Die in Frankreich lebende Journalistin Dr. Gudrun Eussner macht in ihrem Weblog derzeit auf den so genannten Obin-Bericht aufmerksam. Ihr zufolge stieß er bisher kaum auf öffentliche Resonanz: Das französische Erziehungsministerium hat das brisante Dokument nicht in seine Online-Publikationsliste der Berichte eingestellt.
Jean-Pierre Obin, Generalinspektor des Erziehungsministeriums, ließ Mitglieder der Schulaufsicht in 21 französischen Regierungsbezirken Befragungen durchführen. Das Thema lautete: "Die Anzeichen und Äußerungen der religiösen Zugehörigkeit in den Schulen". Ende letzten Jahres wurden die Ergebnisse vorgelegt.
Dabei zeigten sich für den Islam alarmierende, teils psychopathologische Tendenzen:
Muslimische Kinder und Erwachsene forderten (und erhielten) getrennte Toiletten sowie Tische in der Schulkantine, weil sie sich nicht mit "Unreinen" mischen wollten.
Muslimische Schülerinnen und Schüler weigerten sich, Kirchen zu besichtigen oder auch nur die Zeit des Kathedralenbaus im Geschichtsunterricht durchzunehmen.
Sie weigerten sich, zu singen, zu tanzen oder zu musizieren.
Die Evolutionstheorie wurde zugunsten eines fundamentalistischen Kreationismus abgelehnt. Es gab zudem Weigerungen, im Mathematikunterricht geometrische Formen zu zeichnen, die eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Kreuz aufwiesen.
Die Islamisierung vieler Gegenden in Frankreich brachte zugleich einen virulenten Judenhass arabischer Prägung mit sich. "In Frankreich sind die jüdischen Kinder die einzigen, die nicht in beliebiger Umgebung eingeschult werden können", stellt der Obin-Bericht abschließend fest. Nur wenn es jüdischen Kindern gelänge, ihre religiöse Identität in der Schule zu verbergen, könnten sie antisemitischen Quälereien entgehen.