Zeitungsbericht: (Auszug)
"Die in den USA lagernden Goldreserven der Deutschen Bundesbank könnten zu einem Fall für den Bundesrechnungshof werden. Der CSU-Politiker Peter Gauweiler moniert, dass die Bundesbank ihrer bilanzrechtlichen Pflicht nicht nachkomme, wenn sie das Gold, das in den Tresoren der Federal Reserve Bank in New York eingelagert ist, nur unregelmäßig in Augenschein nimmt.
Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des münsterschen Wirtschaftsprofessors Jörg Baetge, das Gauweiler dem Bundesrechnungshof vorgelegt hat. Nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches seien "die Goldreserven zu jedem Bilanzstichtag körperlich aufzunehmen und nach ihrer Art, ihrer Menge und ihrem Wert exakt zu inventarisieren". Laut Bundesbank haben Mitarbeiter die Goldbestände innerhalb des letzten halben Jahres in Augenschein genommen, davor jedoch zum letzten Mal am 11. Juni 2007. Solche zeitlichen Abstände reichen nicht, argumentiert Baetge. "Den Grundsätzen ordnungsgemäßer Inventur wird dadurch - vor dem Hintergrund der Wesentlichkeit der Goldreserven für den Jahresabschluss der Deutschen Bundesbank - nicht entsprochen. [ . . . ]"
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"Der renommierte britische Finanzfachmann David Marsh berichtete nach vertraulichen Gesprächen mit Mitarbeitern der Deutschen Bundesbank schon 1992 in der Londoner Wirtschaftszeitung Financial Times: »Die Bundesbank ist einmalig unter den wichtigsten goldbesitzenden Zentralbanken der Welt, insofern, als sie nur einen kleinen Teil, kaum 80 Tonnen, also etwas mehr als zwei Prozent, in ihren Frankfurter Tresoren aufbewahrt. Der Rest und Großteil ihres Goldschatzes liegt in den Tresoren anderer Zentralbanken, der Federal Reserve Bank of New York, der Bank von England und bei der Pariser Zentralbank.« Die Bundesbank soll vor wenigen Wochen versucht haben, Gespräche mit den Amerikanern über die Rückführung der deutschen Goldreserven zu führen – ohne Ergebnis. Danach herrschte auf deutscher Seite der Eindruck vor, dass die deutschen Goldbestände bei der Federal Reserve Bank wohl auch in absehbarer Zeit nicht mehr freigegeben werden. Aus Gründen diplomatischer Rücksichtnahme darf über das heikle Thema derzeit allerdings nicht öffentlich gesprochen werden."
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Wie werden die Amis die schüchtern nachfragenden Bundesbanker beschieden haben?
Etwa so: "Don't call us, we'll call you!" ?