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Thema: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

  1. #31
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Mir fällt gerade noch ein dazu;

    Siemens verabschiedet sich natürlich von der Nukleartechnologie sondern lediglich vom Atomgeschäft.
    Das ist insofern ein Unterschied, als das Siemens weiterhin in der Nuklearmedizin tätig sein wird.
    Das ist richtig, aber wenn ich dies mal etwas präzisieren darf:

    Nuklearmedizin hat mit Kernkrafttechnik ungefähr so viel zu tun wie ein Formel-1-Rennwagen mit einem Container-LKW.
    Die paar Gramm eines radioaktiven Isotops (z.B. Kobalt o.ä.) für die Strahlentherapie kann man irgendwo extern erbrüten lassen und die Erzeugung von Gammastrahlung ist eher der Kategorie Feinmechanik zuzuordnen, denn das macht jedes Röntgengerät auch immer noch mit der traditionellen Röntgenröhre.

    SIEMENS verlautbarte gestern, dass man weiterhin alle Komponenten bauen und liefern werde, die auch in konventionellen Kraftwerken benötigt werden, also Turbinen, Generatoren, Pumpen, Steuerungen usw.

    Der Ausstieg beziehe sich auf die reine Reaktortechnik (wobei aber gerade auf diesem Gebiet der Knowhow-Vorsprung bisher entscheidend war). Damit ist es jetzt vorbei.

  2. #32
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Der Ausstieg beziehe sich auf die reine Reaktortechnik (wobei aber gerade auf diesem Gebiet der Knowhow-Vorsprung bisher entscheidend war). Damit ist es jetzt vorbei.



    Die D sind eben wie eine Herde Schafe, die nicht merken wie das Gatter immer enger gezogen wird.

    Amen.
    Niemand ist mehr Sklave, als der sich frei fühlt ohne es zu sein. Goethe
    Wir sehen viel, nehmen aber wenig wahr. Arthur Conan Doyle

  3. #33
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von cruncher Beitrag anzeigen
    Die D sind eben wie eine Herde Schafe, die nicht merken wie das Gatter immer enger gezogen wird. Amen.
    Ein Konzern kann Technologie, die im eigenen Land politisch nicht mehr gewollt ist, nicht ausschliesslich für den Export produzieren.
    Damit ist die Entscheidung nachvollziehbar. Statt dessen wird Low-Tech wie Windkraft in der BRD produziert.

  4. #34
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Kein Wunder.
    Das erinnert dann irgendwie an den Transrapid der mangels Vorführstrecke in Deutschland ad acta gelegt wurde.(...):

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  5. #35
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Wieviele Meiler in Deutschland sind denn schon wegen eines GAUs explodiert?
    Ich war vor etwa einem Jahr in Japan und bei einer Diskussion mit einem jap. Komiliton an der Uni Okayama über die atomkritische Einstellung der dt. Bevölkerung, kam genau dieses Argument. Ich hätte mich gerne heute noch einmal über dieses Thema mit ihm unterhalten, aber leider haben wir keinen Kontakt mehr.


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  6. #36
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Ich war vor etwa einem Jahr in Japan und bei einer Diskussion mit einem jap. Komiliton an der Uni Okayama über die atomkritische Einstellung der dt. Bevölkerung, kam genau dieses Argument. Ich hätte mich gerne heute noch einmal über dieses Thema mit ihm unterhalten, aber leider haben wir keinen Kontakt mehr.
    Wann hören wir endlich mal damit auf, die Umstände, die zum Fukushima-Desaster geführt haben, auf Deutschlands AKWs zu übertragen?

    Wir sind hier im SIEMENS-Strang und reden über Knowhow als Schlüssel für den immer noch stattfindenden rasanten Fortschritt in der Kernkrafttechnologie.
    Und da kommen dann Vergleiche mit den alten Pfusch-Öfen in Fukushima (die Reaktoren waren Hitachi-Lizenz-Nachbauten von uralten GE-Konzepten).

    Man kann das nicht vergleichen, zumal die geologischen und meteorologischen Bedingungen so unterschiedlich sind, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

  7. #37
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    Standard AW: Siemens verabschiedet sich von Nukleartechnologie

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Wann hören wir endlich mal damit auf, die Umstände, die zum Fukushima-Desaster geführt haben, auf Deutschlands AKWs zu übertragen?
    Das machst Du doch ebenso, in verneinender Weise, indem Du den gedanklichen Übertrag der Umstände selbst anstellst aber zum Ergebnis kommst, bei uns wäre es "anders" und daher bestünde "dieses" Risiko nicht. (was sicher richtig ist, aber die Intention meines Beitrages war ja gerade nicht Fukushima mit D zu vergleichen, sondern die Naivität der Japaner "bei uns ist alles sicher" als solche zu entlarven und zu mahnen, man sollte in D nicht der gleichen Naivität erliegen)

    Wir sind hier im SIEMENS-Strang und reden über Knowhow als Schlüssel für den immer noch stattfindenden rasanten Fortschritt in der Kernkrafttechnologie.
    Sorry, womit bei uns Energie erzeugt wird, schreitet gerade nicht voran. Da sind die letzten Neuerungen in den 80er Jahren eingeführt worden. Selbst heute gebaute KKW folgen im Grundsatz her den techn. Vorgaben aus den 80er Jahren. Was aber auch nicht verwundert, denn bis auf Materialtechnik hat sich da nicht mehr viel ergeben, die Anlagen sind tech. ausgereift und erprobt, das bestehende Restrisiko ist minimal und lässt sich kaum noch mit vertretbaren Aufwand verringern.

    Während der große Fortschritt in der Kerntechnik im Institut CERN stattfindet, womit Siemens aber nicht viel zu tun hat und worum es auch bei diesem "Rückzug" nicht geht. Siemens zieht sich doch nicht aus ertragsreichen Investitionen zurück.

    Und da kommen dann Vergleiche mit den alten Pfusch-Öfen in Fukushima (die Reaktoren waren Hitachi-Lizenz-Nachbauten von uralten GE-Konzepten).
    Tatsache ist, die jap. Bevölkerung wurde über den Zustand ihrer Reaktoren massiv belogen, von der Industrie und von der Politik. Verwundert nehme ich Dein uneingeschränktes Vertrauen in die dt. Vertreter dieser Zünfte zur Kenntnis.

    Man kann das nicht vergleichen, zumal die geologischen und meteorologischen Bedingungen so unterschiedlich sind, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Ich verglich auch nicht die Technik, sondern die grenzenlose Naivität der Japaner und der schwere Bruch von Transparenz und Sicherheitsbestimmungen durch die Verantwortlichen mit dem hiesigen "Vertrauen" vieler in die "Sicherheit" dt. AKWs.

    Ich würde mich jedenfalls nicht auf dieses dünne Eis begeben und Anlagen für sicher befinden, die ich nicht betreten darf, über die ich keine Informationen erhalte (wegen Geschäftsgeheimnis und Patenten), die von Personen überprüft und instand gehalten werden die ich nicht kenne und von denen ich nicht weiß in wessen Interesse sie handeln etc. pp.

    Wenn Du das kannst, ist das Dein Ding.
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  8. #38
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    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Während der große Fortschritt in der Kerntechnik im Institut CERN stattfindet, womit Siemens aber nicht viel zu tun hat und worum es auch bei diesem "Rückzug" nicht geht. Siemens zieht sich doch nicht aus ertragsreichen Investitionen zurück.
    Im CERN wird lediglich sog. physikalische Grundlagenforschung betrieben, wobei ich mich bei dem derzeitigen Aufwand über die ausbleibenden Ergebnisse wundere.

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  9. #39
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    Zitat Zitat von MANFREDM Beitrag anzeigen
    Im CERN wird lediglich sog. physikalische Grundlagenforschung betrieben, wobei ich mich bei dem derzeitigen Aufwand über die ausbleibenden Ergebnisse wundere.

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    CERN ist mit Abstand das aufwändigste aller Forschungsprojekte zum Thema. ITER wird ja noch gebaut und existiert defacto garnicht, die srbeiten dort derzeit am Aushub des Fundamentes.

    LHC am Institut CERN hat schon erste Daten geliefert, die Auswertung wird aber noch eine Weile dauern.

    An konventioneller KKW-Technik gibts nicht wirklich was zu forschen, Effeizienz ist durch den Wärme -> elektr. Strom -Prozess beschränkt, daran wird "sowieso" geforscht im Rahmen konventioneller Kraftwerkstechnik. Und Siemens zieht sich auch nicht aus der Forschung zurück, sondern will keine Anlagen mehr bauen und verkaufen
    Ich mag schizophren sein, aber wenigstens habe ich einander.

  10. #40
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    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Das machst Du doch ebenso, in verneinender Weise, indem Du den gedanklichen Übertrag der Umstände selbst anstellst aber zum Ergebnis kommst, bei uns wäre es "anders" und daher bestünde "dieses" Risiko nicht. (was sicher richtig ist, aber die Intention meines Beitrages war ja gerade nicht Fukushima mit D zu vergleichen, sondern die Naivität der Japaner "bei uns ist alles sicher" als solche zu entlarven und zu mahnen, man sollte in D nicht der gleichen Naivität erliegen) ]/quote]
    Ob die Japaner in toto naiv sind oder nicht, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.
    Entscheidend ist die sachliche Bewertung der möglichen Risiken.

    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Sorry, womit bei uns Energie erzeugt wird, schreitet gerade nicht voran. Da sind die letzten Neuerungen in den 80er Jahren eingeführt worden. Selbst heute gebaute KKW folgen im Grundsatz her den techn. Vorgaben aus den 80er Jahren.
    Was aber auch nicht verwundert, denn bis auf Materialtechnik hat sich da nicht mehr viel ergeben, die Anlagen sind tech. ausgereift und erprobt, das bestehende Restrisiko ist minimal und lässt sich kaum noch mit vertretbaren Aufwand verringern.
    Das stimmt so nicht. Es wurden viele Detailverbesserungen eingeführt, angefangen von den unterschiedlichsten Beschickungen mit den Stäben bis hin zu mehrfach verbesserten Sicherheitssystemen. Auch unterschiedliche Konzepte (Kugelhaufen, andere Moderatoren, Stabsteuerung, Notabschaltungsrechniken, Siedewassertechnik undundund ) wurden entwickelt und sind immer noch in einem Reifeprozess. Keine Technik ist für alle Zeiten fertig.

    Auch die Sicherheitsysteme können und werden durch vielfältige Maßnahmen laufend weiter ausreifen. Noch weitere Redundanz bis hin zu besseren Hochrechnungen für kritische Situationen gibt es immer wieder neue Aspekte, die eingepflegt werden können.

    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Während der große Fortschritt in der Kerntechnik im Institut CERN stattfindet, womit Siemens aber nicht viel zu tun hat und worum es auch bei diesem "Rückzug" nicht geht. Siemens zieht sich doch nicht aus ertragsreichen Investitionen zurück.
    CERN und LRA sind ganz andere Baustellen und haben mit dem Thema hier nichts zu tun. Dort findet Grundlagenforschung im subatomaren Bereich der Physik statt (Stichwort: Simulation des Urknalls etc.).

    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Tatsache ist, die jap. Bevölkerung wurde über den Zustand ihrer Reaktoren massiv belogen, von der Industrie und von der Politik. Verwundert nehme ich Dein uneingeschränktes Vertrauen in die dt. Vertreter dieser Zünfte zur Kenntnis.
    Während vieler und langer Zusammenarbeit mit Japanern habe ich die mitunter seltsamen Denkblockaden der Japaner bei manchen abstrakten Fragestellungen sowie auch deren Ethos hinsichtlich des tiefen Respekts gegenüber Konzernen und Wirtschaft insgesamt kennengelernt. Es gibt Situationen, bei denen die Japaner in eine Art Schockstarre verfallen und nur fatalistisch nicken.
    Und die derzeitige Wut und Verärgerung der Japaner geht nicht primär gegen die Kernkraft, sondern gegen die Art und Weise, wie das Desaster von Regierung und TEPCO behandelt wurde. Vertuschungen, keine Informationen, Falschinformationen etc. waren die Ursache für den Ärger.

    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Ich würde mich jedenfalls nicht auf dieses dünne Eis begeben und Anlagen für sicher befinden, die ich nicht betreten darf, über die ich keine Informationen erhalte (wegen Geschäftsgeheimnis und Patenten), die von Personen überprüft und instand gehalten werden die ich nicht kenne und von denen ich nicht weiß in wessen Interesse sie handeln etc. pp.
    Wenn es nach dem Vertrauen in staatlich beaufsichtigte Energieerzeuger geht, würde ich an Deiner Stelle auch keinem Staudamm mehr trauen, denn dort sind auch Firmengeheimnisse nicht offen zugänglich und sie werden von Personen überprüft, überwacht und instandgehalten, die ich auch nicht kenne.
    Trotzdem gehe ich davon aus, dass ein Staudamm nicht bricht und von der Betreiberfirma ordnungsgemäß überwacht und betrieben wird.
    Wenn wir überhaupt niemandem mehr trauen und vertrauen können, sollten wir uns gleich auf eine Insel zurückziehen und dort wie Robinson leben.

    Deutschland ist nicht TEPCO.

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