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Das liegt wohl daran, dass der Arierbegriff ziemlich schwammig ist. Erst eine Fremdbezeichnung für eine sprachliche Urgemeinschaft, im Folgenden dann der Namen für ein postuliertes Urvolk, schließlich der Name für eine Rasse und endlich eine Bezeichnung für Menschen nordeuropäischer Abstammung. Bei soviel Verwirrung und Uneinigkeit ist es kein Wunder, dass man das Wort "Arier" letztendlich fallen ließ. Stattdessen tauchte der Begriff des Nordischen auf, was nicht weniger schwammig ist. Im Prinzip handelte es sich um Diskurse zwischen Wissenschaftlern, Intellektuellen und Vulgärrassisten. Der einfache Mann aus dem Volk hatte dazu keinen Bezug.
Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
Deutsches Volk, du konntest fallen,
Aber sinken kannst du nicht!
Theodor Körner
Die ganze Herangehensweise ist ziemlich oberflächlich und plakativ, die historischen Arier zB die antiken Perser wurden nicht mal erwähnt. Auch die Rassentheorie der historischen Nationalsozialisten wird nur verfälscht widergegeben und die Interviewpartner sind größtenteils lächerlich zB Dr. Axel Stoll, der ja innerhalb der Szene nicht mal ernst genommen wurde.
... Oder wolltest du jetzt wissen warum sich Mo Asumang beim Interview mit Tom Metzger in die Nesseln gesetzt hat?
mfg
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11.04.2016 FAZ Auszug Steven Uhly "Die Sache mit den Fremden" Kulturseite 15:
Rassistischer Antirassist, der ich bin, glaube ich, dass eine „Durchrassung" der Deutschen dem arischen Wahn ein für alle Male den Garaus machen könnte. Deshalb: Nur her mit den dunklen Leuten! Am liebsten würde ich ganz Deutschland mit Ausländern fluten, damit auch die Menschen im hintersten Winkel der Republik endlich zur Vernunft kommen und lernen, mit Leuten zusammenzuleben, die anders aussehen.
Gleichzeitig aber war ich als Kind zu oft das Opfer von blöden deutschen Normalrassisten und will nicht, dass diese Gruppe noch weiter anwächst. Und wenn muslimische Männer deutsche Frauen vergewaltigen, geschieht das gewiss.
Wie ich sie hasse, diese Hasskranken! Und es wird immer schlimmer mit mir: Inzwischen traue ich auf Anhieb keinem mehr, der mir allzu deutsch daherkommt. Denn wer weiß schon, ob der traumatische Rassismus der Verängstigten sich nicht jederzeit zu einem krankhaften Hassrassismus auswachsen kann?
Wie gern würde ich Menschen einfach nur als Individuen betrachten! Ein jeder anders als der andere, wäre das nicht phantastisch? Aber es gibt zu viele Schemata in meinem Kopf, zu viele Wahrnehmungsgewohnheiten, zu viele Ängste und Ängste vor Ängsten.
Ach, wir sind alle Rassisten. Dabei ist es ganz müßig. Eine Mutter aus dem Kindergarten, in den meine jüngste Tochter geht, ist weißer als die meisten Deutschen, ihr Haar ist hellblond, sie würde niemals von einem hiesigen Rassisten ausgeguckt werden. Doch sie ist das Kind bosnischer Einwanderer, ihre Eltern waren Muslime. Der Vater eines dreijährigen Jungen aus demselben Kindergarten, genauso hell und blond, ist Brasilianer, Nachfahre italienischer, finnischer und russischer Auswanderer. Und überhaupt die Russen, von denen gibt es so viele in München, aber man kann sie nicht erkennen, wenn sie nichts sagen. Ganz zu schweigen von den Polen. Auf der Straße, in der anonymen Öffentlichkeit sehen sie alle deutsch aus, was immer das sein mag: deutsch aussehen. …
Gehöre zu den Scharen, die zwischen Maas und Memel, Etsch und Belt, immer schon hier waren!
" Steven Uhly "
Jude?
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