Zum Thema: Wenn sich Geißler für die Sprengung der Siegessäule ausspricht, verwendet er zur Begründung alle möglichen Begriffe ("unnötig", "sinnlos", "dämlich", "häßlich", "künstlerisches Desaster") die, sollten sie als kultureller Maßstab gelten, wohl zur Beseitigung oder Sprengung der halben Republik führen würden. Außerdem schrammt er grundsätzlich am Kerngedanken von Denkmälern vorbei:
Denkmäler sollen erinnern, nicht glorifizieren. Denkmäler können zum Denken anregen, tun sich aber eher schwer damit Menschen zu fanatisieren oder "rechtskonservatives und deutschnationales Gedankengut" zu verbreiten.
Mal ernsthaft: ist Geißler wirklich so merkbefreit, daß er nicht sieht, daß die Siegessäule (und unzählige andere Denkmäler) in ihrer Bedeutung durch die Zeitläufte und veränderte Betrachtungsweisen längst umgewidmet wurden? Denk ich an die Siegessäule, fallen mir zuerst Techno-Kack und ein örtliches Schwulen-Magazin ein. Denk ich an Kaiser Wilhelm, fällt mir zuerst Taubenkacke ein. Denkmäler sind lediglich in der Theorie und in den Köpfen von sehr alten Menschen noch Ehrungen.
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Kurzversion: Geißler wollte unbedingt mal wieder auf die Titelseite. Als alter Medienprofi weiß er, daß die Verwirklichung dieses Ziels proportional zum Unsinsgehalt einer Äußerung ansteigt.