Jährliche russische Militärübungen im Kaukasus werden dieses Jahr in größerem Maßstab als gewöhnlich durchgeführt und nur einem Ziel gewidmet sein – dem erwarteten Krieg im Iran und seiner Verbreitung auf Nachbarsstaaten. Der Konflikt kann sehr schnell auf das benachbarte Aserbaidschan und Armenien übergehen, was eine unmittelbare Bedrohung für russische Territorien darstellen wird.
Fedor Lukjanow, Redakteur der Zeitschrift „Russland in globaler Politik“ sagt: „ Der Krieg im Iran wird eine neue Situation im Kaukasus und im kaspischen Bassin schaffen. Es besteht ein großer Grad der Unbestimmtheit im Bezug darauf, was sich in benachbarten Regionen ereignen wird, was, z.B. mit Bergkarabach, Armenien und Aserbaidschan geschehen wird? Jetzt ist die Lage in Bergkarabach stabil, aber der Einfluss von außen kann den Status quo zerstören. Russland will in keinem Fall diesen Krieg“.
Zugleich weist darauf Lukjanow hin, dass in diesem Krieg verhohlene Vorteile für Russland geborgen werden können. Der erste und der wichtigste Vorteil ist der vermutete Anstieg der Erdölpreise, das eine der wichtigsten russischen Ausfuhrwaren ist.
Außerdem verspricht der Krieg im Iran lang und aufwendig an Ressourcen zu sein. Falls die USA darin stecken bleiben, so werden sie kaum darauf achten, was im postsowjetischen Raum vor sich geht, und Russland, das auch jetzt in seinen Handlungen nicht allzu begrenzt sei, werde völlig ungebundene Hände haben.