Neben den üblichen (weltanschaulichen und inhaltlichen) Differenzen und manchmal auch peinlichen fachlichen Defiziten sehe ich aber noch ein weiteres Problem in großen Teilen unserer Medienlandschaft:

Statt wie vormals auf überwiegend sachliche, ordentlich recherchierte journalistische Berichterstattung (- mit natürlich durchaus unterschiedlichen Standpunkten) zurückzugreifen, betreiben die Medien in zunehmenden Maße Kampagnen. Es werden also verstärkt die Instrumentarien des Marketing verwendet, um beim Massenpublikum die beabichtigte Wrkung hervorzurufen.

Dazu gehören das "passende" Bildmaterial, verstärkt bewusste gefühlsmäßige Ansprache, Apell an "niedere Instinkte", sog. "häufiges Wiederholen ersetzt Beweis", vereinfachte schwarz-weiß bzw. rechts-links Schemata usw.; also nicht so sehr verstandesorientierte Fakten und Darstellungen für den kenntnisreichen Konsument (~ Leser), sondern Fast-Food für die "Produkte" unserer Bildungspolitik, denn immer noch gilt auch für den geneigten Medienkonsument das alte Wort: "Er denkt zu viel: die Leute sind gefählich...".