Keine Frage. Hat aber mit dem Thema wenig zu tun.
Du sagtest, Putin verträte heute eine andere Meinung als früher. Darf er nicht auf Grund neuer Informationen seine Meinung ändern? Ist es nicht im Gegenteil vernünftig, die eigene Meinung gemäß aktuellem Informationsstand zu korrigieren?
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Eben, Stalin wollte den Krieg zwischen Deutschland und den Westmächten und er konnte als "lachender Vierter" sogar noch den Machtbereich der UdSSR ausdehnen, derweil er hoffte daß sich die europäischen Mächte gegenseitig zerfleichten, bis sie alle reif zum pflücken sein würden, Roosevelt passte diese Entwicklung ebenfalls sehr gut ins Konzept, weshalb er weder Polen noch Großbritannien und Frankreich über das geheime Zusatzprotokoll zur Aufteilung Polens informierte, worüber ihn ein Informant in der deutschen Botschaft in Moskau in Kenntnis setzte.
Gegen Alternativlosigkeit und die Postmoderne
Pro Strafstimme !
RF
Wenn du dich etwas mit den ersten 20 Jahren Sowjet-Geschichte beschäftigst, dann wirst du feststellen, dass man in Moskau mehr als erpicht darauf war, Polen wieder zu beseitigen und eine gemeinsame Grenze mit Deutschland wieder herzustellen. Das betrachtete schon Lenin als Grundvoraussetzung für eine kommunistische "Revolutionierung" Deutschlands, dem in den kommunistischen Plänen zur Weltrevolution eine Schlüsselrolle zukam. Stalin hasste die Polen dazu noch aus persönlichen Gründen, hätten sie doch fast seine kommunistische Musterkarriere beendet. Aus russischer Sicht existierte Polen auf russischem Boden, das hat man ja nach 1945 dann auch recht weitgehend korrigiert.
Du meinst, es lag an der Verweigerung des Wegerechts? Ich meine, das war nur ein handfester Vorwand.
Nein, natürlich nicht nur. Die Russen hatten guten Grund, Polen für den Krieg von 1920/21 zu hassen. Aber Stalin war auch klar, dass Deutschland auf eine erneute Konfrontation mit dem Westen zusteuert. Dennoch hat er sich dafür entschieden, Hitler zu unterstützen. Wie kann man denn als Putin heute so dämlich sein, nach 27 Millionen toten Landsleuten sich hinstellen und sagen, das war ein kluger Schachzug? Stalin war Hitlers williger Komplize bei der Eröffnung eines Angriffskrieges. Da kann ich heute nicht behaupten, das sei auch noch clever gewesen.
Wie man es nimmt. Ohne Hitler hätten Briten und vor allem Amerikaner Stalin sicher nicht geholfen, halb Europa unter seine Fuchtel zu bringen. Sicher, 27 Millionen Opfer sind fürchterlich, aber Stalin und seine Genossen haben ähnliche Opferzahlen auch zu Friedenszeiten zu Wege gebracht. 1941 hassten die Russen und die anderen Völker der UdSSR Stalin und die Kommunisten zu wesentlichen Teilen wie die Pest, erst der deutsche Angriff brachte sie weitgehend hinter Stalin, Hitler machte Stalin damit ein Geschenk, das er sich selbst niemals hätte machen können. Stalin und die Sowjetmacht haben durch den Krieg im Grunde nur gewonnen.
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