Hexenverfolgung - was soll der Hype?
Die Hexenverfolgung soll ja einen der schlimmsten Massenmorde der Geschichte darstellen. Die nackten Zahlen ergeben aber ein anderes Bild:
„Unter dem Strich bleibt eine Opferzahl von vermutlich 40-60.000, davon mindestens 20.000 allein in Deutschland“, aus
http://www.renegadenation.de/1582/9mill.html
Das bedeutet 50.000 Todesopfer (25% davon übrigens männlich) in über 300 Jahren in ganz Europa.
Dazu mal ein "Einzeltäter" zum Vergleich:
Vlad Dracula, Wallachia (r.1456-1462)
o PGtH: in all, 50,000-100,000 victims "impaled, tortured and killed"
o Florescu & McNally, Dracula: Prince of Many Faces: 100,000 k. (citing Bishop of Erlau, but questioning it.)
o Cecil Adams: 40-100,000 [http://www.straightdope.com/classics/a2_131.html]
http://users.erols.com/mwhite28/warstat0.htm#European
AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?
Klar sind zwei Dinge:
1. Die Inquisition hat nicht nur Unschuldige erwischt, sondern auch Bischofsmörder und Satanisten.
2. Durch die Hexenverfolgung allerdings ist viel an Kräuterwissen und Behandlungstechniken verloren gegangen, welches jetzt allmählich neu erlangt werden muss.
AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?
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Angel of Retribution
Bei der Inquisition war ja auch immer ein längeres bürokratisches Prozedere vorgeschrieben, das geht dann halt nicht so schnell, wie wenn man jemand sofort aufspiesen kann.
Die Hexenverfolgung wurde erstmals im Zuge der französischen Revolution und deren Propaganda voll und ganz der Inquisition und damit der Kirche zugeschrieben. An dieses Ammenmärchen glauben die Menschen noch heute nur zu bereitwillig.
Die sog. "Malefitzjustiz" lag in Händen der weltlichen Macht. Tatsache ist, dass die Hexenprozesse vor weltlichen Gerichten stattfanden. Die Kirche hatte nicht das Recht, jemanden wegen Ketzerei zum Tode zu verurteilen. Eine direkte Verbindung zwischen Inquisition und Malefizjustiz lag nicht vor.
Fakten siehe hier: http://histor.ws/seppdepp/009.htm
AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?
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Pirx
Kenne mich mit Geschichte nicht so gut aus, aber ich dachte immer, dass die Hexenverfolgung ein wichtiger (oder der wichtigste) Teilaspekt der Inquisition war. Wenn man so sieht, was für ein feministisches, antichristliches und antideutsches Spektakel draus gemacht wird, ist ein Zwischenruf ja wohl gerechtfertigt. Ein Rechenbeispiel: In Deutschland 20.000 Opfer in dreihundert Jahren, das sind 67 pro Jahr. Das deutsche Reich hatte zu dieser Zeit schon ca. 10 Mio. Einwohner, eine Stadt wie Hamburg um die 50.000 (=0,5% der Gesamtbevölkerung). Das heißt: In einer größeren Stadt wie Hamburg kam es im groben Mittel alle drei Jahre zu einer Hinrichtung.
Das ist ja nicht schlimm wenn man sich nicht in Geschichte auskennt, es geht ja auch nicht darum wieviel Hexen umgebracht wurden sondern dass überhaupt Menschen aufgrund irgendwelcher herbeiphantasierter Behauptungen umgebracht wurden, nach "Prozessen", die jede Vernunft beleidigen.
AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?
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valentin
Die Hexenverfolgung wurde erstmals im Zuge der französischen Revolution und deren Propaganda voll und ganz der Inquisition und damit der Kirche zugeschrieben. An dieses Ammenmärchen glauben die Menschen noch heute nur zu bereitwillig.
Die sog. "Malefitzjustiz" lag in Händen der weltlichen Macht. Tatsache ist, dass die Hexenprozesse vor weltlichen Gerichten stattfanden. Die Kirche hatte nicht das Recht, jemanden wegen Ketzerei zum Tode zu verurteilen. Eine direkte Verbindung zwischen Inquisition und Malefizjustiz lag nicht vor.
Fakten siehe hier:
http://histor.ws/seppdepp/009.htm
So ein Schwachsinn.
Die Verfolgung der "Hexen" nebst den Hexenprozessen oblag selbstverständlich der Kirche, da die größten Verbrechen der "Hexen" in Komplizenschaft mit einer von der Kirche gepredigten Person ausgeführt wurden, dem sog. Teufel. Nach Verurteilung wurde sie der "weltlichen" Justiz übergeben, weil sich die Priesterlein ungern die Hände schmutzig machen.
AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?
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cajadeahorros
Nach Verurteilung wurde sie der "weltlichen" Justiz übergeben, weil sich die Priesterlein ungern die Hände schmutzig machen.
Übrigens mit der Formel "Mit der Bitte um milde Behandlung".
Die weltlichen Instanzen wussten dann schon, was von ihnen erwartet wurde.
AW: Hexenverfolgung - was soll der Hype?
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cajadeahorros
So ein Schwachsinn.
Die Verfolgung der "Hexen" nebst den Hexenprozessen oblag selbstverständlich der Kirche, da die größten Verbrechen der "Hexen" in Komplizenschaft mit einer von der Kirche gepredigten Person ausgeführt wurden, dem sog. Teufel. Nach Verurteilung wurde sie der "weltlichen" Justiz übergeben, weil sich die Priesterlein ungern die Hände schmutzig machen.
Ist natürlich auch eine Möglichkeit, alles, was nicht ins eigene Geschichtsbild passt, als Schwachsinn abzutun. Das erspart das Nachdenken bzw. die Beschäftigung mit einem Sachverhalt. Ist auch einfacher so.
Wenn die Hexenverfolgung tatsächlich alleine der Inquisition oblegen hätte, wie erklärst du dir den Umstand, dass auch in lutherischen oder reformierten Gegenden Hexenverfolgungen stattfanden?
Tatsächlich unterstand die Malefitzjustiz im HRR dem Reichskammergericht. Und nur dieses (weltliche) Gericht konnte die Hexenverfolgungen dann auch stoppen. Weitere Berichte zur Geschichte der Hexenverfolgung findest du hier: http://www.historicum.net/themen/hex...ca/8deda803dd/