Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
In den Jahrmilliarden seit denen unsere Galaxie schon existiert, wäre es einer technisch fortgeschrittenen Zivilisation, rein zeitlich, schon möglich gewesen die ganze Galaxie mehrfach zu kolonisieren. Der reinen Wahrscheinlichkeit nach hätte das somit schon vor langer Zeit passieren sollen. Trotzdem hat man bis zum heutigen Tag keinen definitiven Beweis für eine derartige Zivilisation gefunden. Dieser Widerspruch wird als Fermi-Paradoxon bezeichnet, nach dem italienischen Physiker Enrico Fermi.
Bis jetzt gibt es bereits eine Menge Erklärungsversuche für dieses scheinbare Paradoxon, welche alle an verschiedenen Punkten ansetzten, die auf dem Weg zu einer intergalaktischen Zivilisation durchschritten werden müssen. Sie werden als so genannte Filter bezeichnet. Die große Frage hierbei ist, ob die Menschheit den kritischen Punkt, den Filter, schon passiert hat oder ob er noch vor ihr liegt.
Es gibt verschiedene Vorschläge für Filter, welche die Menschheit bereits passiert haben würde. Hier sind einige Bespiele aufgezählt:
-Die Entstehung des Lebens selbst ist extrem unwahrscheinlich
-Die Entstehung von mehrzelligem Leben ist unwahrscheinlich
-Die Entstehung des Nervensystems ist extrem unwahrscheinlich
-Die Entstehung intelligenten Lebens (soziale Organisation und Werkzeugnutzung) ist unwahrscheinlich
etc.
Dann gibt es noch die Überlegung, dass die Menschheit den großen Filter noch vor sich hat. Beispiele für Erklärungsvorschläge dazu sind meist:
-Klimawandel
-Atomkrieg
Allerdings sehe ich noch einen weiteren möglichen Filter, welchen die Menschheit noch nicht überwunden hat, welcher aber aus gründen der politischen Korrektheit nie genannt wird: Zusammenbruch jeder industriellen Zivilisation durch exzessives Gutmenschentum.
Auf jedem Planeten auf dem sich eine technisch begabte, sozial organisierte Spezies wie der Mensch entwickelt, wird sie sich zwangsläufig über den gesamten Planeten verbreiten. An den näher Polen herrschen hierbei, aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung, härtere Lebensbedingungen als in Äquatornähe, was durch eine verstärke natürliche Auslese auch eine höhere Intelligenz der polnahen Rassen bedingt, während die äquatornahen Rassen um einiges primitiver sein werden.
Wenn es den höher entwickelten Rassen dann nach einigen Jahrtausenden gelungen ist eine industriell-technische Zivilisation aufzubauen, in der es zu ersten Schritten der Raumfahrt kommt, hat diese Zivilisation aber immer auch gleichzeitig für ihre Mitglieder einen so hohen Lebensstandard geschaffen, dass sie den falschen Eindruck gewinnen Knappheit spiele keine Rolle mehr und man könne auch alle Mitglieder der primitiven Rassen gleich mitversorgen. Diesen primitiven Rassen wird dann Zugang zu der Medizin der Industriezivilisation gegeben, wodurch sie sich rasant vermehren und ihren Bevölkerungsmassen wird gestattet sich in das Gebiet der höheren Rassen auszubreiten. Da es den Mitgliedern der Industriezivilisation in der Anfangszeit dieser Entwicklung noch recht gut geht, erhebt sich auch kein großer Widerstand dagegen. Langfristig führt dies aber zu einem stetigen, langsamen Niedergang der Industriezivilisation und einer Abnahme der Intelligenz durch Vermischung mit den sich stärker vermehrenden primitiven Rassen, was aber erst sichtbar wird als es schon viel zu spät ist daran etwas zu ändern. Die Industriezivilisation zerfällt schließlich wieder vollständig und zurück bleibt eine vermischte Masse, welche geistig nicht mehr in der Lage ist sie wieder aufzurichten. Damit ist dann auch die Möglichkeit einer galaktischen Kolonisierung, welche von diesem Planeten ausgeht ein für alle mal Geschichte.
Ich halte es für gut möglich, dass es das ist was sich bis jetzt auf jedem Planeten ereignet hat, wo sich intelligentes Leben entwickelt hat, und was ja gerade auch auf diesem Planeten passiert. Dies würde das Fermi-Paradoxon erklären.
Was meint ihr dazu? Klingt das plausibel?
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Gero
In den Jahrmilliarden seit denen unsere Galaxie schon existiert, wäre es einer technisch fortgeschrittenen Zivilisation, rein zeitlich, schon möglich gewesen die ganze Galaxie mehrfach zu kolonisieren. Der reinen Wahrscheinlichkeit nach hätte das somit schon vor langer Zeit passieren sollen. Trotzdem hat man bis zum heutigen Tag keinen definitiven Beweis für eine derartige Zivilisation gefunden. Dieser Widerspruch wird als Fermi-Paradoxon bezeichnet, nach dem italienischen Physiker Enrico Fermi.
Bis jetzt gibt es bereits eine Menge Erklärungsversuche für dieses scheinbare Paradoxon, welche alle an verschiedenen Punkten ansetzten, die auf dem Weg zu einer intergalaktischen Zivilisation durchschritten werden müssen. Sie werden als so genannte Filter bezeichnet. Die große Frage hierbei ist, ob die Menschheit den kritischen Punkt, den Filter, schon passiert hat oder ob er noch vor ihr liegt.
Es gibt verschiedene Vorschläge für Filter, welche die Menschheit bereits passiert haben würde. Hier sind einige Bespiele aufgezählt:
-Die Entstehung des Lebens selbst ist extrem unwahrscheinlich
-Die Entstehung von mehrzelligem Leben ist unwahrscheinlich
-Die Entstehung des Nervensystems ist extrem unwahrscheinlich
-Die Entstehung intelligenten Lebens (soziale Organisation und Werkzeugnutzung) ist unwahrscheinlich
etc.
Dann gibt es noch die Überlegung, dass die Menschheit den großen Filter noch vor sich hat. Beispiele für Erklärungsvorschläge dazu sind meist:
-Klimawandel
-Atomkrieg
Allerdings sehe ich noch einen weiteren möglichen Filter, welchen die Menschheit noch nicht überwunden hat, welcher aber aus gründen der politischen Korrektheit nie genannt wird: Zusammenbruch jeder industriellen Zivilisation durch exzessives Gutmenschentum.
Auf jedem Planeten auf dem sich eine technisch begabte, sozial organisierte Spezies wie der Mensch entwickelt, wird sie sich zwangsläufig über den gesamten Planeten verbreiten. An den näher Polen herrschen hierbei, aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung, härtere Lebensbedingungen als in Äquatornähe, was durch eine verstärke natürliche Auslese auch eine höhere Intelligenz der polnahen Rassen bedingt, während die äquatornahen Rassen um einiges primitiver sein werden.
Wenn es den höher entwickelten Rassen dann nach einigen Jahrtausenden gelungen ist eine industriell-technische Zivilisation aufzubauen, in der es zu ersten Schritten der Raumfahrt kommt, hat diese Zivilisation aber immer auch gleichzeitig für ihre Mitglieder einen so hohen Lebensstandard geschaffen, dass sie den falschen Eindruck gewinnen Knappheit spiele keine Rolle mehr und man könne auch alle Mitglieder der primitiven Rassen gleich mitversorgen. Diesen primitiven Rassen wird dann Zugang zu der Medizin der Industriezivilisation gegeben, wodurch sie sich rasant vermehren und ihren Bevölkerungsmassen wird gestattet sich in das Gebiet der höheren Rassen auszubreiten. Da es den Mitgliedern der Industriezivilisation in der Anfangszeit dieser Entwicklung noch recht gut geht, erhebt sich auch kein großer Widerstand dagegen. Langfristig führt dies aber zu einem stetigen, langsamen Niedergang der Industriezivilisation und einer Abnahme der Intelligenz durch Vermischung mit den sich stärker vermehrenden primitiven Rassen, was aber erst sichtbar wird als es schon viel zu spät ist daran etwas zu ändern. Die Industriezivilisation zerfällt schließlich wieder vollständig und zurück bleibt eine vermischte Masse, welche geistig nicht mehr in der Lage ist sie wieder aufzurichten. Damit ist dann auch die Möglichkeit einer galaktischen Kolonisierung, welche von diesem Planeten ausgeht ein für alle mal Geschichte.
Ich halte es für gut möglich, dass es das ist was sich bis jetzt auf jedem Planeten ereignet hat, wo sich intelligentes Leben entwickelt hat, und was ja gerade auch auf diesem Planeten passiert. Dies würde das Fermi-Paradoxon erklären.
Was meint ihr dazu? Klingt das plausibel?
Es gibt einen halbwissenschaftlichen Roman dazu, an dessen Titel ich mich im Moment nicht erinnern kann. Da war genau dieses Szenario in Erzählform sehr anschaulich dargestellt.
Sieht man sich die Entfernungen an, ist das durchaus möglich.
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Gero
In den Jahrmilliarden seit denen unsere Galaxie schon existiert, wäre es einer technisch fortgeschrittenen Zivilisation, rein zeitlich, schon möglich gewesen die ganze Galaxie mehrfach zu kolonisieren. Der reinen Wahrscheinlichkeit nach hätte das somit schon vor langer Zeit passieren sollen. Trotzdem hat man bis zum heutigen Tag keinen definitiven Beweis für eine derartige Zivilisation gefunden. Dieser Widerspruch wird als Fermi-Paradoxon bezeichnet, nach dem italienischen Physiker Enrico Fermi.
...
Was meint ihr dazu? Klingt das plausibel?
Nein, es ist nicht plausibel, da die Planetensysteme zu weit voneinander entfernt sind. Mit 10% Lichtgeschwindigkeit wären hunderte Jahre für Flüge notwendig + riesige Energiemengen. Selbst wenn die Energie mittels Kernfusion darstellbar wäre, bleibt immer noch die Zeit. :cool:
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Schwabenpower
Es gibt einen halbwissenschaftlichen Roman dazu, an dessen Titel ich mich im Moment nicht erinnern kann. Da war genau dieses Szenario in Erzählform sehr anschaulich dargestellt.
Sieht man sich die Entfernungen an, ist das durchaus möglich.
Welches Szenario? Dass eine Zivilisation bereits die ganze Galaxie besiedelt hat oder dass alle Zivilisationen an Gutmenschentum zu Grunde gehen, bevor es dazu kommt?
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
MANFREDM
Nein, es ist nicht plausibel, da die Planetensysteme zu weit voneinander entfernt sind. Mit 10% Lichtgeschwindigkeit wären hunderte Jahre für Flüge notwendig + riesige Energiemengen. Selbst wenn die Energie mittels Kernfusion darstellbar wäre, bleibt immer noch die Zeit. :cool:
Die Milchstraße hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Selbst mit nur einem Tausendstel der Lichtgeschwindigkeit bräuchte man "nur" 100 Millionen Jahre für eine solche Strecke. Das Alter der Milchstraße wird aber auf das Hundertfache dessen geschätzt. Also wäre schon mehr als genug Zeit vergangen, die ganze Galaxie zu kolonisieren. Sogar schon mehrfach. Daher kommt ja das Paradoxon. Das Raumschiff kann ja so gebaut werden, dass darauf mehrere Generationen bis zur Ankunft überleben können.
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Gero
Welches Szenario? Dass eine Zivilisation bereits die ganze Galaxie besiedelt hat oder dass alle Zivilisationen an Gutmenschentum zu Grunde gehen, bevor es dazu kommt?
Tschuldigung, Letzteres
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Schwabenpower
Tschuldigung, Letzteres
Du musst dich nicht entschuldigen. Mir war das nur nicht ganz klar.
Das Buch wäre auf jeden Fall einmal interessant zu lesen. Sag Bescheid, falls dir der Name wieder einfallen sollte.
Weist du noch, wie das Thema darin ungefähr angegangen wurde? Das würde mich interessieren.
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Gero
Die Milchstraße hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Selbst mit nur einem Tausendstel der Lichtgeschwindigkeit bräuchte man "nur" 100 Millionen Jahre für eine solche Strecke. Das Alter der Milchstraße wird aber auf das Hundertfache dessen geschätzt. Also wäre schon mehr als genug Zeit vergangen, die ganze Galaxie zu kolonisieren. Sogar schon mehrfach. Daher kommt ja das Paradoxon. Das Raumschiff kann ja so gebaut werden, dass darauf mehrere Generationen bis zur Ankunft überleben können.
Ja, ja. Bisher ist hier noch niemand angekommen und hat seine Visitenkarte hinterlassen. Kolonien ohne Verbindung zueinander machen wenig Sinn. Bei angenommen 50 Lichtjahren Entfernung zwischen Kolonien, dauert eine Nachricht + Antwort 100 Jahre. Ich glaube eher sowas sind die Paradoxien.
Entfernungsparadoxon, Energieparadoxon und Informationsparadoxon. Und alles nur wg. Spezieller Relativitätheorie, die ja bombenfest ist.
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
MANFREDM
Ja, ja. Bisher ist hier noch niemand angekommen und hat seine Visitenkarte hinterlassen. Kolonien ohne Verbindung zueinander machen wenig Sinn. Bei angenommen 50 Lichtjahren Entfernung zwischen Kolonien, dauert eine Nachricht + Antwort 100 Jahre. Ich glaube eher sowas sind die Paradoxien.
Aber die Ressourcen jedes Planeten sind begrenzt. Allein diese Tatsache wird früher oder später immer einen Anlass zur Expansion geben, wenn die Zivilisation lange genug überlebt.
AW: Fermi-Paradoxon durch Gutmenschentum erklärt?
Zitat:
Zitat von
Gero
Du musst dich nicht entschuldigen. Mir war das nur nicht ganz klar.
Das Buch wäre auf jeden fall einmal interessant zu lesen. Sag Bescheid, falls dir der Name wieder einfallen sollte.
Weist du noch, wie das Thema darin ungefähr angegangen wurde? Das würde mich interessieren.
Ist schon lange her, das Buch selbst müßte ich aber noch haben. Es ging nach meiner Erinnerung um die Erzählung von zwei verschiedenen Zivilisationen, die in etwa auf dem gleichen technischen Stand waren, sich aber unterschiedlich entwickelten. Und natürlich anders aussahen, anderes Gesellschaftssystem usw.
Beide waren auf dem Sprung in weitere Tiefen des Weltalls. Beide, trotz unterschiedlicher Systeme, wurden aber vernichtet. Eine Zivilisation durch sich selbst, die andere durch eine Naturkatastrophe. Es stellte sich jedenfalls heraus, daß schlichtweg die Entfernungen zu groß waren.
Ich bin jetzt nicht sicher, aber ich glaube, eine davon war kurz davor so etwas wie ein Wurmloch zu nutzen. Am Wochenende suche ich mal.