Der mächtige US-Konzern General Electric, der den Glühbirnenhersteller zwei Jahrzehnte später übernimmt, hat kein Interesse daran, eine Glühbirne herzustellen, die so lange brennt. Das amerikanische US-Werbemagazin Printers' Ink bringt es 1928 auf den Punkt:
"Ein Artikel, der nicht verschleißt, ist eine Tragödie fürs Geschäft." Die Konsumenten sollen neue Produkte kaufen, in immer kürzeren Abständen, so lautet schon damals die Botschaft - eine grundlegende Voraussetzung für die Massenproduktion. Und wäre es nicht überhaupt viel besser, wenn Glühbirnen schon nach relativ kurzer Zeit kaputtgingen? Wenn es gar einen planbaren Verschleiß gäbe?
Einziges Ziel: Gewinnmaximierung der Hersteller
Das denken sich auch die Herren in dunklen Anzügen, die sich im Winter 1924 in Genf zu einem geheimen Treffen versammeln.
Ihr Ziel ist es, ein Kartell zu gründen, dem sie den Namen Phoebus, "der Leuchtende", geben. Ein mit Bedacht gewählter Name, geht es doch darum, den weltweiten Glühbirnenmarkt untereinander aufzuteilen. Und nicht nur das.
Die Firmenvertreter beschließen außerdem, die Lebenszeit von Glühbirnen auf 1000 Stunden zu verkürzen.
Das entspricht etwa einer Halbierung der damaligen Brenndauer.
Ein Hersteller, der Birnen produziert, die länger brennen, muss harte Strafen an das Kartell zahlen.
An der illegalen Absprache beteiligen sich nahezu alle großen internationalen Produzenten, darunter auch die deutsche Osram. Erst eine Anklage der US-Regierung gegen General Electric setzt dem Treiben 1942 offiziell ein Ende. Doch bis heute kursieren Gerüchte, das Kartell bestehe weiter. Beweise dafür gibt es nicht.