Gregor Gysi: Die Linke fühlt sich ausgegrenzt

Ihre Vorschläge werden von anderen Parteien übernommen, ohne den Urheber zu erwähnen: Die Linke fühlt sich im Bundestag ausgegrenzt - auch von SPD und Grünen. Fraktionschef Gysi droht den möglichen Koalitionspartnern jetzt unverhohlen mit Folgen für eine gemeinsame Zukunft.

20 Jahre nach der Wiedervereinigung fühlt sich die Linke im parlamentarischen Betrieb ausgegrenzt. Union und FDP setzten dabei ihren Kampf gegen den Kommunismus fort - nur mit anderen Mitteln. Doch gegenüber SPD und Grünen erhebt Gysi nun die Causa Schalit zum Testfall für die Bündnisfähigkeit im Oppositionslager.

Die Partei leidet unter ihrem Bedeutungsverlust


In einem Brief an die Fraktionschefs von SPD und Grünen warnte Anwalt Gysi vollmundig vor den Folgen: Die Entscheidung zum Schalit-Antrag werde für ihn persönlich "von großer Bedeutung hinsichtlich der Zukunft" sein. Eine unverhohlene Drohung, dass Rot-Grün 2013 für einen möglichen Regierungswechsel bei diesem Umgang nicht selbstverständlich auf die Linken zählen sollte.

Beleidigte Besserwisser


Die rote Truppe fürchtet um ihren Platz im Parteienspektrum. Die "grüne Blase" werde schon noch platzen, hofft Gysi trotzig, spätestens 2013 werde seine Partei wieder "das Zünglein an der Waage sein".

Die Linken haben zweifellos einige Übung in der Pose des beleidigten Besserwissers. Und wie bei allen Anträgen im Bundestag geht es ihnen mit der Schalit-Idee nicht nur um eine humanitäre Geste, sondern auch um die eigene Aufwertung. Aber in diesem Fall hatte es sich die Fraktion tatsächlich nicht leicht gemacht: Denn Initiativen für die Freilassung eines israelischen Soldaten sind in der Partei alles andere als selbstverständlich.

Eifersüchtig zählen Mitarbeiter der Linksfraktion bereits bei den Nachrichtensendungen der Öffentlich-Rechtlichen die Sekunden und haben festgestellt, dass die Grünen in der "Tagesschau" 15-mal länger zu Wort kommen als die Linken.

Der Vorschlag, künftig unbotmäßiges Verhalten im Hohen Haus mit Geldstrafen zu belegen, sei eine "Lex Linke" .
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Da haben also die Linken ein Befindlichkeitsproblem was sich in einer Profilneurose ausdrückt.

Hat denen eigentlich noch keiner gesagt, daß das zum politischen Oppositionsgeschäft gehört ?

Und was hindert Gysi & Co. daran lautstark daraufhin zu weisen wenn eine Idee oder Initiative von ihnen stammt ?
Ist ja nun nicht so, daß sie ansonsten leise durch die politische Landschaft marschieren.

Und nun schmeißen sie sich wie kleine Kinder auf den Boden und strampeln vor Wut weil ihnen die ausbleibende Belohnung für gutes Benehmen verwehrt wurde.