Wenn die Briten wirklich überzeugt wären diese Schlacht gewonnen zu haben, dann gäbe es wahrscheinlich den ein oder anderen schwülstig patriotischen und den "Krauts" gegenüber hämischen Spielfilm über sie.
Wenn die Briten wirklich überzeugt wären diese Schlacht gewonnen zu haben, dann gäbe es wahrscheinlich den ein oder anderen schwülstig patriotischen und den "Krauts" gegenüber hämischen Spielfilm über sie.
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RF
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Ich stelle mir den Kommandanten vor. Rückwärts durch die eigenen Minensperren fahrend, weil mein Schiff soviel Wasser genommen hat, daß das Vorschiff unter der Wasserlinie war. Aber auch die englischen Seeleute tun mir leid. Innerhalb von einer Milisekunde atomisiert zu werden, ist wahrlich kein Spass.
Eine kleine Randgeschichte, die den damaligen Stand der (Kommunikations- und Navigations) Technik in einem besonderen Licht darstellt:
"...Am Morgen des 31. Mai 1916 lief die HMS Black Prince – unter dem Kommando von Captain Thomas P. Bonham –, zusammen mit den anderen Schiffen des 1. Kreuzergeschwaders sowie dem 2. Kreuzergeschwader, aus Invergordon aus und bildete etwa 18 Seemeilen vor der britischen Hauptmacht die mit der Aufklärung betraute Vorhut. In diesigem Wetter verlor die Black Prince dabei allerdings den Kontakt zu den übrigen Panzerkreuzern und geriet zu weit auf einen südlichen Kurs. Während die Seeschlacht in den Nachmittagstunden, etwa gegen 15:45 Uhr, ihren Beginn in einem Gefecht zwischen britischen und deutschen Schlachtkreuzern sah, dampfte die Black Prince mit hoher Fahrt nach Süden, um wieder Anschluss an das 1. Kreuzergeschwader zu bekommen, das sich mittlerweile aber auf die britische Schlachtflotte zurückgezogen hatte. Infolgedessen fuhr der Panzerkreuzer an den übrigen Schiffen des Geschwaders vorbei.
Obwohl dies Glück im Unglück war – das 1. Kreuzergeschwader stieß gegen 18:10 Uhr auf Teile der deutschen Schlachtflotte und erlitt schwere Verluste, unter anderem sank das Geschwader-Flaggschiff Defence um 18:20 Uhr mit Konteradmiral Arbuthnot und der gesamten Crew an Bord – fand der Panzerkreuzer weiterhin keinen direkten Anschluss an die britische Flotte und orientierte sich, nach Einbruch der Dunkelheit, am Mündungsfeuer der Geschütze in der Ferne. Da die beiden gegnerischen Flotten während des Kampfes in der Abenddämmerung aber mehrfach den Kurs gewechselt hatten, trug dies vermutlich eher noch zur Desorientierung an Bord des Kreuzers bei.
Nachdem die Black Prince fast drei Stunden lang in der Finsternis herumgeirrt war, brach über das Schiff und die Besatzung die Katastrophe herein: Kurz nach Mitternacht entdeckte der Ausguck des Kreuzers mehrere Silhouetten, die auf der Kommandobrücke für britische Schiffe gehalten wurden. Sekunden später, etwa gegen 0:05 Uhr, sprachen diese Schiffe, es handelte sich um das Gros der deutschen Schlachtflotte, die Black Prince jedoch mit deutschen Identifikationsaufrufen an. Da von der Besatzung des britischen Schiffes niemand überlebte, kann nur vermutet werden, welcher Schock die Brückencrew des britischen Kreuzers ereilt haben muss, als sie ihren verhängnisvollen Irrtum erkannte. Nachdem die Briten das Identifikationssignal nicht beantwortet hatten und Captain Bonham in einem letzten verzweifelten Manöver noch mit voller Fahrt den Befehl zum Abdrehen gegeben hatte, strahlten Scheinwerfer des deutschen Schlachtschiffes SMS Thüringen den Panzerkreuzer an. Nur etwa eine halbe Minute später, etwa gegen 0:07 Uhr, eröffneten die deutschen Schiffe das Feuer – auf eine Distanz von nur rund 1.000 Metern.
Nacheinander feuerten die deutschen Schlachtschiffe Thüringen, SMS Ostfriesland und SMS Friedrich der Große mehrere Salven auf Kernschussweite auf den britischen Panzerkreuzer ab. Innerhalb von zwei Minuten erhielt die Black Prince schätzungsweise 50 bis 60 Treffer, darunter mindestens 21 schwere Treffer vom Kaliber 30,5 cm. Danach stellten die Deutschen das Feuer wieder ein. Die Folgen waren verheerend: Der britische Panzerkreuzer, vom Bug bis zum Heck lichterloh brennend und mit weggerissenen Schornsteinen, trieb – ohne einen einzigen Schuss abzufeuern – an den nachfolgenden deutschen Schiffen wie eine riesige Fackel, wobei Zeugenaussagen von rot glühenden Bordwänden bis auf Höhe der Wasserlinie berichteten, vorbei und blieb hinter der weitermarschierenden Hochseeflotte zurück. Der genaue weitere Verlauf des Untergangs ist nicht zur Sicherheit zu klären. Abschließend berichten aber die meisten Zeugen davon, dass die Black Prince, achteraus der deutschen Flotte, gegen 0:12 Uhr in einem gewaltigen Feuerball explodiert sei. Danach sei das Schiff nicht mehr gesehen worden. Es ist infolgedessen anzunehmen, dass an Bord des völlig in Flammen gehüllten und zusammengeschossenen Schiffes eine Hauptmunitionskammer explodiert war, was den unmittelbar darauf folgenden Untergang zur Folge hatte.
Mit dem Schiff gingen der Kommandant, Captain Thomas P. Bonham, und 851 Besatzungsangehörige sowie fünf als Stewards an Bord tätige Zivilisten unter. Es gab keine Überlebenden."
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Tja, wäre das - wie die britischen "Superdreadnoughts" (HMS "Barham", HMS "Malaya", HMS "Hood" usw.) - der Kern der deutschen Flotte 1939 gewesen, wäre das "Fleet in Being" Konzept durchaus für die Marineführung wieder in Frage gekommen und hätte eventuell sogar offensive Optionen zugelassen.
Es handelte sich hier ja durchaus um hochmoderne Einheiten, die durch weitere Modernisierung auch noch den Anforderungen eines neuen Krieges gewachsen gewesen wären. Beispiele dafür waren die SMS "Bayern" und "Sachsen", deren 38 cm Türme konstruktiv beinahe unverändert auf "Bismarck" und "Tirpitz" immer noch Verwendung fanden.
Oder die Nachfolger der "Derfflinger" Schlachtkreuzer. SMS"Hindenburg" und die nicht fertiggestellte SMS"Mackensen" wären ebenfalls 1939 für die Briten noch sehr erst zu nehmende Gegner gewesen.
Auch wenn das klassische Schlachtschiff Konzept spätestens ab 1941 zuende war, wären diese Einheiten in der Lage gewesen, eine Landung in Großbritannien zu decken. "Seelöwe" hätte eventuell stattfinden können....
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Persönlich glaube ich, daß Versailles nur in geringem Umfang zur "Machtergreifung" beigetragen hat. Scapa Flow war ja immerhin 14 Jahre zurück.
Aber Scapa Flow hat entscheidend dazu beigetragen, daß aufgrund der massiven Seeüberlegenheit eine Landung in GB 1940 nicht möglich war. Bzw. die Notwendigkeit eines Luftsieges über England bedingte. Der war aber nicht eingetreten.
Das Versailler Diktat ud die dort enthaltenen Erniedrigungen lieferten Hitler enorme Argumentationshilfen, es war der kleinste gemeinsame Nenner gegen das man das Gros der Deutschen einschwören und mobilisieren konnte, auch nach der "Machtergreifung". Die Machtergreifung gelang ihm nur ziemlich knapp, schon bei geringfügig geänderten Rahmenbedingungen zu seinen Ungunsten wäre er höchstwahrscheinlich bereits im Frühstadium gescheitert, vielleicht hätte es ihm gar an eigener Motivation gefehlt.
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Zitat aus der Wikipedia:
Von den Großen Kreuzern musste die SMS Lützow, nachdem sie wegen Treffern mit starkem Wassereinbruch vorzeitig entlassen worden war, während des Rückzugs in der Nacht doch noch aufgegeben werden. Zur Entlastung des überfluteten Vorschiffs über Heck fahrend, wurde die eingedrungene Wassermenge trotzdem so groß, dass sich das Heck so weit hob, dass die Propeller über dem Wasser drehten. Abschleppversuche der begleitenden Torpedoboote schlugen bei mittlerweile einsetzendem Seegang ebenfalls fehl. Die Besatzung der Lützow stieg auf die Torpedoboote um und G 38 versenkte den Kreuzer mit zwei Torpedoschüssen. Auch die anderen Schlachtkreuzer, die die Hauptlast des Kampfes getragen hatten, waren angeschlagen, so konnte die SMS Seydlitz nur mit viel Mühe zurück nach Deutschland gebracht werden.
Zitat Ende
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Er wäre schon gescheitert, wenn im Mini-Land Braunschweig nicht schon vor 1933 die NSDAP die Regierung gestellt hätte. Dann hätte er nämlich niemals die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. Und...hätte nie Kanzler werden können.
Aber das nur nebenbei. Scapa Flow war allerdings 1933 kein Thema mehr. Die Hochseeflotte - und das musste jeder Deutsche mit ein bißchen Verstand nach 1916 zugeben - war leider ein Fehlkonstrukt. Skagerrak hat gezeigt, daß deutsche Technik und Seemannschaft der britischen mindestens ebenbürtig war. Geostrategisch hatten wir zwei Nachteile: Kaum stabile Kolonien mit Stützpunkten und mit der Insel Großbritannien einen Torwart vor dem freien Atlantikzugang.
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