Bezüglich Kirche, vor allem katholische, kann man kaum anders als kritisch werden:
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Dieses Trauma der katholischen Christenheit unter dem Leitmotto "Kirchen einsparen" ist es aber nicht vorrangig, worüber ich hier diskutieren möchte, sondern mehr um die Frage:
Wohin bewegt sich Kirche in neuester Zeit?
Selbst ein Pater fragt:
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Es ist viel von den sog. "christlichen Werten" die Rede, wobei nicht klar gesagt werden kann, was diese nun eigentlich sind, außer vielleicht der christlichen "Nächstenliebe", welche allerdings recht fragwürdig ist. Seehofer meint, dass man bei der Besinnung auf diese "christlichen Werte" aber "nicht frömmeln" wolle. Gut, Seehofer ist ja auch nicht Theologe.
Was ist Kirche aber, wenn sie "nicht mehr frömmeln" will? Kirche ohne Frommsein? Geht das überhaupt?
Manche Christen oder Freunde der Christenheit erklären nur gemeine humanistische "Werte", wenn sie das Wesen, das Wollen der Christenheit beschreiben wollen.
Wunder im Christentum? Was wäre Christentum ohne diese vielbeschworenen Wunder? Soll Jesus dann wirklich nur noch Menschensohn sein, Wanderprediger und Wunderheiler? Ohne Auferstehung, ohne Himmelfahrt, ohne Wiederkehr?
Dann gibt es also keine Errettung und kein Weiterleben einer diffusen, nicht erklärbaren christlichen Seele mehr nach dem leiblichen Tode eines Christen?
Christliche Führungskräfte wollen sich zunehmend mehr in die Politik einmischen, in Alltagsfragen mitreden. Ohne Bezug zu einem Gott? Selbstverständlich sollen christliche Menschen mitreden, d.h. nicht mehr und nicht weniger als unchristliche. Sie gehn wählen, demonstrieren, tanzen und singen, betätigen sich für die normal-menschlichen Ziele wie Umwelt oder Menschenrechte.
Alles OK. Kein Widerspruch.
Nur ist dann die Christenheit überhaupt noch eine Religionsgemeinschaft?
Darf sie dann durch den Staat überhaupt noch ihre "Mitgliedsbeiträge" einziehn lassen? Ist es dann überhaupt noch zulässig, dass die Zugehörigkeit zu einer Religion oder eben zu keiner in staatlichen Angelegenheiten wie einer Steuererklärung abgefragt wird und dort einfließt?
Was unterscheidet diese dann überhaupt noch von einem humanistischen Verband, der sich für ebensolche und ähnliche Ziele einsetzt?