Ritter „Sturm auf Europa”
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VII. ... Der lebensnotwendige Egoismus
Die Ideen von One-World, brüderlichem Sozialismus und von der multikulturellen Gesellschaft entstammen einer ideologischen Betrachtungsweise, die die menschliche Natur völlig ignoriert.
Der brüderliche Sozialist, der alle anderen Menschen dieser Welt willkommen heißt, um alles, was er besitzt, mit diesen zu teilen, ist eine absurde Wahnvorstellung, die den tief in der menschlichen Natur verankerten Egoismus mißachtet. Der Egoismus von einzelnen und von Gruppen war in der Menschheitsgeschichte überlebensnotwendig. Wenn eine Gruppe Weide- und Jagdgründe besaß, die gerade ausreichten, um zu überleben, vertrieb sie andere Stämme, die in ihr Revier eindringen wollten oder sie wurde selbst von den Eindringlingen vertrieben und vernichtet. Wenn ein bestimmtes Gebiet nur Überlebensmöglichkeiten für eine begrenzte Zahl von Menschen bietet, muß seinen Bewohnern jeder fremde Eindringling als Lebensbedrohung erscheinen. Nur wer diese durch und durch logischen Naturgesetze beachtete, konnte in den vergangenen Jahrtausenden überleben.
Nicht nur der Gruppenegoismus, sondern auch der individuelle Egoismus sind zum Überleben notwendig. Wenn eine Hungersnot ausbricht, kümmern sich die meisten Menschen zunächst darum, für sich und ihre nächsten Familienangehörigen genügend Nahrungsmittel zu besorgen. ... Selbstverständlich kann jede natürliche Anlage der Menschen und jeder Trieb auch übersteigert und dadurch Lebens- und überlebensfeindlich für die Gemeinschaft werden. Es gibt daher ständig Konflikte zwischen Einzelinteressen und Gruppeninteressen. Egoismus und Gruppeninstinkt müssen immer wieder in ein ausgeglichenes Verhältnis gebracht werden. Hierzu dienen Sitte und Moral, die sich mit fortschreitender kultureller Entwicklung in Gesetzen niederschlagen. Den Religionen kam in der Vergangenheit die ehrenvolle Aufgabe zu, in diesem Konflikt vor allem zugunsten der Gemeinschaft Gebote aufzustellen. Dies war im Zuge der Entwicklung größerer Einheiten und der Staatenbildung auch unerläßlich. Jeder Staat und jede Kultur brauchen zum Überleben auch Idealismus und Opferbereitschaft ihrer Mitglieder. Hier wird vom Menschen also die Unterdrückung seines Egoismus zugunsten der Gemeinschaft gefordert. Daß der Mensch zu diesen Opfern von seiner natürlichen Programmierung her geeignet ist, hat sich in der Geschichte an einer unendlichen Zahl von Beispielen erwiesen. Diese Opferbereitschaft wird auch in allen Völkern der Erde verehrt. Auch die Weltreligionen predigen diese Opferbereitschaft als hohe Tugend.
Aus der Tatsache dieser Verehrung des Heroismus für die Gemeinschaft und seiner ständigen Propagierung muß man aber auch den Schluß ziehen, daß diese menschliche Anlage offenbar häufig erst durch moralische Appelle gefördert werden muß. Wenn die Appelle nachlassen und die Opferbereitschaft für die Gemeinschaft sogar noch Anlaß zu Spott gibt braucht man sich nicht zu wundern, wenn zunehmend ein rücksichtsloser Egoismus um sich greift. Wer ist denn bei uns noch bereit, für die Allgemeinheit größere Opfer zu bringen oder wer wäre etwa bereit, für den Erhalt unserer Demokratie längere Zeit zu hungern? Bei uns wird dagegen ein ständig wachsender Egoismus des einzelnen oder seiner Interessensgruppe gepflegt.
Warum werden aber die gleichen Leute plötzlich zu wahren Heiligen, wenn es um die Frage einer Masseneinwanderung aus Hunger- und Katastrophenländern in die Bundesrepublik geht? Liegt es daran, daß sie unbewußt merken, daß sie die altruistische Seite ihrer Natur unterdrücken und daher ein schlechtes Gewissen haben? Kommt es deshalb zu den seltsamen Verhaltensweisen von »Ausländerfreunden«? Sie spielen offenbar sich selbst und ihrer Umgebung einen Idealismus vor, der sich jedoch bei genauer Analyse doch wieder nur als Egoismus oder Heuchelei entpuppt. Die meisten Humanitätsapostel bringen nämlich in Wirklichkeit kein persönliches Opfer, sondern fordern die Opfer immer nur vom Staat und der Allgemeinheit.
Sie werden zwar einwenden, daß sie im Rahmen der Belastung der Allgemeinheit auch anteilig mit Opfern belastet würden. Genau dies ist aber meist nur die halbe Wahrheit. Diejenigen, die Opferappelle an die Bevölkerung richten, gehören nämlich fast immer den gehobenen und finanziell überdurchschnittlich verdienenden Bevölkerungsschichten an. Wenn sie die Aufnahme von noch mehr Ausländern und Asylanten fordern, wissen sie genau, daß ihnen höhere Steuern im Verhältnis zur Gesamthöhe ihres Einkommens nur ein relativ geringes Opfer abverlangen. Der kleine Mann jedoch, der mit jeder Mark rechnen muß, wird durch die Erhöhung der Steuern und Sozialabgaben viel massiver getroffen.
Der besser verdienende »Ausländerfreund« wohnt auch nicht in den Vierteln, in denen Asylanten und Gastarbeiter wohnen. Seine Kinder gehen in der Regel auch nicht in Kindergärten oder in Schulen, wo die Ausländer bereits in der Mehrheit sind. Die Ausländer sind zudem auch keine Konkurrenten um seinen Arbeitsplatz.
Welche Anmaßung ist es daher, wenn solche Leute für eine Masseneinwanderung eintreten, die doch zunächst fast ausschließlich dem kleinen Mann unzumutbare Opfer abverlangt! Man frage doch einmal die für eine Masseneinwanderung eintretenden Pastoren, wie viele von ihnen in ihren Pfarrhäusern Asylantenfamilien aufgenommen haben! Die einfachen Leute spüren diese Scheinheiligkeit und versuchen ihre Lebensinteressen zu verteidigen. Dafür werden sie dann von den Humanitätsaposteln als böse Ausländerfeinde verleumdet.
Die Ausländerfreunde werden einwenden, daß ich vorstehend die Opferbereitschaft als eine der höchsten menschlichen Tugenden gepriesen habe, sie jedoch bezüglich der Masseneinwanderung für verfehlt halte. Sie übersehen dabei, daß ich auch den Egoismus als lebensnotwendig beschrieben habe. Die gesamte Menschheitsentwicklung lief darauf hinaus, der eigenen Familie und Gruppe bzw. dem eigenen Volk das Überleben zu ermöglichen. Heute kann man aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse diese Forderung nach Opferbereitschaft für die Gruppe auch auf Völkergemeinschaften (wie z. B. die EG) ausdehnen, wenn diese echte Schicksalsgemeinschaften sind. Solche Opferbereitschaft wird im Krieg auch zugunsten der Verbündeten verlangt und kann daher auch für wirtschaftliche und sonstige Interessensgemeinschaften gefordert werden.
Die Opferbereitschaft für die Allgemeinheit sollte sich im wesentlichen auf Gemeinschaften beziehen, die zumindest in bestimmten Bereichen einen Anlaß haben, sich zur besseren Verteidigung ihrer Lebensinteressen zusammenzuschließen. Hier ist die Opferbereitschaft sinnvoll und logisch zu begründen. Dies schließt selbstverständlich auch Opfer bzw. Spenden für andere Gruppen, mit denen keine gemeinsame Interessenslage besteht, nicht aus. Diese müssen jedoch zeitlich und im Umfang begrenzbar bleiben und dürfen die eigene Gruppe nicht gefährden. Wenn die Opferbereitschaft aber zur Bedrohung der eigenen Gruppe führt, ist sie gesellschaftsfeindlich. Hier gebietet die Logik, dem natürlichen Egoismus sein im wahrsten Sinne des Wortes »lebensnotwendiges« Existenzrecht einzuräumen.
Welche geistige Verwirrung in dieser Frage bei vielen unserer Menschenfreunde herrscht, wird an einem Beispiel erkennber. Einer »Ausländerfreundin«, die mit dem Inhalt eines meiner Presseartikel nicht einverstanden war, in dem ich erklärt habe, daß die Humanität ihre Grenzen haben müsse, stellte ich folgende »Gretchenfrage«: »Würden Sie, wenn Sie vor die Wahl gestellt wären, Ihr eigenes Kind oder das in der Nachbarschaft wohnende Ausländerkind vor dem Hungertod zu retten, etwa Ihr eigenes Find verhungern lassen?« Sie antwortete daraufhin, es wäre christlich, in diesem Fall das eigene Kind verhungern zu lassen!
Man muß hierbei allerdings einschränkend hinzufügen, daß diese geistige Perversion meist auf das Denken und Reden gewisser Intellektueller beschränkt bleibt. In der Praxis siegt am Ende fast immer die egoistische menschliche Natur. Trotzdem üben diese Kreise einen ungeheueren Druck auf die Regierung und auf die Parteien aus.
Die Politiker sollten zumindest erkennen, daß diese Asyllobby nicht aus edlen humanitären Motiven handelt, da nahezu alle ihre Mitglieder nicht bereit sind, größere persönliche Opfer für die Ausländer zu bringen.
Unsere Politiker sollten ihnen auch immer wieder entgegenhalten, daß Humanität gegenüber den Einwanderern durch Öffnen der Grenzen zur Inhumanität gegenüber den Europäern würde. Die Völkerwanderung, die das römische Weltreich und damit einen kulturellen Entwicklungsstand zerstörte, der erst rund tausend Jahre später wieder erreicht werden konnte, sollte für alle ein abschreckendes Beispiel sein. Die Realität ist grausam. Weder ein brüderlicher Sozialismus noch die One-World-Ideale können die Probleme einer explodierenden Menschheit lösen. Sie sorgen im Gegenteil dafür, daß auch Völker mit Überlebensaussichten in den Strudel des Untergangs, von dem viele Entwicklungsländer erfaßt sind, mit hineingerissen werden.
Die Praxis zeigt, daß weder die Amerikaner noch die Russen ernsthaft bereit sind, diese utopischen Ideale zu verwirklichen. Beide Länder denken nicht im Traum daran, ihre Grenzen für eine Masseneinwanderung aus der Dritten Welt zu öffnen. Sie wissen nur zu genau, daß sie dies weder als Bevölkerung, noch als politische Einheit überleben könnten. Ideologien von One-World und brüderlichem Sozialismus entpuppen sich als Propaganda für besonders Einfältige.
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