Ist das die ganze Rede? Und wenn ja, woran stellstt du daraus eine Kriegerklärung fest? :
Let me impress upon the attention of the House the character of this war between France and Germany. It is no common war, like the war between Prussia and Austria, or like the Italian war in which France was engaged some years ago; nor is it like the Crimean War.
This war represents the German revolution, a greater political event than the French revolution of last century. I don’t say a greater, or as great a social event. What its social consequences may be are in the future. Not a single principle in the management of our foreign affairs, accepted by all statesmen for guidance up to six months ago, any longer exists. There is not a diplomatic tradition which has not been swept away. You have a new world, new influences at work, new and unknown objects and dangers with which to cope, at present involved in that obscurity incident to novelty in such affairs. We used to have discussions in this House about the balance of power. Lord Palmerston, eminently a practical man, trimmed the ship of State and shaped its policy with a view to preserve an equilibrium in Europe. [ . . . ] But what has really come to pass? The balance of power has been entirely destroyed, and the country which suffers most, and feels the effects of this great change most, is England.
*[Links nur für registrierte Nutzer]*
Und dazu...:
Bismarck lobte ja Herrn Disraeli. Wie kann das sein? *[Links nur für registrierte Nutzer]*
At one of the great international political conferences of the time, Germany was represented by Bismarck and Britain by Disraeli. To Britain’s considerable benefit, Disraeli ran rings around all of them—causing Bismarck to make his famous admiring remark: “Der alte Jude. Das is der Mann” ("The old Jew. THAT is the man"). Coming from Bismarck, that was a compliment indeed. Disraeli himself attributed the greater social peace of 19th century England to Englishness but to a considerable extent it was in fact his own personal achievement.
Beweise und Indizien für die Unhaltbarkeit der These der deutschen Alleinunschuld.
1. Die Unterstützung der Habsburger Monarchie :
Die Habsburger Monarchie hatte bewusst auf eine Militärische Ausseinandersetzung mit Serbien hingearbeitet, unter anderem durch [Links nur für registrierte Nutzer]* ( Annexion von Bosnien 1909, und damit den Panslavismus angeheizt ) .
Das wiederum hatte natürlich Russland auf den Plan gerufen und das wiederum hatte das Deutsche Reich veranlasst den Rückversicherungsvertrag mit Russland auslaufen zu lassen. Das war natürlich eine kapitale Dummheit, weil Frankreich natürlich sofort in die Bresche sprang und Deutschlands Platz an der Seite Russlands für sich Vereinnahmte, und sich das Deutsche Reich damit weiter isolierte.
Um von inneren Problemen abzulenken, hatte Österreich-Ungarn dann Serbien ein Ultimatum gestellt, und, obwohl Serbien bis auf einen Punkt alle Punkte des Ultimatums erfüllte, begann man den Krieg.
* = Im Frühjahr 1909 wurden Conrads abenteuerliche Pläne zur Einverleibung Serbiens mit vorheriger Niederwerfung des Dreibund-Partners Italien vor allem vom k.u.k. Außen- und vom k.u.k. Kriegsminister abermals abgelehnt. Im Oktober 1912 entwickelte Conrad den Plan, der neue Balkanbund sollte unter österreichischer Führung die Türkei in Europa liquidieren und sich danach der Monarchie unterordnen, wie Bayern dem Deutschen Reich. In den Jahren 1913 und 1914 forderte Conrad nicht weniger als fünfundzwanzigmal vergeblich den Krieg gegen Serbien, bevor dieser tatsächlich zu Stande kam.
2. Der Deutsche Imperialismus :
Das unötige Einmischen in die Interessensphären der anderen Europäischen Staaten, siehe unter anderem die [Links nur für registrierte Nutzer] (1905–1906) und die [Links nur für registrierte Nutzer] ( 1911 ). Dies führte auch zu heftigen Prostesten innerhalb der Deutschen Bevölkerung, und nicht nur dort, und zur größten Protestdemonstration, am 3. September in Berlin, hier versammelten sich mehr als 200.000 Menschen im Treptower Park um gegen die Kriegsgefahr zu protestieren. Diese Demonstration war damit wohl die größte, die bis dahin auf der Welt stattgefunden hat.
Desweiteren muss man die Antibritische Rhetorik von Teilen der Deutschen Führungsschicht, unter anderem von [Links nur für registrierte Nutzer] berücksichtigen der schon 1905 einen Krieg gegen Britanien propagierte. Generell störte Deutschland immer mehr das gleichgewicht der Mächte auf dem Kontinent indem es versuchte eine Hegemonial Position in zusammenarbeit mit dem Habsburgerreich zu erreichen. Dazu darf der Einfluss des [Links nur für registrierte Nutzer] auf die Deutsche Regierung nicht unterschätzt werden.
Desweiteren die Ablehnung aller [Links nur für registrierte Nutzer] durch die Deutsche Regierung namentlich durch Herrn von Bülow und Friedrich von Holstein. Das als Antideutsche Politik Britaniens zu Verkaufen ist mehr als Dünn. Es war ein Konkurrieren um Afrikanische Kolonien ohne jede Not.
Deutschland Isolierte sich also durch die Unfähigkeit der eigenen Führung immer mehr. So zeigte sich auf der [Links nur für registrierte Nutzer] bereits die Isolation des Reichs, dessen letzter Verbündeter, das Habsburger Reich, Deutschland in seine Balkanpolitik verwickelte und am Ende in den Abgrund riss.
* = The day after the departure of the Kaiser and von Bülow, on 30 November, Chamberlain grandiloquently spoke at Leicester of "a new Triple Alliance between the Teutonic race and the two great trans-Atlantic branches of the Anglo-Saxon race which would become a potent influence on the future of the world." Though the Kaiser was complimentary, Friedrich von Holstein described Chamberlain's speech as a 'blunder' and the Times attacked Chamberlain for using the term 'alliance' without inhibition. On 11 December, von Bülow rose in the Reichstag to speak in support of the Second Navy Bill, and made no reference to an agreement with Britain, instead describing it as a declining nation jealous of Germany. Chamberlain was startled and von Hatzfeldt assured him that von Bülow's motivation was to fend off opponents in the Reichstag. Chamberlain's second attempt to formulate an Anglo-German agreement had been rebuked publicly, and although he was irritated by von Bülow's behaviour, he still hoped for an agreement.
Wie oft soll ich es noch wiederholen? Diese Sätze sind einen glasklare Erlklärung, daß England Krieg machen wird, sollte die *Balance of Power* nicht wieder zu seinen Gunsten verändert werden; so wie es das seit spätestens 1756 immer wieder getan hat:
*But what has really come to pass? The balance of power has been entirely destroyed, and the country which suffers most, and feels the effects of this great change most, is England.*
Solche Sätze, nur drei Wochen nach der Reichsgründung und im Wissen um Englands Methoden, das kontinentale Machtgleichewicht wieder herzustellen, sind eine glasklare Ankündigung, daß GB irgendwann einen Krieg gegen das Deutsche Reich anzetteln wird.
Warum Bismarck Disraeli gelobt hat, mußt Du Bismarck fragen. Vielleicht gefiel ihm, dem Kanzler mit den drei Haaren, die Frisur des britischen Premiers?
Oder hat Bismarck Herrn Disraeli auch gelobt weil es eben von Deutscher Seite aus nicht als "...glasklare Erlklärung, daß England Krieg machen wird..." gesehen wurde? Denn immerhin folgte dieser Rede ja die bis dahin längste Friedensperiode Europas. Ich denke das deine Behauptungen diesbezüglich nicht zureffend sind.
Und wer schrieb denn nun den Artikel "Germaniam esse delendam"?
Möglich, sicher. Wäre eine der vielen verhängnisvollen Fehleinschätzungen gewesen, an denen die deutsche Geschichte so überreich ist.
Lassen wir das die Leser entscheiden.
Hast Du Deine Brille verlegt? Ich schreib's jetzt zum dritten mal, der Saturday Review.
So langsam geht es doch...alles auf andere zu schieben geht halt nicht. Besonders im Falle der Politik des Kaiserreiches an dessen Ende eben der Verlust des Reiches stattfand.
Natürlich.
Der Saturday Review in Vertretung durch wen? Ein Artikel hat einen Verfasser beziehungsweise jemanden auf den man sich Beruft. Also bitte, oder willst du uns erklären das eine angebliche Kriegserklärung an das Deutsche Reich sich selbst schrieb? Was ist so schwer daran den Autoren, oder eben denjenigen, auf den sich der Artikel beruft zu nennen?
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