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Schwabenpower
Was ist mit Lehrberufen? Die scheitern jetzt schon an der Frage, wie viele Zentimetern auf einem 2 Meter Zollstock (jaja, Glieder Maßstab) sind. Es sind übrigens 400.
Soll das die Berufsschule lehren?
Zollstock-Kunde hatte ich auf'm Gymnasium jedenfalls nicht, insofern: Ja, muss dann wohl die Berufsschule lehren! ;)
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-jmw-
Wieviel davon liegt weniger am Vorwissen an sich als daran, dass die Hochschule nicht darauf eingestellt ist, weil das System es nicht erwartet?
Wie viel Schulunterricht könnte man streichen durch Ausbau der Grundlagenveranstaltungen? Gilt auch umgekehrt: Wie viele Grundlagenveranstaltungen könnte man streichen durch einen Ausbau des Schulunterrichts in einem Fach?
Praxisbeispiel: Ein Schulfreund meines Bruders studierte mal zeitweise VWL. Zwei, drei Kurse musste er nicht besuchen, da er sein Abi auf einem Wirtschaftsgymnasium gemacht hatte und also die Grundlagen von Wirtschaftstheorie, Buchführung usw. (theoretisch) beherrschte.
Also theoretisch wird zu Beginn des Studiums der Stoff der Oberstufe wiederholt. Nur eben komprimiert. Und seit der Reform noch einmal komprimierter. Reicht offenbar für viele nicht. Auf der anderen Seite ist es vielleicht gut, dass im Bereich Naturwissenschaften eine solche Auslese stattfindet
Aber ja, ein interessanter Gedanke. Allerdings hast du ja zwei Probleme. Junge Menschen wissen oft nicht wo der Weg hingehen soll. Was bringt es also die Schulzeit zu verkürzen und das Studium zu verlängern? Zumal du das letztlich ja schon mit den Schulformen hast.
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Valdyn
Also Naturwissenschaften haben so mit die höchsten Abbrecherquoten.
Weil das, was in den Schulen gelehrt wird, in Mathematik mehr als Mangelhaft ist (nämlich nur Rechnen) und in Physik die Leute heute ja auf Samthandschuhen durchs Abi getragen werden. An den Unis gibt es gottlob noch nicht so viele Luschen, denn die müssen sich mit den ganzen Unis weltweit messen. Da kann man auf Malte-Henning, der seinen Namen tanzen kann, gerne verzichten.
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-jmw-
Zollstock-Kunde hatte ich auf'm Gymnasium jedenfalls nicht, insofern: Ja, muss dann wohl die Berufsschule lehren! ;)
Mich guckte letztens einer entgeistert an, als ich mit einem Zollstock die genaue Länge eines ca. 3 m langen Stahlträgers messen wollte: "Das geht doch gar nicht mit einem 2 m Zollstock, da braucht man ein Maßband"..........
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Kaktus
Eben. Hauptsache, der wichtigste Lehrstoff sitzt, wobei ich große Zweifel habe, ob das, was Kinder in der Schule lernen, wirklich lebensnah ist.
Ich habe jedenfalls in meinem gesamten Leben nie wieder was zu tun gehabt mit Wurzel zeihen (außer beim Zahnarzt), mit Primzahlen oder Integral-/Differenzialrechnung etc.. Das hätte man auf die Uni verlegen können, für die, die das mal brauchen. Die eingesparte Zeit hätte man sicherlich besser verwenden können.
Wie dem auch sei: Vor ein paar Jahren verbrachte ich einige Monate in Italien. Das Nachbarhaus war von einem kanadischen Ehepaar mit Sohn gemietet worden. Sie machten 1 Jahr lang eine Weltreise und der Sohn hatte online-Unterricht. Offensichtlich hat das gut geklappt...
Es hängt sehr davon ab, wie weit die jeweiligen Eltern gebildet sind, ob die nötige Zeit und die emotionale Bindung gegeben ist. Und, was schon fast der Normalfall ist, es gibt "Patchworkfamilien".
Aber es wird sich schon einspielen, weil wir ohnehin auf eine Dienstleistungsgesellschaft zusteuern.
https://i.imgur.com/MTo6dJA.jpg
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Haspelbein
Nein, aber das liegt zu einem grossen Teil daran, dass viele Eltern einfach nicht unterrichten können. Homeschooling sehe ich hier auch in den USA, aber das sind oftmals eher gebildete und intakte Haushalte. Wir reden hier wirklich von Ausnahmen und Fällen, wo das Kind in der Schule schlicht unterfordert ist. Schon bei Alleinerziehenden geht Home Schooling so gut wie gar nicht. Auch der Fernunterricht per PC ist auch meiner Sicht in der derzeitigen Form im Vergleich zum Präsenzunterricht vielleicht zu 50% effektiv.
Es geht nicht vorrangig ums unterrichten. Es geht darum zu lernen wie man
- Fragen stellt,
- Daten sammelt,
- Schlußfolgerungen zieht,
- Fähigkeiten trainiert,
- Interessen vertieft,
- Projekte in kleine Schritte aufteilt,
- Konflikte löst und Kompromisse findet,
- Gemeinschaft erfährt
All das kann sowohl zuhause als auch in einer Freilern-Schule praktiziert werden.
Die besten Experten folgen immer ihren Interessen und sind Autodidakten.
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-jmw-
Mir fiel im letzten Jahr auf, wie schnell aus "Homeschooling" = "das Kind geht nicht in die Schule, sondern wird daheim unterrichtet" "Homeschooling" = "das Kind geht zur Schule, nur findet der Unterricht für einige Zeit daheim statt" wurde.
Ich finde es irritierend, wie schnell so eine Begriffsveränderung passierte!
Ausserdem: Wie sollen die Proponenten des eigentlichen "Homeschooling" es jetzt nennen?
Freilernen oder "Interessengeleitetes Lernen" gibt es noch als Begriffe.
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Querulator
Es hängt sehr davon ab, wie weit die jeweiligen Eltern gebildet sind, ob die nötige Zeit und die emotionale Bindung gegeben ist. Und, was schon fast der Normalfall ist, es gibt "Patchworkfamilien".
Aber es wird sich schon einspielen, weil wir ohnehin auf eine Dienstleistungsgesellschaft zusteuern.
https://i.imgur.com/MTo6dJA.jpg
Home Schule, wirkt sich negativ auf die Bildung der Kinder aus, auch bei gebildeten Eltern.
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Schon richtig! Da stehen eben, wie so häufig, einige Für und Wider nebeneinander. kaktus schrub oben ja sinngemäss, man könne durch Verlegung einigen Stoffes an die Uni Zeit freimachen für andere Dinge. Er denkt da wohl an Wahlfächer. Wär ein Vorteil für die, die schon eine Ahnung haben, in welche Richtung sie wollen.
Für das Gymnasium stellt sich die Frage, warum man eine zweihundert Jahre alte Idee ganzheitlich-humanistischer Elitenbildung auf eine jedes-zwote-Kind-0815-Oberschule anwenden sollte.
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Valdyn
Also theoretisch wird zu Beginn des Studiums der Stoff der Oberstufe wiederholt. Nur eben komprimiert. Und seit der Reform noch einmal komprimierter. Reicht offenbar für viele nicht. Auf der anderen Seite ist es vielleicht gut, dass im Bereich Naturwissenschaften eine solche Auslese stattfindet
Aber ja, ein interessanter Gedanke. Allerdings hast du ja zwei Probleme. Junge Menschen wissen oft nicht wo der Weg hingehen soll. Was bringt es also die Schulzeit zu verkürzen und das Studium zu verlängern? Zumal du das letztlich ja schon mit den Schulformen hast.
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Und haste gelacht oder geweint? :)
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Schwabenpower
Mich guckte letztens einer entgeistert an, als ich mit einem Zollstock die genaue Länge eines ca. 3 m langen Stahlträgers messen wollte: "Das geht doch gar nicht mit einem 2 m Zollstock, da braucht man ein Maßband"..........