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Thema: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

  1. #21
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Die Verfolgung der "Hexen" nebst den Hexenprozessen oblag selbstverständlich der Kirche, da die größten Verbrechen der "Hexen" in Komplizenschaft mit einer von der Kirche gepredigten Person ausgeführt wurden, dem sog. Teufel. Nach Verurteilung wurde sie der "weltlichen" Justiz übergeben, weil sich die Priesterlein ungern die Hände schmutzig machen.
    Das ist Käse hoch drei.

    Schlimme Volksverhetzung.

    Hexenverfolgungist ein typisch germanisches Problem. In Italien gab es sie nicht, auch in Spanien nicht, in Frankreich kaum.

    Dagegen gab es Hexenverfolgung auch in evangelischen Ländern (Deutschland, Schweden, Dänemark). Daher war es nicht "die Kirche", sondern "die evangelischen Kirchen" und Teile der Katholischen Kirche.

    Die Inquise war eine andere Sache.

  2. #22
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von fragensteller Beitrag anzeigen
    Das ist Käse hoch drei.

    Schlimme Volksverhetzung.

    Hexenverfolgungist ein typisch germanisches Problem. In Italien gab es sie nicht, auch in Spanien nicht, in Frankreich kaum.

    Dagegen gab es Hexenverfolgung auch in evangelischen Ländern (Deutschland, Schweden, Dänemark). Daher war es nicht "die Kirche", sondern "die evangelischen Kirchen" und Teile der Katholischen Kirche.
    Die Hexenverfolgung fand z. B. unter James VI im calvenistischen Schottland massive statt, waerend sie in England fast unbekannt war.

  3. #23
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von Schwarzer Rabe Beitrag anzeigen
    Was ist mit der Inquisition?
    Die Inquisition hatte die Aufgabe Ketzer und andere Abweichler vom Glauben festzustellen. Im Mittelalter wurden diese meistens mit Kirchenstrafen (oeffetliche Bussen, Fasten, etc.) belegt. Da Hexerei oft mit dem Abfall vom Glauben in Verbindung gesehen wurde, gab es auch Faelle in denen Hexen von der Inquision verhoert wurden, aber das war nicht ihre primaere Aufgabe, da Hexerei primaer ein weltliches Verbrechen war.

    Erst spaeter wurde der Abfall vom Glauben ein weltliches Verbrechen - Thomas von Aquin war hierfuer besonders verantwortlich. Die kirchlichen Gerichte stellten den Abfall vom Glauben fest und die weltlichen Richter erkannten auf die Strafe.

  4. #24
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von valentin Beitrag anzeigen
    Tatsächlich unterstand die Malefitzjustiz im HRR dem Reichskammergericht. Und nur dieses (weltliche) Gericht konnte die Hexenverfolgungen dann auch stoppen.
    Das Reichskammergericht konnte nicht direkt als Berufungsinstanz in Strafverfahren angerufen werden. Es konnte angerufen werden, um den Richter eines Verfahrensfehlers anzuklagen. Dabei muss man unterscheiden zwischen jene Reichstaenden, die ein (u. U. beschraenkes) Ius de non appellando (das recht nicht verklagt zu werden) hatten. In diesem musste dem Reichskammergericht gezeigt werden, dass innerhalb des Reichstande kein Klage gegn den Richter moeglich war, erst dann konnte diese Klage gegen den Richter durchgefuhert werden. Das war aber ein langwieriger Prozess. Es gab zwar eine Art Prozesskostenhilfe, aber auch um diese wusste wahrschlich die wenigsten.

    Es muss dazu gesagt werden, dass das Reichskammergericht eher willig war solche Faelle zu uebernehmen und auch fuer die damaligen verhaeltnisse mildes und modernes Recht sprach, aber der tatsaechliche Schutz war eher gering.

  5. #25
    Hup holland hup! Benutzerbild von Biskra
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen


    Die katholische Kirche (als guter Schüler bayerischer Priester weiß ich, dass es die einzige ist die wahre Kontinuität seit den Aposteln aufweist) kam, nachdem man ein paar Nebenfraktionen wie die Manichäer vernichtet hatte, nach Mitteleuropa um die Schäflein von bösem Heidentum zu bekehren. Nachdem man mit dem mehr oder weniger mit der Kirche verschmolzenen "Adel" allerlei christliche Werte wie die Todesstrafe für Taufverweigerer eingeführt hatte und es gelungen war, sich ein Zehntel der von den unfreien Bauern erwirtschafteten Erträge unter den Nagel zu reißen wurde man also plötzlich soooooo schwach dass man dem bösen bösen Volk nachgeben musste und zum Schein ein wenig bei der Hexenverfolgung mitmachte, damit das böse böse Volk sich nicht am Ende an einem Priester vergreift Nu is scho recht.
    Oh je, dir müssen sie schon übel mitgespielt haben im Kloster. Nun ja, ich weiß nun fürderhin, daß du es bei diesem Thema nicht so mit der historischen Herangehensweise hast. Vielleicht versuchst du dich ja mal an dem bestimmt vom Opus Dei geschrieben Artikel auf wikipedia:

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    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  6. #26
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Ich wäre froh, wir hätten noch das dunkle Mittelalter.
    Damals wurde den Menschen nur der Zehnte genommen.

    Die Demokraten nehmen und mehr als den zweiten. Wir arbeiten im Schnitt bis in den Juli rein nur für die Politiker und ihre korrupten Beamten (sowie Sozialschmarotzer).

  7. #27
    Hail to the King, baby! Benutzerbild von Hexenhammer
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von fragensteller Beitrag anzeigen
    Ich wäre froh, wir hätten noch das dunkle Mittelalter.
    Damals wurde den Menschen nur der Zehnte genommen.

    Die Demokraten nehmen und mehr als den zweiten. Wir arbeiten im Schnitt bis in den Juli rein nur für die Politiker und ihre korrupten Beamten (sowie Sozialschmarotzer).
    Glaub mir, mit unseren heutigen Gesetzen geht es uns erheblich besser als unter der Rechtsprechung von Constitutio Criminalis Carolina und Malleus Maleficarum.

    Außerdem stimmt es nicht, das jeder Mensch nur den Zehnten abführen mußte. Der Zehnte war nur eine Abgabe von vielen, die an Kirche oder Grundherrn entrichtet werden mußte. Bei Bauern von der Ernte, bei Handwerkern von ihrer Produktion. Er hieß auch nur "der Zehnte" war aber in Wahrheit bis zu 32%. Außerdem war er festgeslegt und auch zu entrichten bei Mißernte oder ähnlichem.

    Eimy

    Requiem aeternam dona ei, Domine.
    Et lux perpetua luceat ei.
    Requiescat in pace.

  8. #28
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von Hexenhammer Beitrag anzeigen
    Glaub mir, mit unseren heutigen Gesetzen geht es uns erheblich besser als unter der Rechtsprechung von Constitutio Criminalis Carolina und Malleus Maleficarum.
    Strafen wie das "Raedern von unten herauf", Vierteilen, Zersaegen, etc. waren schon von ausgesuchter Brutalitaet. Auch war der Strafrahmen schaerfer - da konnte schon mal ein Huehnerdieb (buchstaeblich) am Galgen enden.

    Zitat Zitat von Hexenhammer Beitrag anzeigen
    Außerdem stimmt es nicht, das jeder Mensch nur den Zehnten abführen mußte. Der Zehnte war nur eine Abgabe von vielen, die an Kirche oder Grundherrn entrichtet werden mußte. Bei Bauern von der Ernte, bei Handwerkern von ihrer Produktion. Er hieß auch nur "der Zehnte" war aber in Wahrheit bis zu 32%. Außerdem war er festgeslegt und auch zu entrichten bei Mißernte oder ähnlichem.
    Hinzukamen noch kostenlose Arbeitsleistungen ("Frondienste"). Es ist aber sehr schwer dort einen Durchschnitt anzugeben, weil wegen der Kleinststaaterei es dem einen Bauern recht gut ging, dafuer dem andern im Nachbardorf schon wieder schlechter, weil unter einem anderen Herrn lebend. Es galt jedoch die Regel, dass geistliche Fuersten die angenehmeren gewesen sein ("Unterm Krummstab ist gut leben").

  9. #29
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Hinzukamen noch kostenlose Arbeitsleistungen ("Frondienste"). Es ist aber sehr schwer dort einen Durchschnitt anzugeben, weil wegen der Kleinststaaterei es dem einen Bauern recht gut ging, dafuer dem andern im Nachbardorf schon wieder schlechter, weil unter einem anderen Herrn lebend. Es galt jedoch die Regel, dass geistliche Fuersten die angenehmeren gewesen sein ("Unterm Krummstab ist gut leben").
    Das ist ein kein Verdienst der "geistlichen Herren" sondern ein mathematisches Problem. Wenn der Feudalherr mit dem "geistlichen" Oberhaupt eines Gebiets identisch ist muss nur eine Person gemästet werden.

    Auf dem alten 50er war noch das Treppenhaus der Würzburger Residenz zu sehen. Hat der Fürstbischof vermutlich mit seiner eigenen Hände Arbeit bezahlt.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

  10. #30
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Oh je, dir müssen sie schon übel mitgespielt haben im Kloster. Nun ja, ich weiß nun fürderhin, daß du es bei diesem Thema nicht so mit der historischen Herangehensweise hast. Vielleicht versuchst du dich ja mal an dem bestimmt vom Opus Dei geschrieben Artikel auf wikipedia:

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    Wikipedia, Inbegriff der Wahrheit. Gott der Gerechte - soll ich den Wiki-Artikel mal ein wenig auf Vordermann bringen?

    Gelegentlich wird hier im Forum Gunnar Heinsohn bemüht, vor allem beim Thema Zuwanderung/Demographie. Daher sei mal sein mit Otto Steiger zusammen verfasstes Buch "Die Vernichtung der weisen Frauen" zum Aufwärmen empfohlen. Ansonsten hilft bspw. "Ketzer, Hexen, Inquisitoren" oder eines der tausenden, gerade in lokalen Publikationen oft abgedruckten Protokolle eines Hexenprozesses. Summis desiderantibus affectibus.

    Im übrigen ist es wirklich traurig, eigentlich sogar bedauernswert, für Zyniker amüsant, wie manche hier glauben irgendwelche Institutionen verteidigen zu müssen, die bestenfalls nur an die Steuergroschen der entsprechenden Personen wollen und für einen kurzfristigen Vorteil den Koran küssen oder dem Führer in den Allerwertesten kriechen.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

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