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Thema: Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges

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  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Arnold
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    Standard AW: Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges

    Zitat Zitat von DanielW Beitrag anzeigen
    Häh?
    Du solltest deinem Geschwalle wenigstens den Hauch eines Sinns geben.

    Deutschland strebte nach Kolonien, bildete eine Handelsflotte, begann mit dem Export, und wollte eine Marine.
    Das alles musste England verhindern. Kurz gesagt: Deutschland war einfach zu groß geworden. Eigentlich wollte man das dt. Reich schon ab 1871 zerstören.

    Deutschland erlebte um 1900 herum bereits ein Wirtschaftswunder.
    Wenn man das spätere, kleine BRD-Wirtschaftswunder auf das dt. Reich überträgt, kann man sich vorstellen, wie groß Deutschland ohne die Kriege geworden wäre: In etwa so groß wie die USA.
    Wir sind ja sogar jetzt größer als die Engländer, was sie eigentlich unbedingt verhindern wollten.

    Die Bündnispolitik 1913 war doch wohl eindeutig: Nämlich ausschließlich gegen Deutschland gerichtet. Ohne diese Bündnispolitik kein Weltkrieg.

    Was ist denn das für ein unsinniges "Geschwalle"?

    Gewiss standen die damaligen Großmächte in Konkurrenz zueinander auf vielen Gebieten. Deutschland wollte in der Kolonial- und Weltmachtpolitik gleichziehen, ganz gleich, ob es sinnvoll war oder nicht. Kolonialpolitik war kostspielig und, schon damals erkennbar, obsolet. Aber Deutschland reichte es nicht, tatsächlich wirtschaftliche Weltmacht und in Europa der militärisch mächtigste Staat zu sein, sondern es wollte auch den äußeren Glanz einer solchen: Kolonien und Flottenstützpunkte überall auf der Welt, eine GB ebenbürtige Marine. Wozu? Nur aus Prestigegründen! In friedlichen Verhandlungen hätte Deutschland alle seine Ziele erreichen können, mit einem britischen Bündnispartner zusammen hätten beide Staaten über Jahrzehnte den Kurs der Weltpolitik bestimmt und einen Weltkrieg vermieden. Aber maßgebliche Teile der deutschen Führungsschicht durchkreuzten eine überwiegend kluge, behutsam angelegte Diplomatie durch vielfältige Provokationen in Wort und Tat, in überheblichem Auftreten nach außen und im Inneren und nicht zuletzt durch lautes Säbelrasseln. Die Gegner, gegen die Deutschland zusammen mit Österreich 1914 den Krieg eröffnete, hatten sich beide deutsche Bündnispartner und insbesondere das Deutsche Reich selbst geschaffen. Was die Gegner der beiden deutschen Kaiserreiche, F, GB und Russland, trotz großer politischer Gegensätze zusammenführte, war ihr Bestreben, sich gemeinsam gegen eine sehr starke, in den Jahrzehnten vor 1914 immer wieder aggressiv auftretende deutsche Militärmacht zu schützen und zu verteidigen. Ernsthafte Absichten und Planungen, die deutschen Kaiserreiche zu zerstören, gab es vor 1914 auf keiner Seite der deutschen Weltkriegsgegner!

    Die These: "Ohne diese Bündnispolitik kein Weltkrieg" zeigt, wie sehr es zu Fehlurteilen kommt, wenn man sich nicht gründlich mit Ursachen und Wirkungen historischer Entwicklungen befasst. Richtig ist: ohne eine militärisch-aggressive deutsche Politik keine Bündnispolitik gegen Deutschland und auch kein Krieg! Es lag in Deutschlands Verantwortung, eine Politik der Verständigung oder eine der Aggression zu treiben. Deutschland hatte sich für die aggressive Variante entschieden. Dafür und für die militärische Auslösung des Krieges tragen Österreich und Deutschland die Verantwortung.
    "Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist."

    Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von DanielW
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    Standard AW: Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges

    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    Die Gegner, gegen die Deutschland zusammen mit Österreich 1914 den Krieg eröffnete,


    Den Krieg eröffnete Russland im Osten, auf deutschem Gebiet. Der Kaiser bat flehentlich darum, die russische Generalmobilmachung rückgängig zu machen. Sogar Stalin wusste, dass Russland formal am Ausbruch des 1.Wk schuld gewesen war.

    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    hatten sich beide deutsche Bündnispartner und insbesondere das Deutsche Reich selbst geschaffen. Was die Gegner der beiden deutschen Kaiserreiche, F, GB und Russland, trotz großer politischer Gegensätze zusammenführte, war ihr Bestreben, sich gemeinsam gegen eine sehr starke, in den Jahrzehnten vor 1914 immer wieder aggressiv auftretende deutsche Militärmacht zu schützen und zu verteidigen. Ernsthafte Absichten und Planungen, die deutschen Kaiserreiche zu zerstören, gab es vor 1914 auf keiner Seite der deutschen Weltkriegsgegner!


    Ziel war es ganz einfach, ein aufstrebendes Deutschland zu unterdrücken, und einzudämmen. Nicht zerstören, sondern unterdrücken und eindämmen, wobei es vor allem auch um den Handel ging.
    Darum ging es für England immer. Später wollte Thatcher um jeden Preis die deutsche Einheit verhindern.

    Die Engländer ballen bis heute die Faust
    in der Tasche, weil es ihnen einfach nicht gelungen ist, die Deutschen klein zu halten.

    Man kann der deutschen Führung nur vorwerfen, dass sie nicht besonders gut in Diplomatie waren, seit Bismarcks Abgang. Vor allem aber hatten alle die Auswirkungen eines Weltkriegs nach der Industriealisierung völlig unterschätzt. In vorherigen Kriegen waren die Verluste noch überschaubar gewesen.

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