Auch im Iran gibt es Menschen, die den jetzigen Regierungschef kritisieren
http://www.spiegel.de/politik/auslan...510040,00.html
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Auch im Iran gibt es Menschen, die den jetzigen Regierungschef kritisieren
http://www.spiegel.de/politik/auslan...510040,00.html
Wenn man das Problem kösen will,muss man die Wurzeln des Problems ausrotten!
Ahmadinedschad ist nur eine Marionette des Islamfaschismus,der jeder Zeit ausgetauscht werden kann.
Offensichtlich ist der Iran doch nicht so dikatorisch, denn in einer Diktatur wäre solcher Protest doch längst niedergenküppelt worden!
Der Iran ist nicht Nordkorea. Es gibt viele unabhängige und konkurrierende Machtzentren. So sind die Studentenproteste Ende der 90er Jahre ausgerechnet unter dem "Reform-"präsidenten Chatami gewaltsam niedergeschlagen worden, weil dieser keine Macht über die Sicherheitsorgane hatte:
http://www.wsws.org/de/1999/jul1999/iran-j24.shtml
Es gibt den Wächterrat, der manchmal mit dem Präsidenten konkurriert, die Revolutionsgarden, die sogar eigene Unternehmen führen, die Milizen, die religiösen Stiftungen und das "gemäßigte" Lager um Rafsandschani. Dazu kommen die ethnische Minderheiten, die zunehmend Unruhe machen (Kurden, Araber und Belutschen).
Die Studenten wandeln natürlich auf dünnem Eis, wie die Ereignisse am Ende der 90er Jahre gezeigt haben, aber da viele von ihnen aus der Oberschicht kommen, dürfen sie sich etwas mehr herausnehmen als andere. Man wird versuchen, die regimetreuen Studenten zu mobilisieren und die Sache "intern" zu regeln.
Gibts demnächst wohl wieder eine dieser islamischen Baukrahn-Events mit dem üblichen (angeblichen) Mörder- und Kinderschänder-Hanging, begleitet von der jolenden Masse des gaffenden Volkes?
Roland Freisler (Präsident des "Volksgerichtshofs" der Nazis) würde das Herz vor Freude hüpfen, könnte er den heutigen Iran erleben?
Vielleicht hält man, von außen betrachtet, die Iraner für ein Volk von islamischen Fanatikern, die sich der Herrschaft der radikalen Mullahs ergeben haben. Ganz richtig ist dieser Eindruck nicht, denn gerade unter jungen Iranern, die sich oft mehr Freiheiten wünschen anstatt ständig durch die Islamisten gegängelt zu werden, hat der iranische Präsident Ahmadinedschad viele Gegner. Überwiegend bei der einfachen und frommen Landbevölkerung mit niedrigem Bildungsgrad hat Ahmadinedschad viele Sympathien.
Die Mullahs jedoch haben den Iran (noch) fest im Griff, und jeder Kandidat, der sich dort für Wahlen zur Verfügung stellt, wird von den Religionswächtern auf Herz und Nieren überprüft. Scheint er zu säkulär und liberal, so hat er keine Chance, als Kandidat bei Wahlen anzutreten. Das ist eben "Demokratie" auf iranische Art. Gerade viele junge Iraner haben in den letzten Jahren, weil sie keine Besserung der dortigen Lage sehen, das Land verlassen und sind zumeist nach den USA ausgewandert.
Der Anpassungsdruck, welcher auf den Iranern lastet, ist enorm. Dennoch versuchen zumeist junge Leute, die Grenzen des Machbaren auszutesten. Häufiger gibt es Zeitungsmeldungen, wenn mal wieder die allgegenwärtige Religionspolizei junge Frauen verhaftet, die sich zu freizügig kleiden.
Religiöser Wahn, welcher Religion auch immer er entspringt, ist widerwärtig und zeigt auch im Iran sein hässliches Antlitz. Das Volk im Iran hilft sich zuweilen mit Humor, und solche Witze über den iranischen Präsidenten wie dieser hier sind ziemlich populär:
"Warum trägt Ahmadinedschad einen Mittelscheitel?" - "Um die männlichen von den weiblichen Läusen zu trennen."