Novalis ... seitdem ich das gelesen habe bin ich enttäuscht von Novalis ... eine Romantik die eine potentzierte Operation von Scheinhaftigkeiten ist führt sich selbst ad absurdum"Die Welt muß romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedre Selbst wird mit einem bessern Selbst in dieser Operation identifiziert. [...] Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es." (Novalis, Fragmente)
Das ist mir dann doch zu unromantisch, zu sehr im immanenten Rationalismus verharrend -
Romantik hat nur Sinn, wenn sie in sich selbst den Glauben "an das Ursprüngliche" wach hält ( was hier Novalis zwar nennt, aber in einem unschönen Zusammenhang );
und zugleich freilich dieses ursprünglich Schöne als eigentlich Natur der Welt bejaht ( dadurch keinesfalls als bloßer Schein ) ...
In diesem kleinen Zitat, meine ich, deutet sich sogar bei Novalis schon die bürgerliche Entromantisierung an. Dachte ich geh mal darauf ein,
da das ja der Thread der "Deutschen Liebeslyrik" ist ... und uns geht's hier um Romantik.