Von der deutschen «Hölle» ins Schweizer «Paradies»?
Zitat:
Ticken die Deutschen wirklich anders als wir Schweizer? Und wenn ja, hat die Tatsache, dass nur wenige Schweizer nach Deutschland einwandern, aber sehr viele Deutsche in die Schweiz, etwas mit diesen Unterschieden in der Mentalität zu tun?
Eine interessante Analyse vom Volkswirtschafts-Experten Werner Vontobel für Blick.ch:
Zitat:
Als sich das Schweizer Stimmvolk im Mai 2000 mit grosser Mehrheit für die Personenfreizügigkeit entschied, durfte man davon ausgehen, dass sich Aus- und Einwanderung in etwa die Waage halten würden.
Doch seit dieser Entscheidung kamen auf jeden ausgewanderten Schweizer zwölf eingewanderte Ausländer. Was Deutschland betrifft, steht die Quote sogar bei 1:21.
Kaum jemand kennt einen Schweizer, der nach Deutschland ausgewandert ist – eingewanderte Deutsche kennen wir viele.
Der Grund liegt darin, dass Deutschland und die Schweiz sehr unterschiedlich auf die Öffnung der Arbeitsmärkte reagiert haben. Die Eidgenossenschaft ergriff „flankierende Massnahmen“ und versuchte mit einigem Erfolg, Lohnniveau und Sozialleistungen gegen die Drückerkolonnen aus dem Ausland zu verteidigen.
Deutschland hingegen passte sein Lohnniveau nach unten an, schuf einen Niedriglohnsektor, baute den Sozialstaat ab und liess die Gürtel enger schnallen. Hartz-IV-Empfänger etwa dürfen pro Tag 35 Cents in Restaurants und Kneippen ausgeben.
Im Endeffekt vertrieb Deutschland damit seinen Mittelstand. Trotz Zuwanderung von Billigarbeitern aus dem Osten schrumpfte seine Bevölkerung seit 2000 um 710‘000 Menschen. In der kleinen Schweiz nahm sie um 750‘000 zu. Rund ein Viertel davon sind Deutsche.
Der Unterschied von „Paradies“ und „Hölle“ ist auch eine Frage der Mentalität. Die Deutschen gehen Probleme eher grundsätzlich an, wir eher pragmatisch. Anders als die Nachbarn aus dem Norden ziehen wir die Harmonie im Zweifelsfall der Konfrontation vor. Bei uns würde es nicht einmal die FDP wagen, offiziell einen „Niedriglohnsektor“ zu fordern. In Deutschland taten es sogar die Sozialdemokraten.
Der Geist des Ausgleichs hat der Schweiz bisher gut getan – vor allem unserem Mittelstand: Im Gegensatz zum deutschen ist er nach wie vor intakt.
Unsere ausgleichende Art half uns bisher auch, den Ansturm aus dem Ausland ohne gröbere Spannungen zu bewältigen. Nicht zuletzt deshalb haben die Deutschen in der Schweiz alles Interesse daran, die kulturellen Eigenschaften ihres Gastlandes zu respektieren.
Und in der Regel tun sie das auch.
Notfalls sollten wir sie – sehr sanft natürlich – daran erinnern.
Quelle: Blick.ch
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/...id1871013.html
AW: Von der deutschen «Hölle» ins Schweizer «Paradies»?
Zitat:
Zitat von
svizzera
Kaum jemand kennt einen Schweizer, der nach Deutschland ausgewandert ist – eingewanderte Deutsche kennen wir viele.
Oh doch, ich kann dir ad hoc schon drei Schweizer nennen, die nach Deutschland ausgewandert sind:
1. Josef Ackermann (dabei kann jeder assoziieren, was ihm Spaß macht...);
2. Diesen Straubhaar, der an einer Hamburger Uni eine Professur ausübt und zu Wirtschafts- und Finanzthemen sehr oft sehr seltsame Ansichten äussert;
3. Mindestens einen Trainer eines Bundesliga-Clubs (den Namen des Trainers habe ich vergessen).
Reicht das für den Anfang?
AW: Von der deutschen «Hölle» ins Schweizer «Paradies»?
Zitat:
Zitat von
svizzera
Die Deutschen, die in die Schweiz abwandern, sind in der Regel gehobene Fachkräfte und sind von Niedriglohn oder Grundsicherung kaum betroffen. Die Hauptursache für die Abwanderung in die Schweiz dürfte in der niedrigen Abgabenbelastung liegen.
AW: Von der deutschen «Hölle» ins Schweizer «Paradies»?
Gleich zu Beginn ein großer Fehler:
Zitat:
icken die Deutschen wirklich anders als wir Schweizer? Und wenn ja, hat die Tatsache, dass nur wenige Schweizer nach Deutschland einwandern, aber sehr viele Deutsche in die Schweiz, etwas mit diesen Unterschieden in der Mentalität zu tun?
Falsch !
Der Anteil der Schweizer, die in Deutschland leben, ist größer, als der Anteil der Deutschen, die in der Schweiz leben.
Viel Intellgentes kann in diesem Büchlein wohl nicht stehen.
