Wer lieber lesen als hören mag, soll lesen!
Dürr, Alfred: „Die Kantaten von Johann Sebastian Bach“
Forkel, Johann Nikolaus: „Über Johann Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke“
Hamel, Fred: „Johann Sebastian Bach“
Ihlenfeld, Kurt: „Geschichten um Bach“
Levin, Julius: „Johann Sebastian Bach“
Liliencron, Rochus von: „Johann Sebastian Bach“
Neumann, Werner: „Das kleine Bach-Buch“
Reich, Willi. „Johann Sebastian Bach – Leben und Schaffen“
Schmieder, Wolfgang: „Thematisch-systematische Verzeichnis der Werke Joh. Seb. Bachs“
Schulze, Hans-Joachim und Wolff, Christoph: „Bach-Jahrbuch 1976“
Schulze, Hans-Joachim: „Bach-Dokumente“
Schweitzer, Albert: „Johann Sebastian Bach“
Spitta, Philipp: „Johann Sebastian Bach“
etc. …
Lieber iglaubnix+2fel!
Die Ameisen und Musikanten halte ich für Wunder der Natur.
Gruß von Leila
Liebe Leila und Smultronstället, Ihr habt meinen Eröffnungsbeitrag wenigstes auf so einfache Art falsch gelesen/mißverstanden, daß ich sagen kann: Das Gegenteil dessen, was Ihr behauptet, ist wahr.
Ich habe bei der Musik gerade hervorgehoben, daß sie - politische - Gegensätze überbrückt oder vergessen läßt. Und es liegt mir fern, mit Produkten der "bürgerlichen Hochkultur" (ein Begriff aus der Haßterminologie der Grünen) auf alles einzuprügeln, was als "Massenkunst" firmiert (ein vom aussterbenden Standesdünkel geprägter Begriff). Vor einem guten Rock- oder Mainstream-Pop-Song ziehe ich den Hut, genauso wie vor einem klassischen Musikstück. Für beide ist das entscheidende Kriterium, daß sie solide gearbeitet sind - handwerklich. Und zum Trivialschlager: Man muß es erstmal versucht haben, eine wahrhaftige Schnulze zu schreiben, um zu merken, daß auch das nicht leicht ist, textlich wie musikalisch: den richtigen Ton zu treffen - so daß nichts gekünstelt wirkt. Künstelei ist beim Schlager nämlich die Todsünde.
Aber man kann - ohne jede Wertung - Unterschiede benennen. Ich habe es im Eingangsbeitrag angedeutet. Alles, was im weitesten Sinne als Tanz- oder Unterhaltungsmusik gilt: Musik, die kein konzentriertes Zuhören verlangt, sondern Geselligkeit untermalt; sie ist symmetrisch aufgebaut (aus 4- und 8-Taktphrasen), wird in hohem Maße von wörtlicher Wiederholung strukturiert: von Riffs, Patterns als Begleitmustern und dem beständigen Wechsel von Strophe und Refrain (gelegentlich von einem Bridge unterbrochen), sie hat durchgehende Beats, und ihr Tonsatz beruht auf dem Prinzip von Oberstimmen-Melodie plus Begleitharmonik.
In der ambitionierteren Kunstmusik wird der konstante Gebrauch dieser Kunstmittel verschmäht. Im Tonsatz gibt einen beständigen Wechsel der melodieführenden Stimme, quer durch alle Stimmlagen, bis hin zur Polyphonie: dem gleichzeitigen Erklingen mehrerer Hauptstimmen; ferner eine viel größere Differenzierung in der Begleitharmonik. Die starke Betonung der Zählzeiten wird vermieden, und auf gesangliche Melodik wird zugunsten einer motivischen Verarbeitung der Themenbestandteile verzichtet. Auch der formale Unterschied ist beträchtlich. Einen 20minütigen Symphoniesatz kann man nicht mit dem Reihungsschema Strophe-Refrain bewältigen.
Wie gesagt: Diese Unterschiede zu benennen, impliziert keine Wertung. Man kann auf zwei Seiten vom Pferd fallen, wie es so schön heißt: Komplexität ist ein Qualitätsgarant, und Simplizität kein -hindernis. Auch die starre Unterscheidung, wie ich sie vorgenommen habe, existiert mehr auf dem Papier: Einiges an klassischer Musik erfüllt Kriterien populärer Musik: der "Bolero", der Pachelbel-Kanon, Vivaldis Jahreszeiten, Orffs "Carmina Burana": zählzeitenbetont, wiederholungsreich, melodisch eingängig. Umgekehrt gibt es Stücke z.B. aus dem Krautrock-Umfeld, die so komplex sind, daß man sie eher zur Avantgardemusik zählen müßte, und bei vielem aus dem Bereich der Minimal Music wird diese Unterscheidung ganz hinfällig.
Hoi Bunbury,
Deine Fleißarbeit benote ich einer 6 mit Stern!
Um nicht als Faulpelz zu gelten, betrachte ich Deinen ersten Satz in diesem Strang abermals. Er lautet wie folgt: „Auch wenn sie sich zoffen, etwas scheinen die rechten und linken Spinner hier gemeinsam zu haben: eine popkulturelle Sozialisation.“ – Lese ich diesen rein politischen Satz, dann fühle ich mich links und rechts geohrfeigt.
Am liebsten möchte ich jetzt Fred K. Prieberg von den Toten erwecken!
Gruß von Leila
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