Davon wüsste ich als österreichischer Hobbyhistoriker nichts aber es wird auch gemunkelt daß auch Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits seine Fühler zur Entente hin ausgestreckt hatte. Die berühmten Sixtusbriefe des Kaiser Karls stammen zwar aus 1917, gingen aber an Poincare in Frankreich, und gehören als Affaire ins Jahr 1918. Überhaupt befand sich 1917 die USA vorerst nur formell im Krieg, als Armee haben sie erst 1918 eine Rolle gespielt und die volle Macht wäre überhaupt erst 1919 zur Verfügung gestanden, dann aber ordentlich.
Das aber das Habsburgerreich, zumindest die österr, Reichshälfe (Cisleithanien) bereits 1916 nur durch deutsche Getreidelieferungen vor dem endgültigen Verhungern gerettet worden ist, konnte auch der Entente nicht verborgen geblieben sein. Warten wäre aus militärischer Sicht der Entente 1917 aber nicht sinnvoll gewesen. Amerika noch nicht schlagkräftig, Russland durch die Februarrevolution geschwächt und mit der Novemberrevolution endgültig auf Friedenskurs, und der Separatfrieden mit der abgesplalteten Ukraine (Brotfrieden) hat sehr nach Wiederbelebung der österreichischen Leiche an preußischer Fessel, ausgesehen.
Das bitte nicht falsch verstehen. Das aus Historie, so wie ich sie sehe und erforscht das Habsburgerreich die Alleinschuld am Ausbruch des I. Weltkrieges trägt, bedarf keiner In-Frage- Stellung. Das bei den Ursachen dieses Krieges alle europäischen Mächte eine Rolle gespielt, und hierzu Österreich/Ungarn noch die kleinste halte ich auch für sicher !
Wenn auch Deutschland als Kaiserreich damals schon existiert hat, so finde ich den Begriff "Deutschland" im Zusammenhang mit dem preußischen Militarismus für unpassend. Alle wichtigen Militärs waren Offiziere im preußischem Geiste, und der Kaiser sowieso !