"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Offiziell gabs ja keinen Schießbefehl. Mein Kollege, etwas jünger als ich, sagt was anderes. Der hat bei den Grenztruppen gedient und es war eindeutig vorgeschrieben, Bürger der DDR vom Grenzübertritt auch mit Waffengewalt abzuhalten. Die Mauertoten belegen das auch.
Da gabs genug 120%er, die ihren Dienst an der Waffe mehr als nur vorbildlich erfüllten.
Micha war ein Sohn der Stadt in der ich jetzt lebe und in der auch Sigmund Jähn seinen Alterssitz hatte. Nach ihm wurde nicht mal ne Strasse benannt!
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Ein Zeichen von Intelligenz ist der stetige Zweifel.
Idioten sind sich immer todsicher.
Egal was sie tun!
Leute, die sich in Lebensgefahr begeben, müssen damit rechnen, zu Schaden zu kommen. Es wurde ja niemand gezwungen, in die Grenzanlagen zu rennen. Und überall standen auch große Schilder, die davor warnten.
In militärischen Sperrbezirken ist Schusswaffengebrauch zudem üblich. Gilt für jede Kaserne.
Und die Blockgrenze war milit. Sperrbezirk.
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"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Unsere Justizhuren sind kein Stück besser als die der DDR!
45 Jahre kommunistische Herrschaft und Terror durch die von der SED, jetzt Linke, eingerichtete Stasi sind nach der Wende nur noch für reißerische Boulevardpresse von Interesse gewesen. Es wurden Zigtausende Ermittlungsverfahren durchgeführt - mit dem Ergebnis:
Keiner war schuld..... Honecker durfte auf unsere Kosten nach Chile fliegen und Krenz mußte nur im Knast übernachten.
Seit fast 30 Jahren soll ein Mahnmal für die Opfer des Kommunismus errichtet werden - wenn überhaupt, dann an den Stadtrand nach Marzahn.
Kein
Reiner Zufall,
ist doch diese BRD schon lange vor der "Wende" linksversifft gewesen.
Dann legen wir einfach nach: EIGENDORF
Hier:
1979 floh Lutz Eigendorf nach einem Spiel des BFC Dynamo in Kaiserslautern. Vier Jahre später, genau vor 30 Jahren, kam der Ex-Nationalspieler unter bis heute nicht geklärten Umständen ums Leben.
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Eine Geschichte aus einer Zeit, die uns heute schon unwirklich erscheint, wird dieser Tage rund. Von einem Jubiläum zu sprechen, verbietet sich jedoch. Ein Gedenken an die nach wie vor diffusen Vorgänge vor 30 Jahren nicht.
Wer verstehen will, muss wissen. Es ist mehr als ein Kapitel Bundesligageschichte. Es ist deutsche Geschichte aus einer Zeit, als es noch zwei Deutschlands gab, BRD und DDR. Weniger die Bevölkerungen als vielmehr die Systeme standen sich feindlich gegenüber. Westen gegen Osten, Sozialismus gegen Kapitalismus, Ein-Parteien-System gegen Demokratie, Reiseverbot gegen große Freiheit. "Go West" war damals mehr als Werbeslogan für eine Zigarettenmarke, es war für viele DDR-Bürger eine Sehnsucht.
Wer sie sich zu erfüllen suchte, machte sich strafbar. Anfangs sprangen sie noch aus Fenstern und rannten nachts über die "grüne Grenze". Später als die Mauer und die Todeszäune standen, wurden Tunnel gegraben, sogar Ballons stiegen in den Himmel.
Mysteriöser Autounfall
Privilegierte Sportler hatten es etwas leichter. Besonders die Fußballspieler. Das Los führte sie zuweilen in den Westen, und es kam immer wieder mal vor, dass einer die Abfahrt des Mannschaftsbusses "verpasste". Michael Polywka, Norbert Nachtweih und Jürgen Pahl hießen die ersten Überläufer, die in der Bundesliga nach einjähriger Sperre auftauchten.
Die Geschichte, die nun rund wird, spielt in den letzten Jahren des Kalten Krieges. Am 7. März 1983 starb der Braunschweiger Profi Lutz Eigendorf in Folge eines mysteriösen Autounfalls. Bis heute ist die Ursache ungeklärt, sein Tod ist eines der größten Rätsel in der 50-jährigen Ligageschichte. Unbestritten aber ist, dass es Menschen gab, die seinen Tod wollten. Die Frage, die sich jeder Kommissar stellt – wer hatte ein Motiv? – ist längst beantwortet.
Die Stasi, der Staatssicherheitsdienst der DDR, hatte einen Mordauftrag erteilt. Der Flüchtling Eigendorf, der am 20. März 1979 nach dem Spiel seines BFC Dynamo in Kaiserslautern bei einem Stadtbummel ausgebüchst und mit dem Taxi zur Geschäftsstelle des FCK gefahren war und um Hilfe nachsuchte, sollte sein Leben im "Goldenen Westen" nicht länger genießen dürfen.
"Gifte, Gase? Welche, wie, wo?"
Der Mann hatte durch seine Flucht Stasi-Chef Erich Mielke persönlich beleidigt. Denn Mielke war Ehrenvorsitzender des Serienmeisters der DDR. Ein kritisches Fernsehinterview im Februar 1983 vor der Berliner Mauer im ARD-Magazin "Kontraste" soll das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Nach der Wende aufgefundene Dokumente im Papierschnipselsalat der Stasi-Unterlagenbehörde lassen keinen Zweifel daran, dass Eigendorf im Visier der Stasi stand.
Unter der zynischen Überschrift "Personengefährdung" wurden am 13. September 1983 im Zusammenhang mit Eigendorf schriftlich verschiedene Mordmethoden und deren Vertuschung aufgeführt. "Gifte, Gase? Welche, wie, wo?" Auch von "verblitzen" und "Narkosemitteln" ist die Rede. Der Bundesnachrichtendienst stellte 1990 die Theorie auf, der Griff des Autos sei mit einem Kontaktgift besprüht worden, das über die Haut ins Blut gekommen sei und zu Atemlähmung geführt habe.
Der Autor Herbert Schwan warf in seinem ARD-Film "Tod dem Verräter" anno 2000 auch auf Grundlage der Stasi-Dokumente eine andere Mordtheorie auf. Die Stasi habe Eigendorf in dessen Alfa Romeo gekidnappt, ihm mit dem Tod gedroht und mittels einer giftigen Substanz Alkohol eingeflößt.
"Das war zu 95 Prozent Mord"
Da Eigendorf an jenem 5. März 1983 ohnehin schon zwei kleine Bier in der Stammkneipe "Zum Cockpit" getrunken hatte, wie Mitspieler der Eintracht bezeugten, war er nun offenkundig fahruntüchtig. An der Unfallstelle soll ihn die Stasi dann "verblitzt" haben, also geblendet – auch dieses Wort findet sich in dem Dokument.
All das ist Spekulation. Fakt ist, dass Eigendorfs Wagen in der fraglichen Nacht aus einer Rechtskurve flog und gegen eine Ulme krachte – und dass sich im Blut des Fahrers 2,2 Promille Alkohol fanden. Mehr als genug – und weit mehr als zwei Bier verursachen könnten. Seine Frau, die heute als Kommissarin in Kaiserslautern arbeitet, glaubte schon vor zehn Jahren: "Für mich deutet bis heute alles auf Mord hin." Der 2010 verstorbene Trainer Jörg Berger, selbst ein Flüchtling, schrieb in seiner Autobiografie, "das war zu 95 Prozent Mord".
Aber selbst das Geständnis des Stasi-Spitzels Karl-Heinz F., als "IM Klaus Schlosser" getarnt, der 2010 vor dem Düsseldorfer Landgericht aussagte, dass er von der Stasi zwar einen offiziellen Mordauftrag für Eigendorf erhalten, aber nicht ausgeführt habe, macht keine 100 Prozent aus dem Fall.
Anfang 2011 gab die zuständige Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt, dass es keine objektiven Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Vielleicht finden sich in den Millionen zu Papierschnipseln gewordenen Unterlagen, die die Stasi vernichten wollte, die letzten Prozent Gewissheit. Bis dahin bleibt der Fall Eigendorf ein großes Rätsel und auf immer unendlich traurig.
(Quelle: WELT Archiv)
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