AW: Inflation Sammelstrang
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Bruddler
Die Zahl der Arbeitslosen wird gerne mit der Situation vor 25 Jahren verglichen.
Man vergleicht Äpfel mit Birnen, denn vor 25 Jahren war bspw. die "Leiharbeit" noch überschaubar.
M.E. ist die "Leiharbeit" nur eine aktive Arbeitslosigkeit.
Absolut zutreffender Ausdruck.
Als Leiharbeiter habe ich Netto etwa 50 Euro mehr gehabt, als ich Leistungen nach SGB II bekam. Und das trotz Schichtzulagen.
Ein zusätzlicher Faktor waren die Fahrtkosten zur Arbeitsstelle, die ich als Erwerbsloser nicht hatte.
Somit hatte ich zwar "Arbeit", aber weniger als zuvor im Geldbeutel.
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pixelschubser
Absolut zutreffender Ausdruck.
Als Leiharbeiter habe ich Netto etwa 50 Euro mehr gehabt, als ich Leistungen nach SGB II bekam. Und das trotz Schichtzulagen.
Ein zusätzlicher Faktor waren die Fahrtkosten zur Arbeitsstelle, die ich als Erwerbsloser nicht hatte.
Somit hatte ich zwar "Arbeit", aber weniger als zuvor im Geldbeutel.
"Leiharbeit" ist längst zu einem lukrativen "Geschäftsmodell" verkommen. Das schwächste Glied dabei:
Der "Leiharbeiter" selbst...
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Bruddler
"Leiharbeit" ist längst zu einem lukrativen "Geschäftsmodell" verkommen. Das schwächste Glied dabei:
Der "Leiharbeiter" selbst...
Ich musste das "nur" 3 Monate machen, aber ich sehe, wie diese Firmen mit ihren Leuten umgehen. Wir haben so ne Leihbude bei uns in der Firma.
Das fängt bei mangelnder Arbeitsschutzkleidung an und endet bei Einsatzzeiten auf Abruf. Bei Krankheit(auch Arbeitsunfall) wird gerne mal der AV aufgelöst, da diese Knebelarbeitsverträge zwar rechtlich nicht anfechtbar sind, aber ethisch und moralisch eher zweifelhaft.
Auch die Pausenzeiten sind anders geregelt. Wir festen Mitarbeiter erhalten zwei Pausen in der Schicht, Leiharbeiter teilweise gar keine oder nur eine kürzere Pause.
In der letzten Zeit ist auffällig, dass immer weniger Deutsche als Leihkräfte arbeiten, sondern vermehrt Polen, "Bulgaren" oder "Rumänen". Letztere sorgen dann auch schon mal für Schichtabbrüche(zu schwere Arbeit) oder die Herrschaften erscheinen erst gar nicht.
Am schlimmsten fand/finde ich den Einsatz auf Abruf. Du kannst NICHTS planen, da jederzeit ein Anruf kommen kann und Du anzutanzen hast. Oft nur ein paar Stunden vor Schichtbeginn.
AW: Inflation Sammelstrang
Um Inflation wirklich zu berechnen müsste man sich die Kosten ansehen. Es gibt also keine direkte "Inflation" die für alle Menschen gilt. Der Eine gibt das aus, der andere das. Was etwas bringen würde, wäre eine Unterscheidung von Inflationen mithilfe des Produktes und dann kann man auswählen wieviel man davon konsumiert.
Also eine Art Internetseite, bei welcher man die Anzahl an Waren eingeben kann, die man gekauft hat, und wie sich dieser Preis verändert hat. Das ist auch nur ein grober Anhaltspunkt, der eine kauft jeden Tag beim Conrad seine Elektronik, der andere bestellt sie zu einem Bruchteil davon beim Reichelt im Internet. Schon ergibt sich eine andere Teuerungsrate. Wenn Butter 2€ kostet und man hat sie bisher im Angebot zu 0,99€ gekauft, und man kauft sie nun im Angebot für 1,29€, dann ist der Preis um 30% gestiegen. Nicht um 100%.
Man müsste daher eine Art Kaufkraftrechner entwickeln, der das alles sofort berechnen kann. Das wird nie kommen, das ist viel zu komplex. Ich für meinen Teil kann sagen: In den letzten Jahren ist mein Lohn Kollektivvertraglich gestiegen, mehr ausgegeben habe ich weder bei Benzin (2014 war es bei 1,38€ ; 2018 liegt er bei 1,30€), noch bei Strom (2014 war es ca. 21ct p. KWh; 2018 bei 19,8ct p. KWh) es sei denn beim Verbrauch, den ich selbst reguliere. Lebensmittel sind z.T. etwas teurer geworden, Elektrogeräte billiger. Da ich keine Miete habe, entfällt das bei mir.
Würde man daraus eine Inflation berechnen käme ich sicher gut weg, nach Abzug meiner Lohnerhöhungen habe ich sicher mehr Kaufkraft als vorher. Würden wir aber z.B. Rindfleisch signifikant teurer machen oder Hähnchen/Pute sähe es schon EXTREM anders aus.
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pixelschubser
Ich musste das "nur" 3 Monate machen, aber ich sehe, wie diese Firmen mit ihren Leuten umgehen. Wir haben so ne Leihbude bei uns in der Firma.
Das fängt bei mangelnder Arbeitsschutzkleidung an und endet bei Einsatzzeiten auf Abruf. Bei Krankheit(auch Arbeitsunfall) wird gerne mal der AV aufgelöst, da diese Knebelarbeitsverträge zwar rechtlich nicht anfechtbar sind, aber ethisch und moralisch eher zweifelhaft.
Auch die Pausenzeiten sind anders geregelt. Wir festen Mitarbeiter erhalten zwei Pausen in der Schicht, Leiharbeiter teilweise gar keine oder nur eine kürzere Pause.
In der letzten Zeit ist auffällig, dass immer weniger Deutsche als Leihkräfte arbeiten, sondern vermehrt Polen, "Bulgaren" oder "Rumänen". Letztere sorgen dann auch schon mal für Schichtabbrüche(zu schwere Arbeit) oder die Herrschaften erscheinen erst gar nicht.
Am schlimmsten fand/finde ich den Einsatz auf Abruf. Du kannst NICHTS planen, da jederzeit ein Anruf kommen kann und Du anzutanzen hast. Oft nur ein paar Stunden vor Schichtbeginn.
Kann ich nur bestätigen. :hi:
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Bruddler
Kann ich nur bestätigen. :hi:
Heute würde ich diesen Job auch nicht mehr machen. Lieber nähme ich Sanktionen durch die ARGE in Kauf oder wäre schlagartig dauererkrankt.
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Nietzsche
Um Inflation wirklich zu berechnen müsste man sich die Kosten ansehen. Es gibt also keine direkte "Inflation" die für alle Menschen gilt. Der Eine gibt das aus, der andere das. Was etwas bringen würde, wäre eine Unterscheidung von Inflationen mithilfe des Produktes und dann kann man auswählen wieviel man davon konsumiert.
Also eine Art Internetseite, bei welcher man die Anzahl an Waren eingeben kann, die man gekauft hat, und wie sich dieser Preis verändert hat. Das ist auch nur ein grober Anhaltspunkt, der eine kauft jeden Tag beim Conrad seine Elektronik, der andere bestellt sie zu einem Bruchteil davon beim Reichelt im Internet. Schon ergibt sich eine andere Teuerungsrate. Wenn Butter 2€ kostet und man hat sie bisher im Angebot zu 0,99€ gekauft, und man kauft sie nun im Angebot für 1,29€, dann ist der Preis um 30% gestiegen. Nicht um 100%.
Man müsste daher eine Art Kaufkraftrechner entwickeln, der das alles sofort berechnen kann. Das wird nie kommen, das ist viel zu komplex. Ich für meinen Teil kann sagen: In den letzten Jahren ist mein Lohn Kollektivvertraglich gestiegen, mehr ausgegeben habe ich weder bei Benzin (2014 war es bei 1,38€ ; 2018 liegt er bei 1,30€), noch bei Strom (2014 war es ca. 21ct p. KWh; 2018 bei 19,8ct p. KWh) es sei denn beim Verbrauch, den ich selbst reguliere. Lebensmittel sind z.T. etwas teurer geworden, Elektrogeräte billiger. Da ich keine Miete habe, entfällt das bei mir.
Würde man daraus eine Inflation berechnen käme ich sicher gut weg, nach Abzug meiner Lohnerhöhungen habe ich sicher mehr Kaufkraft als vorher. Würden wir aber z.B. Rindfleisch signifikant teurer machen oder Hähnchen/Pute sähe es schon EXTREM anders aus.
Nein, Kosten sind keine Variable um Inflation zu messen. Zum Beispiel gibt es innerbetrieblich Menschen welche Rationalisierungen durchführen, Optimierungen um den Prosuktionsprozess zu begpnstigen. Dies führt zu geringeren Kosten bei der Herstellung.
Dies hat null mit Inflation zu tun.
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Bruddler
"Leiharbeit" ist längst zu einem lukrativen "Geschäftsmodell" verkommen. Das schwächste Glied dabei:
Der "Leiharbeiter" selbst...
Jeder selbständige ist Leiharbeiter.
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Liberalist
Nein, Kosten sind keine Variable um Inflation zu messen. Zum Beispiel gibt es innerbetrieblich Menschen welche Rationalisierungen durchführen, Optimierungen um den Prosuktionsprozess zu begpnstigen. Dies führt zu geringeren Kosten bei der Herstellung.
Dies hat null mit Inflation zu tun.
Kosten, die jede Privatperson hat..... Ich dachte das wäre aus dem Text herausgegangen. Aber dir erklär ich das gerne noch einmal persönlich.