Zitat von
Kenshin-Himura
Ich bin von der Idee des Patriotismus und dem Wert des Nationalen nicht mehr wirklich überzeugt. Fragen wir doch zunächst einmal: Wozu sollte ein Patriotismus denn nützlich sein, welchen Zweck erfüllt er? Doch wohl nicht den, daß die Deutschen die Besten sind und man sie deshalb ganz besonders lobpreisen müßte. Gute und Schlechte gibt es überall. Sondern ich habe die Patriotismus-Idee immer nur deshalb verteidigt, weil ich hoffte, daß dies eine Art "Kitt" der Gesellschaft sein könnte, daß er also dazu führt, daß noch andere Werte gibt als die derzeit ausschließlich bestehenden: Die Jagd um Geld, Titten und Macht. Zum Beispiel Solidarität, Toleranz, Respekt und Rücksichtnahme gegenüber den Mitmenschen. Und weil ich wollte, daß es eben auch im 21.Jahrhundert noch mystisches und romantisches Denken gibt und nicht nur Rationales.
Es ist doch aber nicht erkennbar, daß dieses durch Patriotismus automatisch gefördert wird, weil Patriotismus mit den verschiedensten politischen und ethischen Substanzen gefüllt werden kann. Hitler benutzte die Nation, die Kommunisten, es gibt Linksnationale, Liberalnationale, Konservativ-Nationale,... Derzeit ist eher sehr deutlich erkennbar, daß die Patrioten sich in ihren Werten überhaupt nicht von Anderen unterscheiden. Das Nationale bei Parteien wie Pro Köln, Republikaner, FPÖ, BZÖ usw. beruft sich nicht auf Werte, sondern dient eigentlich nur der Abgrenzung gegen Ausländer und gegen den Islam, und dies häufig in einer ziemlich intoleranten Art von Abgrenzung. Der Fußball-Patriotismus ist wiederum links-national, er ist ein Bekenntnis zur Multikulti-DFB-Elf, deren Kampf gegen Rechts und gegen "Homophobie" sowie zur "unverkampften", d.h. eben ziemlich "undeutschen" Spielweise.
Und wie soll ich angesichts der heutigen gesellschaftlichen Zustände deutsch-national sein? Wie soll ich mich mit einer derart beschissenen Gesellschaft identifizieren können? Für solche Aussagen werde ich hier im Forum ja hin und wieder von der braunen Ecke kritisiert, dabei müßten gerade diese ja eigentlich Verständnis für meine Position haben, da sie doch als Opfer des "Kampf gegen Rechts" um die Feigheit, Rücksichtslosigkeit und geistige Umnachtung der Gesellschaft wissen müßten.
Es ist nicht erkennbar, daß der Patriotismus irgendwas nutzt. Länder wie Singapur oder die Schweiz funktionieren wesentlich besser, ohne daß mir von dort besondere nationale Regungen bekannt sind. England, Frankreich und USA sind ziemlich patriotisch, trotzdem sind es durch und durch kranke und maßlos über die Verhältnisse lebende Gesellschaften (bei der USA erkannte ich dies auch erst später, was wohl auch dazu beigetragen hat, so lange am Nationalen festzuhalten). Aufgrund der irreversiblen Globalisierung hat sich das Nationale sowieso schlicht erledigt. Früher hatte es vielleicht hier und da einen Sinn, heute ist das einfach vorbei. Die Integration der Ausländer sollte nicht durch die Verteidigung des Nationalen geschehen, sondern durch die Verteidigung von nations-unabhängigen Werten wie Freiheit, Toleranz, aber eben auch kompromißloses Durchsetzen des Rechtsstaats anstatt dieser Wischi-Waschi-Justiz. Diese werden offenbar dadurch gefördert, daß der Staat auf möglichst maximale Eigenverantwortung der Bürger setzt, und kompromißlos gegen asoziale Elemente vorgeht.
Wir sollten - wie in so vielen politischen Fragen - auch in dieser Frage endlich nicht länger verdrängen, daß der Mensch ein Tier wie jedes Andere ist, und wir folglich uns an Tieren weitgehend orientieren können. Schauen wir uns nun im Tierreich um und betrachten, wie es dort um den Dreiklang "Gott, Familie, Vaterland" beschaffen ist, so fällt auf: Tiere beziehen sich offenbar zumindest in der Regel nicht auf eine Nation, und auch nicht auf einen Gott. Sehr wohl aber ist allen Tieren der Fortpflanzungstrieb eigen. Hier ist also eher der Lebenssinn, das übergeordnete alles entscheidende Prinzip der Natur zu suchen. Hier scheint wohl eher das wirkliche Problem und das wirklich Widernatürliche unserer Gesellschaft erkennbar zu werden. Das heißt nicht, daß ich den Schuldkult gutheiße. Dieser ist in der Tat einfach nur pathologisch geisteskrank. Gegen diesen Antipatriotismus, gegen all die BRD-Lügen über den Zweiten Weltkrieg muß angekämpft werden. Wahrscheinlich bin ich ohnehin erst aus Abscheu über diesen antideutschen Mainstream (besonders bei meinen ehemaligen Lehrern) zum Nationalen geworden, aber hier wurde nur ein Irrweg durch das ebenso falsche Pendain ausgeglichen.