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Thema: Bauwerke im Barockstil

  1. #1
    mein Herz schlägt links Benutzerbild von Jule
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    Standard Bauwerke im Barockstil

    Bauwerke im Barockstil

    Ihren stärksten Ausdruck fand die Barockkunst in der Architektur.

    Alle strengen Ordnungen der Renaissance werden aufgelöst; schwingende, konkave und konvexe Formen, Kuppeln, Säulengruppen, Giebel und Fensterbekrönungen mit reichem ornamentalem Schmuck rufen in dem Betrachter den Eindruck von Kraft und Bewegung hervor und bewirken eine Steigerung aller Wirkungen.

    Dabei ordnen sich die Einzelformen dem Gesamtkunstwerk unter, Lichteffekte werden genutzt, und auch Malerei, Skulptur und Plastik sind in den architektonischen Rahmen einbezogen.

    In Anlehnung an die Werke der Spätrenaissance und des Manierismus entwickelte sich der neue Baustil zuerst in Italien.
    In Rom, wo Giacomo Barozzi da Vignola (1507–1573) mit seiner Kirche Il Gesù, einem tonnengewölbten Längsbau, auch schon den Haupttypus der Barockkirche schuf. Das hier entworfene Raumprinzip (Verschmelzung von Langbau und zentraler Kuppel-Vierung) gehört neben der von Michelangelo entwickelten Kolossalordnung (Konservatorenpalast) zu den wichtigsten Merkmalen barocker Architektur. Unter wesentlicher Beteiligung der Architekten Gian Lorenzo Bernini (1598–1680) und Francesco Borromini (1599–1667) entstanden im Zeitalter des Barocks allein in Rom mehr als 50 weitere Kirchen, wurden Plätze und Brunnen angelegt und das ganze Stadtbild umgestaltet.

    (Quelle: Wikipedia)

    Und jetzt wollen wir ein bißchen sammeln!


    Wer sagt "hier herrscht Freiheit", der lügt! Denn Freiheit herrscht nicht!
    (Erich Fried)

  2. #2
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Die Karlskirche in Wien








    1713, im Jahr nach der letzten großen Pestepidemie, gelobte Kaiser Karl VI., eine Kirche für seinen Namenspatron Karl Borromäus zu bauen, der auch als Pestheiliger gilt. Es wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich Johann Bernhard Fischer von Erlach unter anderem gegen Ferdinando Galli-Bibiena und Johann Lukas von Hildebrandt durchsetzen konnte.
    1715 ergingen erste Steinmetzaufträge an die Meister Hans Georg Haresleben und Elias Hügel in Kaisersteinbruch und Andreas Steinböck in Eggenburg. 1716 erfolgte die Grundsteinlegung. Aufgrund des Todes von Haresleben im selben Jahr leitete Hügel alleine die Steinmetzarbeiten und wurde Mitarbeiter von Fischer von Erlach. Mit Hügel arbeiteten in Kameradschaft die Mitmeister Johann Baptist Kral, Simon Sasslaber und Johann Sebastian Hillebrand.


    Kaiseroratorium
    Zu beiden Seiten des Chores der Karlskirche und als Aufgänge zu den Oratorien sind ungewöhnlich großzügig dimensionierte Wendeltreppen angeordnet. Sie gehören zu den gewundenen Treppen mit Wangensäulen, einer speziellen Treppenart, die in Rom ihren Ursprung hat. Die erste dieser Treppen stammt von Donato Bramante und wurde für das Belvedere des Vatikans (1507–1514) geschaffen. Zahlreiche Architekten eiferten mit prinzipiell ähnlichen Wendelstiegen nach. Mit dem Einfluss italienisch geschulter Architekten in Wien war es folgerichtig, auch an die römische Treppenbaukunst anzuknüpfen. Die weiträumig gewundenen Treppen der Karlskirche sind eindrucksvolle Belege.[1]
    Harter Kaiserstein fand Verwendung beim Hauptportal, für sämtliche Stiegen (Kaiseroratorium), Sockelplatten, Gesimse und die monumentalen Postamente der beiden Säulen. Beim Hochaltar gestaltete Elias Hügel die Mensa, Philipp Köchl das Tabernakel aus Laaser Marmor und der Linzer Johann Georg Röhrig Altarstufen aus schwarzem Nassauer-Marmor. Die Wiener Bauhütte war anfangs durch Johann Carl Trumler, nach dessen Tod durch Matthias Winkler vertreten, die beide Hofsteinmetz- und Dombaumeister von St. Stephan waren. Die großen, innen hohlen Säulen bestehen aus Zogelsdorfer Stein, eine Arbeit der Meister Andreas Steinböck und Franz Strickner. Die spiralförmigen Reliefs stammen von den Bildhauern Johann Baptist Mader, Johann Baptist Straub und Jakob Schletterer, der bekrönende Adler von Lorenzo Mattielli. Meister Georg Deprunner aus Loretto in Ungarn fertigte die Tamboursäulen der Kuppel. 16 Vasen an der Kuppel stammen von Ignaz Gunst.
    Nach Fischers Tod 1723 wurde der Bau von seinem Sohn Joseph Emanuel bis 1737 fertiggestellt, der die Pläne teilweise änderte. Die Kirche war ursprünglich direkt auf die Hofburg ausgerichtet und bis 1918 auch kaiserliche Patronatspfarrkirche.
    Als Autor einer Historischen Architektur vereinte Fischer die unterschiedlichsten Elemente. Die Fassade in der Mitte, die zur Vorhalle führt, entspricht einem römischen Tempelportikus. Die beiden Säulen daneben haben die Trajanssäule in Rom zum Vorbild. Daneben erstrecken sich die beiden, vom römischen Barock (Bernini und Borromini) beeinflussten Turmpavillons. Über dem Kirchensaal erhebt sich eine Kuppel mit 25 m Durchmesser und hohem Tambour, der vom jüngeren Fischer verkürzt und teilweise verändert wurde. Der Grundriss der Kuppel ist nicht kreisrund, sondern hat die Form eines Ellipsoids
    Die Baukosten betrugen offiziell 304.045 Gulden und 22¼ Kreuzer und wurden von sämtlichen Kronländern, aber auch Spanien, dem Herzogtum Mailand und den Niederlanden getragen.[2] Außerdem wurden Strafgelder verwendet, die die Stadt Hamburg erstatten musste, da „der dortige Pöbel die Kapelle der österreichischen Gesandtschaft demoliert hatte“.[3] 1727 haben Marcus und Mayr Hirschl zum Zweck der Erneuerung ihrer jüdischen Aufenthaltsprivilegien in Wien „zu der Caroli Boromaei-Kirchen und Bibliotecgebäu (Wiener Hofbibliothek) 150.000 fl. [Gulden] anticipirt“. Die Rede ist von weiteren 100.000 Gulden, die von den Brüdern Hirschl in Raten zu bestimmten Zeiten nachgezahlt werden sollten
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  3. #3
    mein Herz schlägt links Benutzerbild von Jule
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Eines der berühmtesten Barock-Bauwerke: Das Schloss von Versailles







    Das französische Schloss Versailles (fr. Château de Versailles) liegt in Versailles, einem Vorort von Paris. Gebaut als Jagdschloss für König Ludwig XIII. durch Philibert Le Roy wurde es ab 1661 unter Ludwig XIV. durch Louis Le Vau, François d’Orbay, Jules Hardouin-Mansart und Robert de Cotte in mehreren Abschnitten während der Friedenszeiten zwischen den Reunionskriegen um- und ausgebaut. Die Innenausstattung schuf Charles Lebrun, die berühmten Gartenanlagen stammen von André Le Nôtre. Der barocke Palast war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Residenz des französischen Königshauses. Das Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend von einem mehrere tausend Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und wurde zum kulturellen und politischen Mittelpunkt Frankreichs.
    Versailles ist einer der größten Paläste Europas und gilt als einer der Höhepunkte europäischer Schlossbaukunst.[1] Der Palast, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, war im 17. und 18. Jahrhundert das Vorbild zahlreicher weiterer Schlösser. Seit 1979 ist das Schloss Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, es steht zusammen mit den umfangreichen Gartenanlagen und den Parkschlössern für Besucher offen. Während der Mittelbau mit den Staatssälen des 17. und 18. Jahrhunderts das ursprüngliche Schloss repräsentiert, beherbergen die großen Seitenflügel das im 19. Jahrhundert eingerichtete Museum der Geschichte Frankreichs.

    Quelle: Wikipedia


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  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Ein ausgezeichnetes Beispiel für den deutschen Spätbarock ist die Würzburger Residenz von Balthasar Neumann.



    Hofkirche:



    Kaisersaal:



    (die Bilder sind etwas zu groß, aber nur so sind die vielen Details halbwegs erkennbar.)

  5. #5
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Ihren stärksten Ausdruck fand die Barockkunst in der Architektur.
    Ansichtssache!
    Aber jedenfalls wird die Musik des Barock länger bestehen!

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Zurück zum Thema.

    Ein leider etwas unbekanntes Kapitel der Barockarchitektur sind die Kolonialbauten von Spanien und Portugal.

    Hier als Beispiel die Kathedrale von Mexiko, die größtenteils Barock ist:



    Altar der Könige:



    Altar der Vergebung:


  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Stadtknecht
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen

    ...
    Altar der Vergebung:


    Einen Altar der Vergebung werden die Spanier und die katholische Kirche in Mexiko bitter nötig haben.

  8. #8
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Zitat Zitat von iglaubnix+2fel Beitrag anzeigen
    Ansichtssache!
    Aber jedenfalls wird die Musik des Barock länger bestehen!
    Wie kommst Du darauf?
    Die Barockbauten, die noch existieren, werden gehegt und gepflegt, und geraten eigentlich "nur" durch Naturkatastrophen, Kriege, oder zertörerische Ideologien/Religionen in Gefahr.
    Die Barockmusik sehe ich dagegen eher schon gefährdet, auch wenn es zur Zeit, wie es scheint, ein regelrechter Barock-Hype zu bestehen scheint.
    Noch nie konnten so viele so viel Barockmusik hören, vor allen übers Internet, sei es nun als Radiostream, oder aber bei YouTube, bzw äzhnlichen Plattformen. Tatsächlich breitet sich aber da bereits der Krake GEMA aus, und sorgt so wieder für eine entsprechende Zerstörung und Rückgang der Musk.
    Desweiteren leiden die Kommunen und Länder unter ständiger Geldknappheit, Orchester werden ganz gestrichen, bzw zusammengelegt, was quasi für viele Musiker auf dasselbe rauskommt, Jene aber, die noch weiter spielen bauen wieder verstärkt auf das gängige Barock-Repertoire, das vor allen für volle Häuser und Kassen sorgt. Aber dadurch bleibt die ganze Bandbreite der Barockmusik auf der Strecke.
    Was bleibt aber übrig? Sender, wie DLF, oder WDR 3 oder ARTE, 3Sat, - die sind noch bereit, über den üblichen Modeschnickschnack hinaus Neues/Altes zu wagen. Aber das sind halt Spartensender, die nur von wenigen Leuten gehört, bzw gesehen werden.
    Tja, und dieser Barock-Mode-Rotz á la Adya, früher beispielsweise Rondo Veneziano - dieselbe Kacke.
    Dieser Scheiß überflutet die Medien und Märkte, sei es nun die Barockmusik betreffend, oder beispielsweise die Vorklassik, speziell Gregorianik, wenn man an die Gregorians und ähnliche Zombies denkt.
    Gruß
    Islam --> Jihad --> Islamisten Terror
    Ueberzeugung --> Konzept --> Implementierung.
    Bergauf und gegen den Wind, formen den Charakter.
    Hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!

  9. #9
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Zitat Zitat von Voltago Beitrag anzeigen
    [....Vollzitat...]
    Gruß
    Die Barockbauten, die noch existieren, werden gehegt und gepflegt, und geraten eigentlich "nur" durch Naturkatastrophen, Kriege, oder zertörerische Ideologien/Religionen in Gefahr.
    Richtig! Genau so war es zu verstehen! Aber J.S.B.; G.F.H; usw. kann Obiges&niemand zerstören!
    Aber dadurch bleibt die ganze Bandbreite der Barockmusik auf der Strecke.
    Nicht bei gepflegter, selbst ausgeübter Hausmusik,... denn ich rede nicht von Tonkonserven!

  10. #10
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Standard AW: Bauwerke im Barockstil

    Zitat Zitat von iglaubnix+2fel Beitrag anzeigen
    Richtig! Genau so war es zu verstehen! Aber J.S.B.; G.F.H; usw. kann Obiges&niemand zerstören!
    Nur eine Facette des Barocks, gewiß sehr gut und sehr spannend, aber sich darauf zu beschränken, hieße ein Stück aus der Torte zu genießen, und den Rest nicht zu beachten. Das wäre der riesen Verlust.
    Denk nur mal an Vivaldi, der schon zu Lebzeiten, durch einen Modewandel, in Vergessenheit geriet, oder Claudio Monteverdi, der ebenfalls erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts, vor allen durch Jordi Savall wiederentdeckt wurde. Es gibt viele solcher Beispiele, und leider auch solche, die unrettbar verloren sind.
    Zitat Zitat von iglaubnix+2fel Beitrag anzeigen
    Nicht bei gepflegter, selbst ausgeübter Hausmusik,... denn ich rede nicht von Tonkonserven!
    Okey. Ich bezweifle allerdings, daß die Hausmusik noch so einen Stellenwert hat, wie im 19. oder auch 20. Jahrhundert. Wettbewerbe, wie Jugend musiziert (bei denen man voraussetzen kann, daß viele dieser Kinder und Jugendliche aus musischen Familien stammen), sollten nicht über den allgemeinen Niedergang dieser schönen, kreativen Freizeitgestaltung hinwegtäuschen.
    Wenn ich dann an diesen Casting-Rotz denke, der so die Privaten überflutet und viele erreicht und träumen läßt, wird mir ganz schlecht.
    Das es auch anders geht, zeigte unlängst eine Doku auf ARTE, ebenfalls ein Casting. Allerdings wurden da Sängerinnen für die Carmen von Bizet gesucht. Ich schätze mal, daß dieses sich nicht viele angeschaut haben dürften. :Lächel:
    Gruß
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