AW: Der französische Ungeist
Der Bordeaux vernebelt mir in dieser Hinsicht öfter die Sinne!:] Ansonsten hast du natürlich Punkt für Punkt recht. Äh, und die Kurzstreckenraketen hatten Nuklearsprengköpfe und reichten gerade mal bis Stuttgart. Pluton und Hades hießen die Typen wohl.
AW: Der französische Ungeist
I.Ü. habe ich bei meinen französischen Bekannten immer eine seltsame Mischung aus "kultureller" Überheblichkeit und ansonsten drastischen Minderwertigkeitskomplexen uns gegenüber festgestellt. Anders als die Musels bemerken die Franzosen diesen Widerspruch sehr wohl. Macht sie unsicher.
AW: Der französische Ungeist
Zitat:
Zitat von
Geronimo
I.Ü. habe ich bei meinen französischen Bekannten immer eine seltsame Mischung aus "kultureller" Überheblichkeit und ansonsten drastischen Minderwertigkeitskomplexen uns gegenüber festgestellt. Anders als die Musels bemerken die Franzosen diesen Widerspruch sehr wohl. Macht sie unsicher.
Im Grunde genommen passen wir einfach nicht zusammen. Wenn man bedenkt, wieviel Propaganda und Förderung betrieben wird, dann sieht die Bilanz der deutsch-französischen "Freundschaft" sehr mager aus: Immer weniger Französischunterricht in Deutschland und Deutschunterricht in Frankreich, Siemens ist aus der Nuklearkooperation mit AREVA ausgestiegen und EADS funktioniert auch nicht besonders gut.
Seit der Öffnung Osteuropas scheint man sich eher auseinanderzuleben.
AW: Der französische Ungeist
Zu der Frage "Warum kommt Frankreich eigentlich so gut weg?". Nun, ist es bei uns nicht gerade umgekehrt? Kulturelle Minderwertigkeitskomplexe gepaart mit Hochmut über militärische und wirtschaftliche Leistungen unsererseits? Und dabei haben wir immer vor Augen wie konsequent die Franzosen (obwohl Loser-Nation) doch ihr Ding durchziehen! Angefangen von der Force de Frappe bis hin zu mannigfachen Alleingängen in der Außenpolitik. Wie oft haben die die Amis schon zur Weißglut gebracht! Und wir? Nee, Franzosen haben wohl doch mehr Arsch in der Hose als wir seit 1945.
AW: Der französische Ungeist
Zitat:
Zitat von
Aldebaran
Im Grunde genommen passen wir einfach nicht zusammen. Wenn man bedenkt, wieviel Propaganda und Förderung betrieben wird, dann sieht die Bilanz der deutsch-französischen "Freundschaft" sehr mager aus: Immer weniger Französischunterricht in Deutschland und Deutschunterricht in Frankreich, Siemens ist aus der Nuklearkooperation mit AREVA ausgestiegen und EADS funktioniert auch nicht besonders gut.
Seit der Öffnung Osteuropas scheint man sich eher auseinanderzuleben.
Das Problem war eh und je die deutsche Nachgiebigkeit. Siehe EADS. Obwohl die Aktienmehrheit in deutscher Hand ist, wird nach außen als französisches Unternehmen firmiert. Siehe AIRBUS oder ARIANE. Schönes Beispiel auch die A 380. Die Erstzulassung eines jeden erfolgt in Deutschland mit deutscher Registrierung. Ist also lt. IATA ein deutsches Produkt. Jedes Land der Welt wäre stolz das weltgrößte Flugzeug zu bauen. Und wir? In Hamburg haben die Spinner jahrelang versucht den Bau dort zu verhindern. Um Haaresbreite wär das auch nach Toulouse gegangen. Oder siehe Nuklearindustrie. Kurz: wir sind selbst Schuld an der französischen Dominanz (Überheblichkeit).
AW: Der französische Ungeist
Zitat:
Zitat von
Geronimo
Das Problem war eh und je die deutsche Nachgiebigkeit. Siehe EADS. Obwohl die Aktienmehrheit in deutscher Hand ist, wird nach außen als französisches Unternehmen firmiert. Siehe AIRBUS oder ARIANE. Schönes Beispiel auch die A 380. Die Erstzulassung eines jeden erfolgt in Deutschland mit deutscher Registrierung. Ist also lt. IATA ein deutsches Produkt. Jedes Land der Welt wäre stolz das weltgrößte Flugzeug zu bauen. Und wir? In Hamburg haben die Spinner jahrelang versucht den Bau dort zu verhindern. Um Haaresbreite wär das auch nach Toulouse gegangen. Oder siehe Nuklearindustrie. Kurz: wir sind selbst Schuld an der französischen Dominanz (Überheblichkeit).
Da hast Du natürlich recht. Auch mit dem anderen Beitrag. Entweder wir machen uns klein und lassen die Franzosen gewähren oder wir drehen durch und überholen sie noch (na ja, war aber 'ne Ausnahme).
AW: Der französische Ungeist
Zitat:
Zitat von
Aldebaran
Da hast Du natürlich recht. Auch mit dem anderen Beitrag. Entweder wir machen uns klein und lassen die Franzosen gewähren oder wir drehen durch und überholen sie noch (na ja, war aber 'ne Ausnahme).
Die beste Lösung wäre - gleiche Augenhöhe. Sprich einige prestigeträchtige (wenn auch teure) Spielzeuge, eigenständige Außenpolitik und ein deutlicher Führungsanspruch in Europa. Nur das verstehen die Franzosen. Alle anderen übrigens auch. Dann würden wir auch ernst genommen.
Wie kann es denn angehen das ein Land, das bestenfalls 2/3 unseres BIP erwirtschaftet (Frankreich eben) und ca. 30% weniger Bevölkerung hat uns folgendes vorexerziert:
Unabhängige Energiepolitik (Nuklear)
Eigenständige Luftfahrtindustrie (Dassault u.a.)
Wenn es sein muß protektionistisch durch und durch
Atom-U-Boote/Flugzeugträger
Nuklearwaffen
Weltweite, kaum hinterfragte Einsatzfähigkeit seiner Streitkräfte
Egoistische Aussenpolitik (z.B. Mittelmeerunion)
Und all dies praktisch innenpolitisch unumstritten. Von Links bis Rechts. Ehrlich, ich beneide die Franzosen. Abgesehen von ihrer Muselpolitik. Die ist aber ihrem Kolonialismus geschuldet. Aber selbst da, sie leisten sich immerhin einen Le Pen. Und wir? Aus die Maus.
AW: Der französische Ungeist
Zitat:
Zitat von
Geronimo
I.Ü. habe ich bei meinen französischen Bekannten immer eine seltsame Mischung aus "kultureller" Überheblichkeit und ansonsten drastischen Minderwertigkeitskomplexen uns gegenüber festgestellt. Anders als die Musels bemerken die Franzosen diesen Widerspruch sehr wohl. Macht sie unsicher.
Habe ich kein Problem damit. Einen Franzosen lasse ich gerne seine Minderwertigkeit spüren und bestärke ihn natürlich in seinen Minderwertigkeitskomplexen. Wer sich so künstlich erhöht, obgleich die Grundlagen recht wacklig sind, der ist zurecht unsicher und wacklig auf Beinen. :cool:
Andererseits: Alles was heute ist in Deutschland, was Fremde an unserer Heimat bewundern, ist aus der Vergangenheit. Das Deutschland von Heute ist nichts was jemand bewundert. Um so weniger wie nicht wenige Deutsche, in der Elite wohl die Mehrheit, alles dran setzen um alles was an deutsch und Deutschland erinnert, zu eliminieren, zu zerstören, im besten Falle zu leugnen.
MfG
Rikimer
AW: Der französische Ungeist
Etwas zugespitzt formuliert, würde diese kriegerische Beziehung zwischen Nachbarn wohl auf nahezu alle Teile Europas vor 1945 zutreffen.
Die deutschen Angriffskriege gegenüber Frankreich muss man hier nun nicht noch aufzählen.
Erwähnt sei aber durchaus jener kollosale Moment der Weltgeschichte, als Preußen und Österreicher ein Heer zur Niederschlagung der großen Revolution schickten und bei Valmy am 20.09.1792 zum stehen kamen (man danke Gott für jenen Tag). Hier schickten deutsche Monarchen Armeen ins Feld, die keinen geringeren Auftrag hatten als die Freiheit und Gleichheit, jene Werte von denen wir heute zehren, die in Frankreich geboren war, zu erdrücken.
Wir sollten dafür danken, einen Nachbarn wie Frankreich zu haben. Die Ideen der Aufklärung obsiegten hier und wurden durch die napoleonische Expansion in weite Teile Europas exportiert (man beachte auch Napoleons Ägypten-Expedition, mit welchen Worten er sich an die Muslime wandt, wenn man das liest, wird klar wie banal und dümmlich das Islam-Bashing in diesem Forum hier ist).
Briand forderte schon 1929 ein föderatives Band, welches Europa verbinden sollte. Und man mag Einwände gegen die antideutschen Ressentiments Frankreichs nach dem 2. WK erheben, festzu halten bleibt aber:
Das Projekt der Europäischen Einigung ist der Stolz der Völker Europas. Man mag die EU heut kritisieren an manchen Stellen, aber all dies wird durch ihre unglaublige historische Leistung kompensiert: Frieden. Frieden zwischen Erzfeinden, Europa ist ein Parkett geworden, wo man koopriert, wo man enge Freundschaften pflegt.
EADS und Co. sind durchaus diskussionswert, aber angesichts dieser Bedeutung nur Fußnoten.
Es gehört nur etwas Ehrlichkeit, nur ein klein wenig Aufrichtigkeit dazu, um einzugestehen, wie großartig die französische Kultur und die historischen Leistungen Frankreichs sind. Freilich ist auch Deutschland von diesem Schlage, aber warum sollte man der Einseitigkeit frönen.
Es wächst zusammen, was zusammen gehört. (Um Brandts Worte hier zu verwenden.)
Danke, Aldebaran für den Thread, er erinnerte mich an die Kanonade von Valmy und das erfreute mein Herz. Ich werde sofort das entsprechende Goethe-Zitat in meine Signatur einarbeiten.
Grüße