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Thema: Sprache "Light"

  1. #1
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard Sprache "Light"

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    Wie man an den frz. Ghettos sehen kann, verkümmert die Fähigkeit zusehends, sich mittels eines großen und guten Wortschatzes auszudrücken.

    Sogar in Deutschland kann man diese Entwicklung beobachten, ob in U-Bahnen, vor Schnellrestaurants oder in EInkaufscentren. Wo immer junge Menschen sich zusammen rotten, fällt einem deren rudimentäre Sprache auf.

    Wir züchten uns also eine Generation heran die unfähig sein wird, Informationen zu verarbeiten bzw. weiter zu geben! Sehr schön!
    When the night is done the sun starts smiling
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  2. #2
    GESPERRT
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    Standard

    SMS ist unser Untergang. Ich bin teilweise entsetzt, wie schwer es Jugendlichen faellt, sich auszudruecken.

    Ausserdem wird immer weniger gelesen, so dass man sich gar keine ordentliche Ausdrucksweise antrainieren kann.

    Wobei ich hier nicht alle ueber einen Kamm scheren moechte.

  3. #3
    Dylanologe Benutzerbild von Schorsch Kamerun
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    Tja, das kommt davon, wenn man ein Bildungssystem auf Konkurrenz nicht auf Integration anlegt, und damit jene, die sozial sowieso schon benachteiligt sind entmutigt bzw. direkt dazu animiert, sich von der Gesellschaft und den darin geltenden Normen loszusagen. Dazu gehört eben auch die Sprache. Dann orientieren sie sich halt an einfachen Vorbildern, an einem einfachen, rauhen und unreflektierten "Slang". Das dumme ist halt nur, dass sie sich damit erst recht die Restchancen verbauen, doch noch ihren Platz in geregelten Bahnen zu finden, was wiederum zu einem Ohnmachtsgefühl führt, das jegliche Bemühungen vollends erstickt, gerade weil sich ganze Gruppen oder sogar Schichten herausbilden, die sich der Macht der Politik ergeben, denn um sich in das politische System einzubringen, um an seiner objektiven Lage etwas verändern zu können, bedarf es zu allererst dem Verständnis der Prozesse, was aber wiederum nur gelingt, wenn man dessen Sprache auch versteht. Ein Teufelskreis, und eines der grundlegenden Probleme, mit denen wir es in den nächsten Jahrzehnten zu tun bekommen...

  4. #4
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von Schorsch Kamerun
    Tja, das kommt davon, wenn man ein Bildungssystem auf Konkurrenz nicht auf Integration anlegt, und damit jene, die sozial sowieso schon benachteiligt sind entmutigt bzw. direkt dazu animiert, sich von der Gesellschaft und den darin geltenden Normen loszusagen. Dazu gehört eben auch die Sprache. Dann orientieren sie sich halt an einfachen Vorbildern, an einem einfachen, rauhen und unreflektierten "Slang". Das dumme ist halt nur, dass sie sich damit erst recht die Restchancen verbauen, doch noch ihren Platz in geregelten Bahnen zu finden, was wiederum zu einem Ohnmachtsgefühl führt, das jegliche Bemühungen vollends erstickt, gerade weil sich ganze Gruppen oder sogar Schichten herausbilden, die sich der Macht der Politik ergeben, denn um sich in das politische System einzubringen, um an seiner objektiven Lage etwas verändern zu können, bedarf es zu allererst dem Verständnis der Prozesse, was aber wiederum nur gelingt, wenn man dessen Sprache auch versteht. Ein Teufelskreis, und eines der grundlegenden Probleme, mit denen wir es in den nächsten Jahrzehnten zu tun bekommen...
    Bildung ist keine Bringschuld des Staates! Wer seine Kinder in geistig verwahrlostem Niveau aufwachsen lässt, der soll sich später nicht beschweren wenn das Kind keine Chancen im Leben hat!

    Heutzutage ist doch dem Subproletariat egal was seine Kinder im TV glotzen oder welche Neigungen fördernswert wären, hauptsache die Blagen verhalten sich still und machen keinen Ärger!

    Wer als Gastarbeiter mit seinen Kindern nicht Deutsch spricht, ist selber schuld, es gibt genug Möglichkeiten integrative Sprachkurse zu besuchen. Wer nach 30 Jahren Aufenthalt hier noch immer lediglich rudimentär Deutsch kann, dem ist nicht mehr zu helfen und die Schuld auf den Staat zu schieben zu einfach!

    Ich für meinen Teil kann nur befürworten das die nachwachsenden Generationen immer dümmer werden, denn dumme Menschen lassen sich einfacher regieren!
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  5. #5
    Dylanologe Benutzerbild von Schorsch Kamerun
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    Die Probleme sind mir schon klar, ich bestreite ja auch nicht, dass die Lebensbedingungen des "Subproletariats" daran Schuld haben oder dass viele Kinder in verwahrlosten Zuständen aufwachsen. Aber trotzdem hat der Staat (meiner Meinung nach) die Aufgabe, solche sozialen Ungleichheiten etwas auszugleichen, und es ist leider so, dass er sie momentan eher verfestigt und reproduziert. Und nicht nur das: er lässt es auch zu, dass ganze Gruppen von diesem Sog miterfasst werden, obwohl sie von den sozialen Voraussetzungen andere Möglichkeit hätten. Und da muss der Staat, aus ureigenem Interesse heraus dagegen wirken.

    Was die integrativen Sprachkurse betrifft, so muss man auch hier differenzieren. Natürlich gibt es genügend Menschen, die darauf verzichten, aber es ist leider oft so, dass es trotz vorhandenem Interesse daran scheitert, dass die Kurse zu teuer sind, die Betroffenen zu schlecht informiert werden und leider oft viel zu wenig Kurse angeboten werden. Außerdem hätte man das Problem Sprachintegration gerade bei den Gastarbeiterfamilien schon viel früher thematisieren müssen.

    Vielleicht lassen sich unwissende Massen tatsächlich leichter regieren (wobei ich nicht weiß, wozu das gut sein soll, außer in einem autokratischen System), aber leider lassen sie sich auch viel leichter manipulieren, und weil sie schlecht sozial integriert sind, produzieren sie letztlich Unmengen an Problemen für die Gesellschaft, da sind mir mündige Bürger doch viel lieber...

  6. #6
    Leyla
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Ich für meinen Teil kann nur befürworten das die nachwachsenden Generationen immer dümmer werden, denn dumme Menschen lassen sich einfacher regieren!
    In Deutschland vielleicht. In anderen Ländern geht eine hohe Analphabeten-Quote meistens mit politischer Instabilität einher...

  7. #7
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von Leyla
    In Deutschland vielleicht. In anderen Ländern geht eine hohe Analphabeten-Quote meistens mit politischer Instabilität einher...
    Darum fordern seit Jahren einige Politiker den EInsatz der Bundeswehr auch im inneren verfassungstechnisch zu erlauben! In den kommenden 10-20 Jahren werden wir einige "spannende" Zeiten in diesem Land erleben!
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  8. #8
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von Schorsch Kamerun
    Tja, das kommt davon, wenn man ein Bildungssystem auf Konkurrenz nicht auf Integration anlegt, und damit jene, die sozial sowieso schon benachteiligt sind entmutigt bzw. direkt dazu animiert, sich von der Gesellschaft und den darin geltenden Normen loszusagen...
    Mit dem Bildungssystem hat das sicher was zu tun, aber es ist mehr als das.
    Es ist ein Wertesystem, das vielen jungen Leuten fehlt. Die Schule ist dabei nur eine Teilmenge.
    Es fehlt die grundsaetzlichen Erkenntnis um den Zusammenhang, der zwischen Arbeit und Wohlstand besteht und es fehlt in hohem Masse die Faehigkeit, sich auch einmal zu ueberwinden und etwas "durchzuhalten".
    Warum das so ist kann ich nicht so ohne weiteres sagen, aber dass da auch die frueheren Generationen eine Mitschuld tragen ist für mich sicher.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  9. #9
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Ein Abflachen des Niveaus ist ganz klar zu beobachten. Leider. Ich wundere mich darüber nur, weil die Eltern der heute 5-15 jährigen doch in guten Zeiten aufwuchsen, meist selber eine gute Erziehung und Bildung genossen haben und nun ihre Sprösslinge mit ausgestrecktem Arm geistig verrohen lassen.

    Ich weiß noch gut, mit 5 Jahren fing mein Vater an mit mir jeden Samstag in die Stadt-Bibliothek zu gehen und ich durfte mir zunächst Kind-gerechte Bilderbücher ausleihen. Mit den Jahren war dieses Ritual so eingebürgert das ich bis heute pro Woche mindestens ein Buch lese - dies gehört mittlerweile zu meinem Leben wie atmen!

    Das Ausleihen kostet nichts, Eltern haben so die Chance frühzeitig den Kindern eine Welt zu erschließen, die der kindlichen Neugier Rechnung trägt und so den Nachwuchs auf ein Niveau hievt, auf dem es dann nicht mehr so leicht abrutschen kann!
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  10. #10
    Leyla
    Gast

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    @ sunbeam

    Du hattest eben gerade noch das Glück, ohne Handy, Gameboy und ähnlichen Schnickschnack aufzuwachsen. Heutige Eltern haben es einfach schwerer, wenn die Kids jeden Tag nerven:"Aber die anderen in meiner Klasse haben es doch auch; und ich bin doch für die der letzte Arsch wenn ich es nicht habe".

    Da könntest Du wohl auch kaum widerstehen, wenn dein Kind sonst unter einem Außernseiterdasein leidet.
    Geändert von Leyla (08.06.2005 um 14:12 Uhr)

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