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Thema: Litauen ehrt seine Nazis

  1. #1
    Tierfreund Benutzerbild von C-Dur
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    Standard Litauen ehrt seine Nazis

    Staatsziel Holocaust-Relativierung: Faschistische Kollaborateure werden zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls als »Freiheitskämpfer« gefeiert

    Der 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion dient in Litauen als Hintergrundkulisse für nationalistische Anstrengungen. Dabei werden rechtsextreme Milizen, die bei Kriegsbeginn einen Aufstand gegen die Rote Armee begannen, als »Freiheitskämpfer« bezeichnet, der Holocaust relativiert und die Kollaboration mit den Nazis schöngeredet.
    ....
    Ebenfalls vor wenigen Wochen wurde bekannt, daß der »Litauische Nationalistische Jugendverband« staatliche Gelder erhält. Gefördert wurde unter anderem ein Jugendcamp, das unter dem Motto stand »Gott (bzw. den Göttern) sei Dank, daß ich ein Weißer bin«.

    »Litauen den Litauern« ist eine andere gängige Parole der Organisation.

    Ein Sprecher des Instituts für Menschenrechte nahm den Vorfall zum Anlaß, auf einen alarmierenden Stimmungsumschwung in der Politik hinzuweisen: Radikale nationalistische Hetze werde zunehmend als »normaler Ausdruck des demokratischen Lebens« wahrgenommen.

    Hier alles lesen:
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    -------------------------------------------------------------------------------------
    Grossartig und befreiend finde ich diese Lockerung der Politik. Das kleine unscheinbare Litauen macht den Anfang.
    Wann wird auch die BRD freizuegig genug sein und zumindest aufhoeren, seine Nazis zu verdammen?


    Danke, Monrol!

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass die Anerkennung nicht spezifisch den rechtsextremen oder faschistischen Milizen und Kollaborateuren geleistet wird, sondern allen und diese speziellen einfach mit anerkannt werden, weil's zu schwierig ist, sie herauszudividieren.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
    Spökenkieker Benutzerbild von Finch
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Freizügigkeit = Aufhören, Nazis zu verdammen?

    Dann verzichte ich auf Freizügigkeit.

  4. #4
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass die Anerkennung nicht spezifisch den rechtsextremen oder faschistischen Milizen und Kollaborateuren geleistet wird, sondern allen und diese speziellen einfach mit anerkannt werden, weil's zu schwierig ist, sie herauszudividieren.
    Wer die Geschichte der baltischen Staaten kennt , begreift auf der Stelle , dass dort grundsätzlich der Widerstand gegen die
    Annektions - und Besatzungs -Politik der Sowjetunion geehrt wird . Da ist es den Balten egal , ob die Widerständler
    Rechts oder Links geschimpft werden ....

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Zitat Zitat von Finch Beitrag anzeigen
    Freizügigkeit = Aufhören, Nazis zu verdammen?

    Dann verzichte ich auf Freizügigkeit.
    klar tust du das, aber schon seit dem du dich deinem führer des kommunistischen bundes unterworfen hast. oder sonst einer organisation, welche du als informationsgeber nutzt und somit dienst.
    freiheit ist eben mehr wie nur linksradikaler mist und die ewigen lügen und märchen der ju...xer

  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Zitat Zitat von C-Dur Beitrag anzeigen
    Staatsziel Holocaust-Relativierung: Faschistische Kollaborateure werden zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls als »Freiheitskämpfer« gefeiert

    Der 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion dient in Litauen als Hintergrundkulisse für nationalistische Anstrengungen. Dabei werden rechtsextreme Milizen, die bei Kriegsbeginn einen Aufstand gegen die Rote Armee begannen, als »Freiheitskämpfer« bezeichnet, der Holocaust relativiert und die Kollaboration mit den Nazis schöngeredet.
    (...)
    Grossartig und befreiend finde ich diese Lockerung der Politik. Das kleine unscheinbare Litauen macht den Anfang. Wann wird auch die BRD freizuegig genug sein und zumindest aufhoeren, seine Nazis zu verdammen?
    Gestern fand ich im Gelben Forum etwas, das in den Strang paßt; lang aber das Lesen lohnt sich:

    Reisebericht Weißrussland (3) - Begegnung mit der Vergangenheit oder Zurück in die Zukunft

    Mein Großvater war im 2.Weltkrieg Teilnehmer des Russlandfeldzugs und er hat den Feldzug von Beginn an bis zur Schlacht vor Moskau mitgemacht, wo er dann schließlich in Gefangenschaft geriet. Die Namen der weißrussichen Städte, wie Minsk, Orscha und Witebsk, in denen mein Großvater kämpfte, waren mir schon als Kind ein Begriff. Da er von Ofenbänken in russischen Holzhäusern erzählte, auf denen er schlief und von seiner furchbaren Angst vor den weißrussischen Partisanen berichtete, war es von mir ein tiefer Wunsch, mit einer noch lebenden weißrussichen Frau zu sprechen, wie sie als Zivilperson den Krieg und die deutschen Besatzer erlebt hat.

    Natascha, meine weißrussische Bekannte, wusste von meinem Anliegen und wir fuhren daraufhin gemeinsam mit ihrer Tante zu ihrer Oma in ein ca. 50km entferntes Dorf. Hinter einem großen Waldgebiet öffnete sich die Landschaft und das Dorf lag vor uns. Am Dorfeingang befand sich die übliche Kolchose, deren baufälliger Zustand allerdings darauf hindeutete, dass sie nicht mehr existierte. Mir sind übrigens viele Felder aufgefallen, die brach lagen und nicht mehr bewirtschaftet wurden. Dies ist eine Folge davon, dass sich nach Ende der Sowjetunion viele Kolchosen aufgelöst haben. Und wenn nicht ein russischer oder westlicher Großagrierer die Ländereien unter den Pflug genommen hat, dann erobert sich jetzt die Natur Hektar für Hektar ehemaligen Ackerlandes wieder zurück. Jedenfalls muss die landwirtschaftliche Produktion in Russland ziemlich zurückgegangen sein.

    Das Dorf umfasste in etwa 50 Häuser, von denen dem äußeren Anschein nach die Hälfte nicht mehr bewohnt war. Dementsprechend sah auch die Infrastruktur aus. Die Elektroleitungsmasten kennen den rechten Winkel nur noch aus besseren Tagen, die Bushaltestelle war verwahrlost und mit leeren Wodkaflaschen übersät und Bäume und Sträucher fraßen sich insbesondere nahe der leerstehenden Häuser schon in die Straße hinein und sprengten den Asphalt Quadratmeter für Quadratmeter weg.

    Das Sterben der Dörfer ist seit Ende der Sowjetzeit ein riesiges Problem in Russland. Da früher die Mehrheit der Dorfbevölkerung in der ortsansässigen Kolchose beschäftigt war, gab es nach deren Schließung keine Perspektive mehr für die jungen Menschen und es setzte innerhalb weniger Jahre eine historisch beispiellose Landflucht ein. Selbst wenn es noch landwirtschaftliche Betriebe gibt, hält es die Jugend nicht mehr in den Dörfern.

    In der Stadt locken die Annehmlichkeiten des modernen Lebens, höhere Verdienste, kurzum es gibt einfach vielfältigere Lebensperspektiven. Da der Staat dem Menschen den Arbeitsplatz nicht mehr zuteilt, ist jetzt ein jeder seines Glückes eigener Schmied und kann es in der weiten Welt suchen.

    Wenn wir hier in Deutschland von Landflucht und Sogwirkung der Ballungsräume sprechen, dann ist dies im zeitlichen Ablauf ein gradueller Prozess. Selbst das rasche Sinken der Einwohnerzahl in den ländlichen Gegenden Mecklenburg-Vorpommerns nach der Wende ist nur ein kleines Problem im Vergleich mit dem Sterben der Dörfer in Russland. Dort hat man den Eindruck, dass die Leute schlagartig die Hacke fallen ließen und sich aus dem Staub - äh Dorf - machten.

    Wir kamen am Haus der Oma an und neben der Tür standen die obligatorischen Gummistiefel. In Russland ist es nicht üblich, dass in den Dörfern die Hauseinfahrt oder der Hof befestigt sind, so dass man sich bei feuchtem Wetter nach Verlassen des Hauses sofort im Morast wiederfindet. Uns öffnete eine betagte, mittlerweile 90jährige ältere typisch russische Babuschka mit schwarzen Wollstrümpfen, einer bunt bestickten Leinenschürze und buntem Kopftuch. Sie wusste von unserer Ankunft, denn Natascha hat beim örtlichen Konsum - eigentlich jetzt nur noch ein Kiosk - angerufen und die Verkäuferin hat der Oma Bescheid gegeben.

    Das Haus war ein typisch russisches, eingeschossiges Blockhaus, dessen Ritzen mit Hanf und einer Klebmasse verstopft sind. Jede Blockbohle ist mit einer Nummer versehen, so dass das Haus demontiert und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden kann. Ich ging stark gebückt durch die niedrige Eingangstür und stieg dabei über eine ca. 30cm dicke Türschwelle. Nun stand ich in einer Art Vorraum, der allerdings direkt in die Küche überging. Die Oma verscheuchte 2 Hühner, die eingedrungen waren und zeigte mir dann das Haus. Zunächst bewunderte ich den gemauerten und gekachelten Ofen, der das Zentrum des Hauses bildete. Der Ofen wird von der Küche aus mit Holz oder Torf beheizt, er enthält eingelassene Herdplatten und einen Backofen. Teile des Ofens reichen in alle anderen Zimmer, so dass es insgesamt nur eine einzige Feuerstelle gibt. Hier konnte ich nun auch die Ofenbank in Augenschein nehmen, von der mein Großvater erzählt hat und auf der man im Winter bei kalten Temperaturen schlafen kann. Die "gute Stube" war ein nur selten genutzter Raum. Hier befand sich ein kleiner Altar mit Ikonen und auf einem Tisch standen die Fotos des verstorbenen Mannes und der anderen Familienmitglieder.

    So wie ich das Haus wahrnahm, mussten auch die Vorfahren vor 300 Jahren so gewohnt haben. Das einzige, was an die Moderne erinnerte, war der elektrische Strom. In jedem Zimmer hing eine Glühbirne von der Decke (nur in der reinen Fassung, d.h. ohne Lampenschirm), es gab ein Radio, einen Fernseher und einen Kühlschrank, alle Geräte noch aus Sowjetzeiten. Der gleiche Kühlschrank vom Typ "Minsk" steht übrigens noch bei meiner Mutter als "DDR-Altlast" im Keller und versieht auch nach knapp 40 Jahren seinen Dienst. Unverwüstliche russische Technik eben, praktisch "aus einem Stück gefeilt", geplante Obsoleszens war im Kommunismus nicht notwendig.

    Noch was zu unverwüstlicher russischer Technik: Ich habe meinen Wehrdienst noch in den 80er Jahren als "Mucker" in Honeckers Armee geleistet. Unsere Offiziere haben die Überlegenheit der russischen Militärtechnik immer damit begründet, dass alles einfach gebaut und standardisiert war. So konnte man nach einem Gefecht z.B. aus 3 kaputten Haubitzen eine neue Haubitze zusammenbauen. Dies ist im Westen nicht möglich, da es dort viele Anbieter mit Militärtechnik gibt, deren Bauteile untereinander nicht standardisiert sind. Die Reparaturfreundlichkeit russischer Technik soll dem Vietkong u.a. zum Sieg verholfen haben. Das hier nur am Rande.

    Wir wurden in der Küche zu Tisch gebeten. Es gab Klotzki (schwere, russische Klöße) in Aspik mit gekochtem Schweinefleisch. Als Getränk wurden selbst gemosteter Apfelsaft und selbst gebrannter Wodka gereicht. Gegessen wurde von emaillierten Blechtellern, getrunken aus ehemaligen Senfgläsern und der Wodka war in einer verzinkten Milchkanne aufbewahrt und man schenkte den Wodka mit einer großen Kelle "sto-gramm-weise" in die Becher ein.

    Man lebte sehr einfach, abgesehen vom elektrischen Strom praktisch wie vor 300 Jahren, aber eine solche Herzlichkeit und Gastfreundschaft habe ich nur selten erlebt.

    Nach dem Essen mussten Natasha und ihre Tante in die Stube verschwinden und Nadeshda (das war der Name der Oma) begann zu erzählen. Sie war sehr erfreut, dass mal sie mal wieder einen Deutschen begrüßen konnte. Seit Ende des 2.Weltkriegs hat sie nämlich keinen mehr wieder gesehen. Sie begann die Deutschen in den höchsten Tönen zu loben, was mir dann schon wieder etwas peinlich war. Sie sagte, sie mag den Ordnungssinn, die Zuverlässigkeit, die Genauigkeit, die Pünktlichkeit sowie die technischen Fähigkeiten der Deutschen und sie bewundere uns als große Kulturnation. Demgegenüber seien die Russen noch Barbaren und sie begann sofort, sich über die Trunkenheit der Männer und die Politik im allgemeinen aufzuregen.

    Die Lobhudelei auf die Deutschen und die Geringschätzung des eigenen Volkes war nicht nur Höflichkeit mir gegenüber, sondern der Respekt vor den kulturellen und technischen Leistungen des deutschen Volkes sind seitens der Russen wirklich ehrlich gemeint. Für sie ist deutsche Geschichte kein Blick in ein Verbrecheralbum, sondern man sieht in uns den Motor für zivilisatorischen und auch moralischen Fortschritt.

    Außerdem trennen die Russen scharf zwischen Deutschen und Faschisten.

    Worin die Geringschätzung für die eigene Kultur und das eigene Volk liegt, darüber kann ich nur Mutmaßungen anstellen. Ich persönlich sehe eine große Ursache in der Labilität vieler russischer Männer. Fragt man einen typischen Russen im Alter von 40 nach dem Zustand seiner ehemaligen Klassenkameraden, so kommt häufig zur Antwort, dass 2 Kameraden bereits wegen übermäßigen Alkoholkonsums unter der Erde liegen und 3 Kameraden befinden sich in einem verwahrlosten Zustand auf Grund übermäßigen Alkoholgenusses. Praktisch die Hälfte der russischen Männer kann den Herausforderungen des Lebens nicht adäquat begegnen. Aber das wäre schon selbst ein Abend füllendes Thema.

    Was die meisten Deutschen nicht wissen, was aber den Russen noch in Erinnerung ist, das ist der schnelle und effiziente Aufbau zerstörter Städte nach dem 2.Weltkrieg durch deutsche Kriegsgefangene. Weiterhin haben deutsche Kriegsgefangene ingenieurtechnischen Meisterleistungen beim Bau von Kanälen und der Gewinnung von Ackerland vollbracht.

    Diese Taten vor Ort haben den Deutschen in der Nachkriegszeit Respekt und Anerkennung verschafft. Mein Großvater, der in russischer Kriegsgefangenschaft an einem Kanal gebaut hat, berichtete mir auch darüber. Die russischen Offiziere haben die Wehrmacht immer als respektablen Feind, als beste Armee der Welt und die deutschen Soldaten für ihren Mut und ihre Effektivität bewundert. Ich kann mir darüber kein Urteil bilden, für mich sind das nur Geschichten vom Hörensagen.

    Da ich als einer der letzten noch zu DDR-Zeiten mit Sowjetsoldaten in gemeinsamen Manövern im Schützengraben gelegen habe, sagt mir meine persönliche Erfahrung, dass ich die Russen als extrem leidens- und widerstandsfähige Soldaten schätze, die militärische Taktik aber als eher impulsiv empfand, da wohl u.a. ein Menschenleben bei den Russen weniger wert als in unserem Kulturkreis ist.

    Im Kreise meiner gleichaltrigen Kollegen und Bekannten bin ich fast der einzige, der aktiven Wehrdienst geleistet hat und die meisten mit dem Begriff "Verteidigung der Heimat" nichts anzufangen wissen und sich damit brüsten, mit welchen Krankheiten sie sich haben ausmustern lassen. Ich kann mir daher vorstellen, dass die Bundeswehr heutzutage eher eine Armee voller weichgespülter Jammerlappen ist, wo der Soldat nach Feindberührung sofort nach Behandlung eines psychotraumatischen Erlebnisses schreit.

    Nadeshda erzählte nun, wie die Wehrmacht in ihr Dorf einmarschierte.

    Während der deutschen Besatzung ging das Leben seinen mehr oder weniger gewohnten Gang, abgesehen davon, dass die Männer in die Rüstungsbetriebe oder an die Front abgezogen wurden und die Frauen vielfach auf sich allein gestellt waren. Sie ging als junges Mädchen sogar mit den deutschen Soldaten zum Tanz, einige russische Frauen haben sich verliebt und es kamen auch Kinder von deutschen Soldaten auf die Welt.

    Eines Tages haben 2 deutsche Soldaten Schmuck bei ihnen gestohlen. Später klopfte dann ein Wehrmachtsoffizier mit seiner Truppe an die Tür, hielt den Schmuck in den Händen und fragte, ob er ihnen sei. Nachdem ihre Mutter bejahte, sollte sie die Soldaten identifizieren, die den Schmuck gestohlen hatten. Obwohl die 2 Soldaten auf ihrem Hof standen, sagte sie, dass sie nicht anwesend seien. Einige Tage später entschuldigten sich die beiden Diebe bei der Mutter, beschenkten sie mit Lebensmitteln und sagten ihr, dass sie vor ein Militärgericht gestellt worden wären, wenn sie durch sie angezeigt worden wären.

    Die meiste Angst hatten sie vor den Partisanen, also den eigenen Leuten, die in der Nacht kamen, Lebensmittel forderten und nach Kollaborateuren mit den Deutschen fahndeten.

    Als der Krieg vorbei war, kamen viele weißrussische Soldaten aus deutscher Kriegsgefangenschaft zurück. Viele von ihnen wurden umgehend von Berija's NKWD abgeholt, wegen Kollaboration mit den Deutschen verurteilt und in einen Gulag gebracht. Ein russischer Soldat gehe schließlich nicht in Gefangenschaft.

    Während Nadeshda erzählte, leerten wir einige Gläser Wodka und dann begannen wir noch zu singen - "podmoskovnye vechera" und "pidmanula pidvela". Dafür, dass sie 90 Jahre maß, war sie noch topfit.

    Sie zeigt mir ihre "kleine" Landwirtschaft. Im Stall standen eine Kuh, eine Ziege und ein Schwein. Daneben hatte sie noch einige Hühner. Hinter ihrem Haus war ein Garten, wo sie Gemüse, Kartoffeln usw. anbaute. Dahinter war eine Wiese, wo Kuh und Ziege grasten. Man muss dabei bedenken, dass diese hochbetagte Frau praktisch eine mehrköpfige Familie, sprich Kinder und Enkel, im wesentlichen mit Grundnahrungsmitteln ernährt. Kinder und Enkel kommen von Zeit zu Zeit und erleichtern sie um Kartoffeln, Gemüse und Wurst und fahren dann wieder nach Witebsk, Orscha oder Minsk in ihre Arbeiterschließfächer mit Fahrstuhl.

    Solche Babuschkas wie Nadeshda sicherten in den Krisenjahren Anfang der 90er vielen Familien das Überleben. Nachdem die Menschen durch eine Hyperinflation um ihr Geldvermögen gebracht wurden, wurden in mehrere Jahre Renten und Löhne monatelang nicht ausgezahlt, so dass kein Geld zum Überleben da war. Die Städter machten daher Hamsterfahrten zu ihren Verwandten aufs Land, um nicht Hungers zu sterben.

    Erstaunlicherweise tut sich in der Beziehung zwischen junger und alter Generation zwischen Deutschland und Russland eine Parallelität auf. War es früher Usus, dass die jüngere Generation für die ältere Generation sorgt, so bestreitet sowohl in Deutschland als auch in Russland die gesunde, ältere Generation einen Teil des Lebensunterhalts der jungen Generation. Nur mit dem Unterschied, dass in Russland der Transfer in Form von Naturalien stattfindet, in Deutschland in Form von Geld.

    In Russland braucht der Enkel weniger Geld für Lebensmittel auszugeben und kauft sich dann ein Auto, in Deutschland finanzieren die Großeltern dem Enkel das Auto direkt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die rüstigen Alten in Russland ihre Überschüsse noch selbst erwirtschaften müssen, während in Deutschland das soziale System z.T. so gestrickt ist, dass das Geld, was die Alten bekommen, den Jungen im selben Atemzug vorenthalten wird, dann aber z.T. wieder von den Alten an die Jungen übertragen wird. Hier haben allerdings die Jungen das Pech, die keine Alten mehr haben, wo die Alten selbst das Geld verprassen oder wo deren Geld in Pflegediensten versenkt wird.

    Wird so wie heute in den ländlichen Gebieten Russlands unser Leben nach dem Game Over aussehen? Leben wie vor 300 Jahren, nur noch den Strom wegdenken? Wenn ich mir die rüstige Nadeshda anschaue, so führt sie ein glückliches Leben. Sie wäre natürlich noch glücklicher, wenn ihr Mann weniger getrunken hätte. Dann hätte er wohl noch einige Jahre länger gelebt. Jedenfalls hat sie noch nie einen Arzt gesehen, lebt bescheiden, freut sich an ihren Nachkommen. Wahrscheinlich ist der Mensch physisch und psychisch so gebaut, dass er sich sein Leben im Schweiße seines Angesichts der Natur abtrotzen muss. So wie es die Mehrzahl der Menschen eben Jahrhunderte auf dem Land getan hat.
    Darauf schrieb nereus folgende Antwort:


    Hallo Planicus!

    Gut, die Beschreibung der weißrussischen Verhältnisse kann man noch akzeptieren, weil es als Argument für die demnächst von der NATO geplante Demokratisierung herhalten kann, nachdem Libyen und bald auch Syrien in einen unvermeidlichen Wiederaufbau gebombt wurden bzw. werden.
    Ankurbelung der Weltwirtschaft nennt man das.

    Aber die Berichte über die deutsche Wehrmacht können so nicht stehen bleiben.
    Bitte modifiziere Deinen Bericht so, daß er den Anforderungen an die offiziell gestatte Hof-Historie entspricht.

    Da wären zunächst diverse Massaker der Deutschen an russischen Zivilisten einzubauen. Bitte dazu irgend etwas mit „Bauch aufschlitzen“ oder „Ohren abschneiden“ einfügen.

    Die angeblichen Liebschaften müssen unbedingt in Vergewaltigungen umgeschrieben werden, denn Wehrmachtssoldaten können sich weder in „slawische Untermenschinnen“ verliebt haben, noch können diese wiederum an grausamen Nazis Gefallen gefunden haben.

    Und die Rückgabe des Schmucks wird entweder vollständig gestrichen oder in einen erweiterten Reliquien-Raub einer ortsansässigen Synagoge „erhöht“.

    Nach dieser Korrektur kann der Bericht dann an das Bundes-Bildungsministerium und ggf. auch an Guido Knopp geschickt werden.

    Ach so, und falls dann irgendein ein politisch korrektes Fernseh-Team sich Richtung Osten aufmachen sollte, um die betagte Nadeshda zu interviewen, dann teile der rüstigen Rentnerin bitte mit, daß sie mit viel Geschrei und Tränen ggf. die klamme Kasse etwas aufbessern könnte.

    In diesem Fall wären dann komplette Lampen möglich, als auch Geschirr aus Porzellan und vielleicht gar ein elektrischer Heizofen.

    Wenn ich nicht irre zahlen Presse und TV für besonders eindrucksvolle Vorstellungen. Davon hätten dann alle was. Die Oma steigert endlich ein wenig ihren Lebensstandard und unsere Welt der immerwährenden nationalen Schande käme wieder in’s Lot.

  7. #7
    Erbsenzähler Benutzerbild von marcus1011
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    Irgendwo im Irrenhaus!!!
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Den baltischen Staaten ging es um die Unabhängigkeit von der UdSSR. Dazu war denen jedes Mittel recht.Verständlich irgendwo.Das man heute die Toten von damals ehrt zeugt zumindest von gesundem Selbstbewusstsein, etwas was in Deutschland dank jahrelanger Umerziehung völlig abhanden gekommen ist.
    GRÜNE? Nein Danke!!!! Ich bin DEUTSCH , nicht BRD!!!!

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Tankred
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Sehr interessant Brutus, das Lesen lohnt sich wirklich...
    Gegen den - NANNY JOURNALISMUS - FÜR BETREUTES DENKEN - wieder für objektive und unvoreingenommene Berichterstattung

  9. #9
    nouvelles à la main Benutzerbild von umananda
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Zitat Zitat von marcus1011 Beitrag anzeigen
    Den baltischen Staaten ging es um die Unabhängigkeit von der UdSSR. Dazu war denen jedes Mittel recht.Verständlich irgendwo.Das man heute die Toten von damals ehrt zeugt zumindest von gesundem Selbstbewusstsein, etwas was in Deutschland dank jahrelanger Umerziehung völlig abhanden gekommen ist.
    Man sollte zwar niemals pauschalieren, aber wenn ein Zwergenstaat einen angeblichen Politologen wie den gewissen Vladimiras Laucius ernsthaft als Repräsentanten betrachtet, der Österreich als „beschissenes kleines Land“ bezeichnet, weil ein Rechtsverfahren nicht wunschgemäß verlief und deshalb einen Zwergenaufstand für angemessen hielt, ist wohl auch in der Lage Nazis zu ehren.

    Ein lächerliches Land, das seine eigene Dummheit multipliziert. Oder sind es nur einige User, die eine völlig bedeutungslose Minderheit als repräsentativ betrachtet?

    Servus umananda


    Überzeugen ist unfruchtbar.

    Walter Benjamin
    (1892 - 1940)

  10. #10
    Spökenkieker Benutzerbild von Finch
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    Standard AW: Litauen ehrt seine Nazis

    Zitat Zitat von Schwarzes-K Beitrag anzeigen
    klar tust du das, aber schon seit dem du dich deinem führer des kommunistischen bundes unterworfen hast. oder sonst einer organisation, welche du als informationsgeber nutzt und somit dienst.
    freiheit ist eben mehr wie nur linksradikaler mist und die ewigen lügen und märchen der ju...xer
    1. Ich bin kein Kommunist. Ich halte von keinem Extrem etwas, weder von rechts noch von links. Etwas gegen Nazis zu haben und sich einer linksradikalen Organisation unterzuordnen ist nicht das selbe.
    2. Bist du in der dritten Klasse oder warum vernachlässigst Du Grammatik und Orthografie?

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