Haiti: Die armen Frauen mit den Babys der Not
29.11.2010 - 20:11 UHR

Port-au-Prince (Haiti) – Seit dem Erdbeben vom Januar und dem Ausbruch der Cholera im Oktober ist Haiti ein Land am Abgrund. Es herrschen Chaos, Zerstörung, Tod und Trauer.

Trotzdem hat sich die Geburtenrate rund um die Hauptstadt Port-au-Prince fast verdreifacht. Laut einer UN-Studie lag sie vor dem Beben bei 4 Prozent, jetzt ist sie auf 12 Prozent gestiegen.

Doch nicht alle Babys sind für ihre Mütter ein Geschenk. Für viele erschweren sie den Kampf ums tägliche Überleben nur.

„Etwa zwei Drittel dieser Kinder sind nicht gewollt“, zitiert die spanische Zeitung „El Pais“ Igor Bosc vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). „Und in einem Prozent der Fälle waren sexuelle Übergriffe der Grund für die Schwangerschaften.“

Die Vergewaltigungsrate ist so hoch wie nie.

Besonders in den Flüchtlingslagern sind die Frauen leichtes Opfer: wenn sie Wasser holen oder nachts die Latrinen aufsuchen.

Sie leben mit der Angst: Denn nach dem Erdbeben waren rund 6000 Häftlinge aus den Gefängnissen des Landes geflohen, allein 4000 aus dem Knast in Port-au-Prince. Die meisten Schwerverbrecher, die eigentlich lebenslang hinter Gittern bleiben sollten. Viele fanden in den Zeltlagern Unterschlupf...

Doch auch in den Familien sind sexuelle Übergriffe durch männliche Verwandte vielerorts an der Tagesordnung – ein Verbrechen, das erst seit 2005 strafbar ist.
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Eigentlich unfaßbar für einen Europäer. Hätte früher nie gedacht so was mal zu schreiben - aber die sind wirklich ganz nah am Tierreich. Ich will allerdings Bonobos und Gorillas nicht beleidigen.