Es ist noch nicht allzulange her, dass Josef Martin Fischer die Zurückhaltung der Bundesrepublik Deutschland beim Libyenkrieg als die größte Katastrophe in der Geschichte der BRD bezeichnet hatte. Ich weiß, dass man in diesem Forum eh nicht rational diskutieren kann, wenn man Westerwelle verteidigt, aber auch wenn der für mich einen typischen Karrierepolitiker darstellt, bin ich dankbar dafür, dass wir beim Angriff auf Libyen nicht mitgemacht haben. Um es differenzierter zu sagen, die Resolution, die eigentlich lediglich abdeckte, durch Luftangriffe Massaker an Zivilisten mit schweren Waffen am Boden zu verhindern, hätte ich verstanden, de facto wurde die aber von Sarkozy und Obama - getrieben von den kriegsgeilen Weibern um Clinton und Pelosy - zu einem Krieg ausgeweitet. Ich bin Guido Westerwelle ausdrücklich dankbar, dass er uns das erspart hat.
Die Presse, die von Josef Martin Fischer immer das Bild eines weisen Experten zeichnet, ihr Fähnlein nach dem Wind hängt und voll auf dem grünen Zug aufgesprungen ist, ist weder willens noch in der Lage, sich kritisch mit den Grünen auseinanderzusetzen, es fehlt dem Berufsstand der Journalisten einfach eine größere Anzahl von Experten, die überhaupt das fachliche und intellektuelle Rüstzeug mitbringen (vielleicht tue ich denen auch Unrecht und sie müssen nur mittlerweile zuviel Akkordarbeit leisten, das Ergebnis ist aber dasgleiche), ihnen kommt bei dieser Schmierenkomödie der Part des Propagandisten zu.
Für mich sind die Grünen vielmehr mit einer religiösen Dachorganisation vergleichbar als mit einer politischen Partei, ihre Mitglieder und Wähler sollen sich als Teil einer ausersehenen Elite fühlen. Was mich extrem an die Führung von Sekten erinnert, sind die hehren Ideale, die man in euphenmistischer Rethorik bzw. hier eher Rabulistik der Basis unterjubelt, die jedoch völlig losgelöst, manchmal sogar konträr zu der Realpolitik stehen, die die Parteioberen dann durchsetzen.
Beispiel dafür wäre das pazifistische Selbstbild, was die Grünen von sich selbst zeichnen, das in offenkundigem Gegensatz zu Realpolitik und auch o.g. Interviewäußerungen eines Josef Martin Fischer stehen.
Ein weiteres Beispiel ist die linke Rhetorik und die verbale Solidarisierung mit den ärmeren Schichten im In- und Ausland, die im fundamentalen Gegensatz zu der Energiepolitik der Grünen steht, die eine Verteuerung und Verknappung von Strom herbeiführen wollen, die Strom und Energie, wie auch das Führen eines Kraftfahrzeuges mehr und mehr zu einem Luxus-Privileg der reichen Oberschicht machen.
Organisatorisch stellen die Grünen für mich folgendes dar:
- eine Art religiöse Vereinigung, die ihre Anhänger auf eine feste Ideologie einschwört
- eine Vereinigung, die ihre Anhänger als Beitragszahler ausnutzt, um einer innerparteilichen Elite Spielräume zu verschaffen für eine Politik, die mit der Ideologie nichts zu tun hat (deswegen sektenähnlich, eine Art Scientology in wesentlich gefährlicher)
- eine totalitäre Organisation, die skrupellos auf Machtaufbau setzt und Hexenjagden auf politische Gegner veranstaltet
Ideologisch stehen sie für folgende Grundfeste und Dogmen
- spezifisch negative Grundhaltung dem Europäer und der europäischen Kultur gegenüber
- spezifisch negative Grundhaltung Männern gegenüber
- allgemein eine negative Grundhaltung dem Menschen gegenüber (sie definieren Menschen als Fremdkörper in der restlichen Welt organischen Lebens)
- positive Grundhaltung antieuropäischer totalitärer Strömungen, seien es gewalttätige ausländische Nationalisten, religiöse Fundamentalisten, Kommunisten, etc.
- daraus resultiert eine Klima- und Ökoideologie
- Pazifistische Grundhaltung
- grundsätzliche Technologie- und Fortschrittsfeindlichkeit
Realpoltisch stehen sie meiner Ansicht nach für Folgendes
- agressive und kriegerische Außenpolitik (siehe Interview)
- komplette Unterordnung unter amerikanische Interessen
- Quotenregelungen, Benachteiligungen und Gängelungen ihrer Feindbilder (Männer, einheimische Bevölkerung, etc)
- Schädigung und Zerstörung der Infrastruktur (gegen jede Infrastrukturmaßnahme, seien es Straßen, Flughäfen, was auch immer)
- eine Kuscheljustiz insbesondere gegenüber Jugendlichen, aber auch Erwachsenen
- Künstliche Strom- und Energieverknappung und damit einhergehend Verteuerung
- Steuererhöhungen
- letztlich Politik zu Gunsten einer gönnerhaften, linken und reichen Oberschicht
- Schädigung der Innovations- Fortschritts- und Zukunftsfähigkeit
- Schädigung des Wirtschaftsstandortes
Es zeigt sich für mich gerade im Berliner Wahlkampf, dass die Geschicke eines Bundeslandes immer noch besser in den Händen von Kommunisten aufgehoben sind, als in den Händen dieser religiösen Sektierer.
Bevor mich jetzt Grünenanhänger volllallen, dass schon die Überschrift eine Provokation sei, stelle ich hier lieber gleich die Gegenfrage, warum sich "euch Joschka" so eine Unverschämtheit rausnimmt, eine nicht leichte Entscheidung zwischen Krieg und Frieden vom deutschen Außenminister dermaßen unverschämt zu kommentieren und das Ansehens Deutschlands aus eigener Profilierungsgier schädigt.