[Links nur für registrierte Nutzer]Frankreich: Burka-Verbot trotz Terror-Drohungen
10.04.2011
Kein Gang zum Supermarché, kein Besuch im Cinéma und kein Spaziergang durch den Jardin du Luxembourg: Ab Montag wird sich für schätzungsweise 2.000 muslimische Frauen in Frankreich das Leben grundlegend ändern. Als Trägerinnen von Vollschleiern wie Burka oder Nikab dürfen sie sich nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lassen. Als erstes westliches Land hat die Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy ein Burka-Verbot beschlossen - trotz Drohungen islamistischer Extremisten.
Die Mehrheit der Franzosen klatscht Beifall. Wie die meisten Politiker sieht sie den Vollschleier als Symbol der grausamen Unterdrückung von Frauen und als Zeichen eines fundamentalistischen Islams. Bei der Abstimmung über das Verbot im Senat stimmte nur ein einziger Abgeordneter dagegen. Präsident Sarkozy hatte rund ein Jahr zuvor den Kurs vorgegeben: "Die Burka ist kein religiöses Zeichen, sondern ein Zeichen der Unterwerfung. Sie ist in Frankreich nicht willkommen", urteilte der Staatschef. Mit mangelndem Respekt vor dem Islam habe seine Ablehnung der Vollschleier nichts zu tun.
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Kritik kommt aber aus den USA. Westliche Staaten sollten muslimischen Frauen nicht vorschreiben, was sie anzuziehen haben, hatte US- Präsident Barack Obama 2009 in seiner berühmt gewordenen Kairoer Rede gesagt.
Islamistische Extremisten drohen mit Terror
Islamistische Extremisten belassen es nicht bei Mahnungen, sie drohen mit blutiger Rache. Die Terrororganisation Al- Kaida im islamischen Maghreb hat seit dem vergangenen Herbst mehrere Franzosen in ihrer Hand - und forderte gleich nach deren Entführung eine Rücknahme des Burka- Verbots. Al- Kaida- Chef Osama bin Laden sagte in einer Audiobotschaft: "Diese Entführung ist eine Reaktion auf das Unrecht, das Ihr der islamischen Nation zufügt."
Das kann natürlich nur der Anfang sein. In Holland denkt man darüber nach, das Schächten zu verbieten:
[Links nur für registrierte Nutzer]Niederländer wollen Schächten verbieten
08.04.2011
In den Niederlanden wollen eine fremdenfeindliche und eine Tierschutz-Partei das Schächten per Gesetz verbieten. Das ist Zündstoff für den Religionsfrieden - denn Juden und Muslime fühlen sich diskriminiert.
Die Niederlande erwägen ein Verbot des rituellen Schlachtens von Tieren ohne vorherige Betäubung. Ein entsprechendes Gesetz wird von der fremdenfeindlichen Freiheitspartei und der Partei für die Tiere unterstützt und könnte noch in diesem Monat dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden. Jüdische und muslimische Verbände kritisierten das Vorhaben als Rückschlag für die Religionsfreiheit.
Der Sprecher der jüdischen Dachorganisation CJO, Ruben Vis, äußerte im Namen der jüdischen Gemeinde in den Niederlanden seine Besorgnis. Der Direktor von Halal Correct, das nach islamischem Recht gewonnenes Fleisch zertifiziert, Abdulfatteh Ali Salah, erklärte, es entstehe der Eindruck, dass die niederländische Gesellschaft mehr am Wohlergehen von Tieren liege als an der fairen Behandlung ihrer muslimischen Mitmenschen. Er kündigte Proteste an, sollte das Gesetz verabschiedet werden. [...]