Polen kaufen Berlins Zucker-Vorräte auf
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Einige Supermärkte ist Konrad Podolski abgefahren, bevor er in Seelow fündig wird, etwa 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Nun steht er an der Kasse, seinen Einkaufswagen bis oben hin beladen. Mit Zucker. 107 Päckchen zählt die Kassiererin zu je 65 Cent. Das kostet ihn knapp 70 Euro, eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was er bereits in seinem Kofferraum bunkert. Podolski freut sich über seinen Einkauf. Vor der Türe steht der rote Kombi, in den er nun nach und nach den Zucker stapelt.
Auf etwa 800 Päckchen schätzt er seine heutige Ausbeute. Der Grund seines Großeinkaufs: Er macht jetzt in Zucker. „In Polen kostet ein Kilo Zucker im Supermarkt etwa fünf Zloty, in der Region um Warschau sogar sechs bis sieben“, sagt der 25-Jährige. Das entspricht einem Preis zwischen 1,25 Euro und 1,70 Euro, im Vergleich zu 65 Cent in deutschen Supermärkten. In seiner Heimat verhökert er die Ladung beispielsweise an Bäcker. Abzüglich seiner Kosten bringt ihm das 300 Euro ein.
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EU verteuert den Zucker in Polen
In den Eingriffen der Europäische Union liegt wohl der dritte Grund für den teuren Zucker der Polen: Ihre Zuckermarktordnung beschränkt die Produktion. Klaus Reingen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), klagte deshalb im Februar bei „Welt Online“, dass es in der Zuckerindustrie Unternehmen gebe, die nun ein echtes Lieferproblem haben. Nach Angaben des BDSI habe sich die Produktionsmenge auf etwa 80 Prozent des EU-Zuckerverbrauchs verringert.
In Polen scheinen die Quoten nun für einen Engpass zu sorgen. „Infolge der Reform wurde Polen vom Zuckerexporteur zum Zuckerimporteur“,
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