Alles ganz friedlich. :haha:
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Soll heißen, dass BRD-Rechtssystem ist das aller allerbeste und gerechteste auf der ganzen Welt, ach wäre doch die ganze Welt BRD.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/.../27818044.htmlZitat:
Dieses Urteil ist für viele ein Schock, eine weitere Entscheidung, die die „white supremacy“, die Überlegenheit der Weißen, untermauere. Für viele ist die Jury-Entscheidung zudem ein Beleg für ein kaputtes Rechtssystem.
Naja. Correctiv verbreitet selbst ziemlich viel Bullshit (siehe z.B. hier, hier oder hier).
Mit unabhängigemseriösem Journalismus hat das, was Correctiv betreibt, wenig zu tun, sondern eher mit Aktivismus (siehe z.B. hier, hier oder hier) und mit der Cancel Culture (die ich insgesamt für ein geistiges Armutszeugnis halte).
Um zu dieser Auffassung zu gelangen, muß man auch keineswegs Querdenker sein.
Um es klar zu sagen: Man muß kognitiv schon sehr herausgefordert sein oder ein sehr lockeres Verhältnis zu Wahrheit haben, um umgeben von brennenden Autos und einer in Feuerschein getauchten Kulisse zu konstantieren, die Proteste (die zu den Feuern geführt haben) wären weitgehend friedlich verlaufen. Weil alles andere politisch dem "Gegner" in die Hände spielte.
Richtig ist:
- Das gezeigt Bild ("Fiery but mostly peacful protests[...]") stammt aus dem August 2020 und zeigt nicht die Reaktion auf den Freispruch von Kyle Rittenhouse.
- Die Opfer der Proteste - getroffen hat es vor allem ärmere, multi-ethnische Gegenden - waren (und sind?) den Medien herzlich egal.
- Das mediale Bild, das von Kylen Rittenhouse gezeichnet wurde, skizziert ein weiß-rassistisches (white-supremacist) Mitglied einer Bürgerwehr, das mit BLM-Protestlern einen Streit anfangen wollte und zwei friedlich Protestierende erschossen hat.
- Es ging und geht den Medien mehr um Narrative als um journalistische Aufklärung. Das gilt natürlich insbesondere in Zeiten eine Lagerwahlkampfes.
Letztlich ist die Gesellschaft - die US-amerikanische ebenso wie die deutsche - tief gespalten.
Nach medialer Ansicht eben in "richtig/gut" und "böse/falsch". Das wird medial auch zunehmend begrüßt, z.B. aktuell hier.
Entsprechend befinden wir uns, das sollte man ehrlich zugeben, in einem Kulturkampf. Und in einem solchen geht es regelmäßig nicht um Information und journalistische Aufklärung, sondern um Propaganda. Von beiden Seiten übrigens.
Meinem Eindruck nach fehlt es Autoren, die diese Spaltung gutheißen und befeuern regelmäßig an den kognitiven Voraussetzungen, die Bedeutung eines die Gesellschaft verbindenden Ethos für den Fortbestand eben dieser und der von ihr notwendigerweise getragenen Institutionen analytisch überhaupt erfassen zu können.
Den Journutten von der siechen Rundschau paßt erfolgreiche Selbstverteidigung nicht ins Weltbild. Lieber wird der um sich ballernde Rassist gemalt ("Sturmgewehr").