Um 1543 hatte portugiesische Kauffahrer als erste Europäer Japan erreicht. Damals tobten in dem Land heftige Kämpfe zwischen verfeindeten Fürsten, denen der Kaiser in Kyoto allenfalls als Marionette galt. Vor allem ein Handelsgut der Europäer fand daher schnell reißenden Absatz: Musketen. Schnell lernten die Handwerker der Daimyo, handliche Feuerwaffen in großen Mengen zu herzustellen.…..
In der Ordnung, mit der er als neuer Shogun seine Herrschaft sichern wollte, geriet allerdings ein anderer Import aus Europa unter Generalverdacht. Das Christentum, vor allem verbreitet durch Jesuiten- und Franziskaner-Missionare, hatte inzwischen zahlreiche Anhänger gewonnen. Bis zu 750.000 Japaner, rund vier Prozent aller Untertanen, hingen inzwischen einem Glauben an, der den Gehorsam gegenüber Gott über die Ergebenheit gegenüber weltlichen Obrigkeiten stellte, seien es Eltern, Fürsten oder gar der Shogun.
Die Würde des Menschen im Wagnis der Freiheit und in personaler Selbstbestimmung zu suchen, war für den Fernen Osten offensichtlich eine unverständliche, um nicht zu sagen perverse Eigentümlichkeit der Europäer“, begründet der Historiker [Links nur für registrierte Nutzer] die verschiedenen Dekrete, mit denen ab 1587 das Christentum in Japan zurückgedrängt werden sollte. Dass die Verfolgungen eher halbherzig erfolgten, erklärt sich nicht zuletzt durch den Umstand, dass zahlreichen Fürsten und nicht zuletzt dem Shogun an einem guten Verhältnis zu den europäischen Händlern gelegen war, die sie mit Luxuserzeugnissen versorgten.
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Amakusa Shiro, wie der „Gesandte des Himmels“ sich nannte, machte den heiligen Kelch zu seinem Erkennungszeichen und lockte die Truppen des Statthalters von Nagasaki in den Hinterhalt. Während dieser die Shogunats-Regierung in Edo dringend um Verstärkung anging, verschanzte sich Amakusa mit mehreren zehntausend Anhängern in der Burg von Hara.
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……In ihrer Not forderten die kaiserlichen Amtsträger von den Niederländern sogar ein Kriegsschiff an, das mit [Links nur für registrierte Nutzer]unter Beschuss nahm. Aber weder die Kugeln noch der Ring, den mehr als 100.000 Shogunatssoldaten schließlich um Hara gezogen hatten, konnten den Widerstand der Rebellen brechen. Erst als Verräter den Belagerern berichteten, dass in der Festung Nahrung und Schießpulver ausgingen, wurde sie Anfang April 1638 in einem blutigen Sturmangriff erobert. „Danach wurden die mehr als 37.000 Aufständischen enthauptet und der Kopf des Anführers Amakusa Shiro nach Nagasaki gebracht“, schreibt der Militärhistoriker [Links nur für registrierte Nutzer].
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Seitdem steht der Prozentsatz Christen bei 5 Prozent. Offenbar ist ja auch das friedfertige Christentum in Japan nicht beliebt, weil es eben immer im Schatten westlicher Mächte kommt. Ist es vielleicht wurscht, wie „gewaltaffin“, „intellektuell“ oder was auch immer ist: ist eine Religion fremd, wird sie bekämpft?!