Wegen des Anschlags auf den dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard (im Bild) ist der Täter zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Zusätzlich wird der 29-jährige Somalier nach Absitzens seiner Strafe ausgewiesen und darf nie wieder nach Dänemark einreisen, wie ein Gericht in Aarhus am Freitag bei der Verkündung des Strafmaßes erklärte.
Der Verurteilte muss Westergaard zudem eine Entschädigung in Höhe von 10.000 Kronen (1.300 Euro) zahlen und trägt die Gerichtskosten. Bereits am Vortag hatte das Gericht den Mann des "versuchten Mordes" und des "versuchten Terrorismus" schuldig gesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte mindestens zwölf Jahre Haft und lebenslange Ausweisung aus Dänemark gefordert.
Der Anwalt der Verurteilten, Niels Strauss, legte umgehend nach dem Urteilsspruch Rechtsmittel ein. Sein Mandant müsse von den Terrorvorwürfen freigesprochen werden, bei den anderen Anklagepunkten müssten mildernde Umstände berücksichtigt werden.
Gericht sieht Angriff als Terrorakt
Der Somalier hatte nach Überzeugung des Gerichts nicht nur versucht, den Karikaturisten zu töten, als er mit einem Messer und einer Axt in sein Haus eindrang. Der Angriff sei auch ein Terrorakt gewesen. Da Westergaard die Symbolfigur des Karikaturen- Streits sei, müsse ein Angriff auf ihn als Versuch gewertet werden, Angst in der Bevölkerung zu verbreiten, sagte die Richterin Ingrid Thorsboe zur Begründung.
"Du musst sterben"
Der Angeklagte hatte während des Prozesses zugegeben, den 75- jährigen Karikaturisten wegen dessen Darstellung des Propheten Mohammed mit einer Bombe im Turban angegriffen zu haben. Er betonte jedoch, er habe den Zeichner nicht töten, sondern lediglich erschrecken wollen. Westergaard sagte dagegen in seiner Zeugenaussage, der Mann sei mit einer Axt und dem Ruf "Du musst sterben" auf ihn losgegangen. Er bezeichnete den Somalier als "Terroristen" und "Soldaten des heiligen Kriegs", der klar auf seinen Tod aus gewesen sei.
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