o, und da noch der passende Meldungstext:
Josef Pröll tritt von allen politischen Ämtern zurück
Aus gesundheitlichen Gründen - Faymann will Koalition weiterführen
Ein Hausmeister montiert das Logo des Finanzministeriums an die Wand, das Rednerpult steht schon. Es ist Josef Prölls letztes Setting. Rechts stehen Kaffee, Orangensaft und Mineralwasser. Zwei Mitarbeiterinnen sagen, sie seien bis heute Früh total ahnungslos gewesen. Dann hätten sie es aus dem Radio gehört: Vizekanzler und ÖVP-Chef Josef Pröll tritt heute zurück, von allen Ämtern.
Im Finanzministerium hat Pröll am Mittwochvormittag seinen Rücktritt bekannt gegeben. Er hatte am 18. März einen Lungeninfarkt erlitten. Nun kommt er scheinbar aus dem Nichts, mit schnellem Schritt zum Pult, als wäre er nie krank gewesen. Die Fotografen knipsen im Millisekundentakt. Pröll sagt: "Ich freue mich, Sie alle wieder hier zu sehen." Er will nicht zeigen, dass er gerade einen der schwersten Momente durchlebt. Aber man merkt es ihm trotzdem an. Er sagt, er könne nach seiner Erkrankung den Anspruch, den er an sich selbst gestellt habe, nicht erfüllen.
Entscheidung im Kreise der Familie
Ursprünglich wollte Pröll erst nach Ostern entscheiden, wie es mit ihm politisch weitergeht. Gestern Abend hat man sich dann in der Familie des ÖVP-Obmanns darauf verständigt, dass der Vizekanzler der Gesundheit den Vorrang geben wird: "Ich habe mich nicht gegen die Politik entschieden, aber für meine Gesundheit und meine Familie", so der Vater von drei Kindern in seiner Erklärung. "Die Entscheidung war schwer, aber sie ist richtig." (...)
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