ausend Jahre lückenlos, danke der Nachfrage. Die Sippe war in Hinterpommern ansässig und saß dort bis 1945, außerdem im Baltikum, wohin sie um 1530 aus dem heutigen Belgien / südliche Niederlande ausgewandert war (schon zuvor waren einzelne kühne Familienmitglieder im Rahmen der Ostkolonisation durch den Deutschen Orden in den Osten gegangen), dort ist sie wiederum seit dem frühen 11. Jahrhundert nachweisbar.
Du kannst mir viel erzählen, aber daß Familien früherer Zeiten ihre Heiratspolitik nach den Vorgaben des Rasse- und Siedlungshauptamtes gestaltet hätten, wirst nicht einmal du glauben oder behaupten wollen. Über die Jahrunderte wogten und wichen die Grenzen immer wieder hin und her, und das Denken in "nationalen" Kategorien ist bekanntlich eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Natürlich gab es, insbesondere unter den höheren Ständen, immer schon eheliche Verbindungen weit über die jeweiligen Genzen hinaus.
Das gilt natürlich nicht für einfache Bauern-Mischpoke. Da galt es schon als abenteuerlich, wenn der Schweinehirte aus dem Nachbarkaff einheiraten durfte.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)