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Thema: Der Hochmut der "Vernünftigen"

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Tryllhase
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    Standard AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Den Marsch durch die Institutionen haben sie längst absolviert, die Parteienlandschaft auf ihre Linie eingeschworen und jeden Widerstand im Keim erstickt. Die linksliberalen Umvolker, Globalisierungsgewinnler, moralisierenden Genderverrückten und Islamisierer. Und es lief auch alles wie geschmiert, bis sie irgendwann den Bogen überspannten...

    Eine lesenswerte Selbstreflektion eines bekennenden Gutmenschen im Berliner "Tagesspiegel"...:

    "Political Correctness

    Der Hochmut der Vernünftigen

    Offene Gesellschaften kann man auch zu Tode verteidigen: Wer in der Krise das Tempo des liberalen Kulturkampfes steigert, stärkt vor allem die Gegenkräfte. Ein Essay.

    von [Links nur für registrierte Nutzer]"....In einem anderen Imperium, nämlich in den USA, diskutieren liberale Meinungsführer seit der Präsidentenwahl, ob ihre eigene Selbstgerechtigkeit und ihre Blindheit für die Nöte der Trump- Wähler dessen Erfolg erst möglich gemacht haben. Wer die Debatte verfolgt, könnte auf die Idee kommen, dass eine Art moralischer „imperial overstretch“ vorlag: Die liberalen Kräfte wollten überall zugleich auf dem Globus des Fortschritts präsent sein, zu viel Ziele zu schnell erreichen, ohne aber über die Mittel zu verfügen, überraschende Attacken zurückzuschlagen.

    Das Phänomen „imperial overstretch“ ist nicht auf die USA beschränkt. Denn niemand wird eine Gesellschaft voranbringen, der für die Brüche des Fortschritts kein Verständnis hat. Auch die Durchsetzung von Rechten und die Beendigung von Diskriminierung, auch Emanzipationsgewinne produzieren Verlierer – zumindest gefühlte Verlierer, die gewaltige politische Kraft entwickeln können..."

    "...Überall dort, wo das Flüchtlingsthema die Debatte dominierte und die Sozialdemokraten sich mit ihrem humanitär-progressiven Kurs durchsetzten statt Kompromisse zur Begrenzung von Zuwanderung zu schmieden, verloren sie mittelfristig die Mehrheitsfähigkeit. Jene sozialdemokratischen Wähler eher autoritärer Prägung, die sich nicht mehr vertreten sahen, suchten sich andere Repräsentanten..."

    "...Die Klügeren unter den Atheisten bestreiten zwar die Existenz Gottes, akzeptieren aber Religion als soziale Tatsache. Ähnlich sollten die Klügeren unter den Verteidigern des Fortschritts sich verhalten: Sie können mehr erreichen, wenn sie die Ablehnung der kulturellen Moderne als Tatsache akzeptieren und deshalb viel genauer auf die Wirkung der eigenen Überzeugungsversuche schauen können. Wer aber ein Monopol der eigenen Urteile im öffentlichen Diskurs durchsetzen will und damit den Eindruck von Indoktrination erweckt, macht die Gegenkräfte stark.

    Der Rassismus-Vorwurf ist schnell zur Hand

    Im deutschen Flüchtlingsdiskurs ist ein seltsames Phänomen zu beobachten. Ausgerechnet viele derjenigen Geister, die für ein kulturell vielfältiges, uneinheitliches Deutschland streiten, akzeptieren jenseits der eigenen Meinung kaum mehr etwas und hantieren schnell mit dem Rassismus-Vorwurf, wenn ein anderer nur auf die beschränkten Möglichkeiten der Flüchtlingsaufnahme hinweist..."

    "...Wenn der Eindruck entsteht, die kulturellen Codes einer liberalen Elite sollten ohne Rücksicht durchgesetzt werden, wird das keine guten Folgen haben. Gegen wenig sind Menschen so allergisch wie gegen Bevormundung..."

    "Der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, der rechtspopulistischer Sympathien unverdächtig ist, warnt dringend vor der kulturellen Hybris der Linken: Ein „kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität“, so hat er kürzlich argumentiert, wirke wie ein Wachstumstreiber für den Rechtspopulismus. Zumindest dann, wenn „die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der ,Chorus der Vernünftigen‘“ sich damit zufrieden geben, die eigenen Interessen und die eigene kulturelle Moderne zu verteidigen, „die da unten“ nicht mehr verstehen und Verstöße gegen die liberalen Normen mit dem Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs beantworten..."

    "...Seitdem sich beispielsweise in der Gesellschaft nach langen Kämpfen die Einsicht durchgesetzt hat, dass die Diskriminierung sexueller Veranlagungen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wurde die Strafe für homosexuelle Handlungen abgeschafft.
    Die Aktivisten der bunten Gesellschaft entdecken Jahrzehnte später aber ständig neue Ungerechtigkeiten, kämpfen etwa um ein uneingeschränktes Adoptionsrecht. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck klagt aktuell darüber, dass Lebenspartnerschaften den Ehen im Sprengstoffgesetz noch nicht gleichgestellt sind..."

    "...Was herauskommt, wenn selbsternannte Fortschrittskräfte die kulturelle Herrschaft übernehmen, lässt sich in Berlin im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag studieren. „Gender Mainstreaming“ ist dort tatsächlich eine Vorgabe für die Verkehrspolitik. Über viele Seiten hinweg werden Instrumente ausgebreitet, mit denen die Lage von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen, Transgender, Intersexuellen und Menschen, die sich als Queer verstehen, verbessert werden soll. Zusammengefasst sind die Gruppen im Koalitionsvertrag unter dem Kürzel „[Links nur für registrierte Nutzer]“ (das Sternchen steht für alle weiteren, nicht explizit genannte Formen von Nicht-Heterosexualität, d. Red.).

    Auch wird vorgeschrieben, wie „Diversity- und Queerkompetenz“ in Verwaltung und Schulen durchgesetzt werden soll. Kurz: Es liest sich wie ein Katalog staatlicher Umerziehung und kultureller Hybris: Berlins Partnerstädte sollen kritisiert werden, wenn das wegen deren Verstößen gegen „LSBTTIQ*“-Normen nötig scheint..."

    "...Kein Zweifel: Der Kampf für Minderheitenrechte ist ein aufklärerischer Akt. Sofern er aber blind ist für seine Wirkung auf Gruppen von Menschen, die diesen Kampf kritisch sehen, und blind ist für soziale Unterschiede, kann er die Gegner der Aufklärung stärken. Darin liegt seine gefährliche Dialektik..."

    "...Wer als Scheinselbstständiger zwölf Stunden am Tag Amazon-Pakete ausfährt, wer das Geld für die Klassenfahrten seiner Kinder nicht aufbringen kann, auch wer ein gutes Einkommen hat, aber von Abstiegsängsten geplagt wird, empfindet die Emanzipationsideale der gut ausgebildeten, linksliberalen Eliten schnell als [Links nur für registrierte Nutzer]. Das fühlten die Trump-Anhänger in den USA schon lange, bevor Hillary Clinton sie als „basket of deplorables“ („ein Korb voller Bedauernswerter“) verhöhnte..."

    "...Der Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, Bastian Hermisson, hat es auf dem Grünen-Parteitag kürzlich auf den Punkt gebracht. „Wir sollten uns an die eigene Nase fassen. Was moralisch richtig ist, wissen wir sowieso, und wir blicken mitleidig auf die anderen, die noch nicht soweit sind“, erklärte er in einer fulminanten Rede und warnte, das werde nicht reichen. Sein Rat war nicht Abgrenzung, sondern Öffnung: „Wir müssen mit Andersgesinnten Kontakt suchen. Ansonsten sind wir selbst Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.“

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    --------------------------------------------------------------------

    Soweit das Plädoyer des Autors, wenigstens zum Schein auf uns zuzugehen und nicht gleich alles zu verdammen, was nicht ins durchgeknallte Weltbild seiner politischen Klasse passt. Dabei übersieht er allerdings eins, das zweifelhafte Selbstreflektionsvermögen dieser seiner Klasse, welches so ausgeprägt ist wie zuletzt das der DDR-Nomenklatura. Man braucht sich also keine Hoffnung auf einen Politikwechsel zu machen, allenfalls wird man nicht mehr gleich als Nazi diffamiert, wenn man gegen Mackerkulturen und deren Steigbügelhalter anschreibt. >ß´)

    Argutiae gewidmet
    Man hat auch die Wahlen, zumindest auf unterer Ebene, voll im Griff. Und das geht so:
    Einzelne Personen, die offenbar an vertrauliche Informationen oder gar an persönliche Daten aus den Unterschriftsformularen gekommen sind, machen es möglich:Trotz der Prüfung der Liste der Unterstützer durch Einwohnermeldeämter sollen drei Unterstützer von 101 ihren Wohnsitz nicht im Wahlkreis haben. Damit müsse neu gewählt werden. Und natürlich zum Nachteil des AfD-Kandidaten.
    Wie leicht ist es doch, durch Formfehler ungeliebte Wahlausgänge zu manipulieren. Man schiebt den Unterstützern einfach ein paar Auswärtige unter. Geht die Wahl gut aus, kräht kein Hahn danach. Andernfalls wühlt man so lange in den vertraulichen Daten, bis man auf die Problemfälle stößt. Da die Behörden randvoll mit linksgrünen Spitzeln sitzen, ist das kein Problem. Normalerweise würde es in den Behörden bemerkt, wenn jemand die Daten abruft. Aber man deckt sich gegenseitig. Und so wird auch die Anzeige gegen Weitergabe vertraulicher Daten im Sande verlaufen. Das ist in der BRD schon lange üblich. Ob es um Daten oder behördeninterne Telefonate geht.

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von laurin
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    Standard AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"

    Zitat Zitat von Tryllhase Beitrag anzeigen
    Man hat auch die Wahlen, zumindest auf unterer Ebene, voll im Griff. Und das geht so:
    Einzelne Personen, die offenbar an vertrauliche Informationen oder gar an persönliche Daten aus den Unterschriftsformularen gekommen sind, machen es möglich:Trotz der Prüfung der Liste der Unterstützer durch Einwohnermeldeämter sollen drei Unterstützer von 101 ihren Wohnsitz nicht im Wahlkreis haben. Damit müsse neu gewählt werden. Und natürlich zum Nachteil des AfD-Kandidaten.
    Wie leicht ist es doch, durch Formfehler ungeliebte Wahlausgänge zu manipulieren. Man schiebt den Unterstützern einfach ein paar Auswärtige unter. Geht die Wahl gut aus, kräht kein Hahn danach. Andernfalls wühlt man so lange in den vertraulichen Daten, bis man auf die Problemfälle stößt. Da die Behörden randvoll mit linksgrünen Spitzeln sitzen, ist das kein Problem. Normalerweise würde es in den Behörden bemerkt, wenn jemand die Daten abruft. Aber man deckt sich gegenseitig. Und so wird auch die Anzeige gegen Weitergabe vertraulicher Daten im Sande verlaufen. Das ist in der BRD schon lange üblich. Ob es um Daten oder behördeninterne Telefonate geht.
    Kann ich nur unterstreichen!
    Weiss ist das Schiff, das wir lieben!

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Zirrus
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    Standard AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"

    Schöne Worte und Überlegungen, aber ob die ganzen Bedrückten und Beladenen dann auch letztendlich bereit sind, eine Partei zu wählen, die versucht ein wenig Abhilfe zu schaffen, steht dann wieder auf einem ganz anderen Blatt. In der Regel tun sie es eben nicht und wählen entweder überhaupt nicht oder lassen sich durch kurzzeitige Wahlgeschenke dazu verführen, wieder diese kriminellen Altparteien zu wählen.

    Wenn die Straße bequem ist, neigt man dazu den falschen Weg einzuschlagen.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von autochthon
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    Standard AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Du hast also ein Verständnisproblem. Konkretisier´das mal, sonst kommen wir hier nicht weiter... >%´(
    Ein skorpionesker Vorwurf seitens Argituae. Macht sachlich keinen Sinn - Aber es soll zermürben und Dich aufreiben.
    "... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")

  5. #5
    Weltverbesserer Benutzerbild von Argutiae
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    Standard AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"

    Zitat Zitat von autochthon Beitrag anzeigen
    Ein skorpionesker Vorwurf seitens Argituae. Macht sachlich keinen Sinn - Aber es soll zermürben und Dich aufreiben.
    Lol. Hast du gesehen, was der Füsch da geschrieben hat? Das macht sachlich keinen Sinn.
    Das muss doch alles Satire sein hier
    Sozialismus oder Barbarei

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