Ex-Bundespräsident beim Staatsanwalt Ex-Sprecher wehrt sich gegen Wulff-Aussage Beginnt jetzt die Schlammschlacht zwischen Christian Wulff und Olaf Glaeseker? [Links nur für registrierte Nutzer]
[Links nur für registrierte Nutzer] Galten früher als unzertrennlich: Christian Wulff (l.) und Olaf Glaeseker
Früher galten [Links nur für registrierte Nutzer] und Olaf Glaeseker als unzertrennlich. Wulff selbst bezeichnete sich und seinen Sprecher als „siamesische Zwillinge“. Werden die beiden jetzt zu erbitterten Gegnern?
Nun wird bekannt: Bereits am 29. Juni wurde das einstige Staatsoberhaupt drei Stunden lang bei der
[Links nur für registrierte Nutzer] Hannover befragt, als Zeuge im
[Links nur für registrierte Nutzer]. Nach „Focus“-Informationen ging Wulff dabei auf Distanz zu seinem langjährigen Freund und Wegbegleiter. Ausführlich soll er sich zu den mittlerweile legendären Nord-Süd-Dialogen geäußert haben, den von Partymacher Manfred Schmidt organisierten Medientreffs von Niedersachsen und Baden-Württemberg.
In dem Korruptionsverfahren gegen Glaeseker und Schmidt gehen die Ermittler folgendem Verdacht nach: Glaeseker soll für die drei Schmidt-Partys in den Jahren 2007 bis 2009 Sponsoren akquiriert und dafür im Gegenzug auf Schmidts Anwesen in Spanien Gratis-Urlaube verbracht haben. Laut „Focus“ soll Wulff nun ausgesagt haben, er habe weder von Glaesekers Sponsorensuche noch von dessen Gratis-Trips gewusst.
Wulff beim Staatsanwalt [Links nur für registrierte Nutzer][Links nur für registrierte Nutzer]
Das will Glaeseker nicht auf sich sitzen lassen. Über seinen Anwalt Guido Frings äußert er sich jetzt erstmals seit seinem Rücktritt im Dezember 2011 zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Frings zu BILD am SONNTAG: „Die Verteidigung ist verwundert, in hohem Maße irritiert und findet diese vermeintlichen Aussagen befremdlich, da sie nicht mit dem Kenntnisstand der Verteidigung auch nur ansatzweise in Einklang zu bringen sind.“
Im Klartext: Glaeseker wirft Wulff eine Falschaussage vor, falls der Ex-Präsident ein Mitwissen in der Vernehmung bestritten haben sollte.
Augen- und Ohrenzeugen aus der Wulff-Zeit in der Staatskanzlei von Hannover erinnern sich, wie Wulff nach der Rückkehr von einem Spanien-Urlaub Glaeseker gefragt haben soll: „Na, wie war es bei Manfred?“ Glaeseker habe damals auch nicht verschwiegen, als langjähriger Freund von Schmidt eingeladen worden zu sein, also nichts bezahlt zu haben.
Als unwahrscheinlich gilt zudem, dass Wulff vom gemeinsamen (und kostenlosen) Urlaub des Ehepaars Glaeseker mit Wulffs Tochter Annalena und Ex-Frau Christiane auf der Schmidt-Finca im Jahr 2008 nichts gewusst haben soll.
Entgangen kann dem damaligen Ministerpräsidenten auch nicht sein, welche Rolle Glaeseker bei den Nord-Süd-Dialogen spielte. Wulff selbst trat als Schirmherr der Veranstaltungen auf und erschien mit Ehefrau Bettina bei einem Abendessen mit potenziellen Sponsoren am 14. Oktober 2009 in Hannover. In der Staatskanzlei war es auch kein Geheimnis, dass Glaeseker Wulffs Beauftragter für den Nord-Süd-Dialog war.
Olaf Glaeseker hat noch nicht bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Erst wenn ihre Ermittlungen abgeschlossen sind, wollen ihn die Staatsanwälte befragen. Falls sie Anklage gegen Glaeseker erheben, dann naht ein spannendes Duell zwischen dem Ex-Präsidenten und seinem Ex-Vertrauten vor Gericht.