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Thema: Was ist die Nation?

  1. #21
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Zitat Zitat von Kurchatov Beitrag anzeigen
    Die Nation ist das Bindeglied zwischen Staat und Volk. Während das Volk als urwüchsige Gemeinschaft angeblich aus den Stämmen und Familienverbünden als natürliche Einheit hervorgegangen ist, kann der Staat für sich durch sein Erscheinen keine Natürlichkeit, sondern nur Notwendigkeit behaupten. Das Volk kommt in der Nation zu sich, als historisches, politisches Kollektivsubjekt, das mit dem Staat das nötige Werkzeug für sein Handeln errichtet.
    Schon das ist falsch.

    Die Nation überwindet die Clan-Gesellschaft, indem sie Clan- und Stammesrecht nivelliert, und dem archaischen und oft brutalen Stammesrecht eine rechtsstaatliche Ordnung überordnet. Die Nation befreit das Individuum von den Zwängen der Clan-Ordnung, indem sie jedem Angehörigen der Nation nominell gleiche Rechte garantiert.

    [Links nur für registrierte Nutzer] steht was darüber.

    Aber was ist überhaupt ein Clan? „Unter Clan ist eine soziale Einheit zu verstehen, deren Mitglieder sich einem gemeinsamen realen oder fiktiven Vorfahren verbunden fühlen, deren Mitglieder aber im Unterschied zur Lineage die genealogischen Stufen zum gemeinsamen Vorfahren und die verwandtschaftlichen Verbindungen untereinander nicht lückenlos angeben können.“ So eine wissenschaftliche Definition des Ethnologen Bernt Glatzer, der sich vor allem mit dem Stammessystem in Afghanistan beschäftigt hat. Nach Glatzer gibt es einen Stamm, der sich real oder fiktiv von einem gemeinsamen Vorfahren ableitet, dieser gliedert sich in verschiedene Clans, der Clan in verschiedene Untergruppen und diese wieder in verschiedene Großfamilien oder Sippen. Die Position in diesem System ergibt sich über die gemeinsame Abstammung. Wenn man in diesem Zusammenhang von Familie spricht, hat das mit Familie im europäischen Sinne aus Mutter, Vater, Kind wenig zu tun. Vielmehr geht es um eine politische Organisation, die hunderte oder gar tausende oder sogar zehntausende von Personen mit Hierarchien, Machtstrukturen, Besteuerungs- und Umverteilungsmechanismen umfassen kann. In Europa ist eine solche Erscheinung noch am ehesten mit der sizilianischen Mafia vergleichbar.

    Der Clan ist eine prämoderne Organisationsform. Wenn man sie nach heutigen westlichen Kategorien beurteilt, erkennt man eine totalitäre Erscheinung. Es gibt keine Austrittsoption, auch das Privateste wird noch durch Vorschriften geregelt. Soziale Abweichungen werden hart sanktioniert und zuweilen mit dem Tode bestraft. Das Kollektiv ist in diesem System alles, der einzelne nichts. Glaube, Heirat, Denken, Fühlen, Verhalten, Kleidung, Lebensziele – alles ist einer hierarchischen Reglementierung unterworfen. Da die Kritik an Herrschaft meist auf den Staatsbegriff fixiert ist, fallen Unterdrückungssysteme wie die aus westlicher Sicht archaischen Gesellschaften in der Analyse oft durchs Raster. Die Bedrohung für die Freiheit des Einzelnen durch die Tendenz zum Stammestum wird unterschätzt oder nicht gesehen, weil hier scheinbar die Staatskritik nicht greift.
    [...]

  2. #22
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Die Nation stellt den Kulturaum eines Volkes da, und ist somit das höchste Gut eines Volkes nach sich selbst. Der Staat kann in der Tat ein Mittel sein, um dem Willen des Volkes Ausdruck zu verleihen. Doch kann er auch lediglich ein Mittel zur Machtausübung eines Herrschers sein, oder wie im Falle der BRD das genaue Gegenteil zum erstgenannten und den Willen des Volkes unterdrücken, dieses sogar zu bekämpfen. Somit müssen Staaten nicht unbedingt mit der Nation zusammenhängen. Staaten kommen und gehen. Die Nation dagegen bleibt stets bestehen. Sie ist fest mit dem Volk verbunden. Antinationalisten, welche die Nation bekämpfen sind daher geistesgestört. Man lese sich dazu auch meinen Strang durch:

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  3. #23
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Was ist die Nation?
    Überholt.

    -> Internationalismus
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    -> Kosmopolitismus
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  4. #24
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    (...)Staaten kommen und gehen. Die Nation dagegen bleibt stets bestehen. Sie ist fest mit dem Volk verbunden. Antinationalisten, welche die Nation bekämpfen sind daher geistesgestört. (...)
    Blödsinn.

    Nation sind künstliche Gebilde, ebenso wie die Idee eines einheitlichen "Volkes".

    Nation waren ein Schritt in Richtung Internationalismus, weil sie größere Gemeindschaften organisierten, als Clans und Stämme, aber letztlich organisiert sich die Menschheit von Nationen in Staatenbünde (z.B. USA, EU oder UdSSR).

    Ein Weltstaat ist langfristig unausweichlich.

    Die Frage ist nur wer diesen Weltstaat kontrolliert und wie dieser aufgebaut ist.

    Sinnvoll wäre eine basisdemokratische Förderation nach dem Prinzip der Räterepublik.
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  5. #25
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    nein, es wird bis auf weiteres keinen funktionierenden demokratischen supernationalen staat geben. demokratie braucht einen sich selbst so empfindenden souverän. und dafür gibt es zur nation keine alternative.

  6. #26
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    AW: Was ist die Nation?

    Zitat Zitat von PSI Beitrag anzeigen
    Blödsinn.

    Nation sind künstliche Gebilde, ebenso wie die Idee eines einheitlichen "Volkes".
    Das ist Unsinn.
    Nationen sind natürlich und entstehen von selbst. Auch das alte Germanien konnte man bereits als Nation bezeichnen. Nationen entstehen in einheitlichen Volks- und Kulturräumen. Und das es überhaupt keine Völker gibt ist ebenso Schwachsinn. Völker werden ethnisch und kulturell definiert.


    Nation waren ein Schritt in Richtung Internationalismus, weil sie größere Gemeindschaften organisierten, als Clans und Stämme, aber letztlich organisiert sich die Menschheit von Nationen in Staatenbünde (z.B. USA, EU oder UdSSR).

    Auch Blödsinn. Es gibt und gab nie eine Kontinuität hin zu einem Weltstaat.

    Ein Weltstaat ist langfristig unausweichlich.

    Die Frage ist nur wer diesen Weltstaat kontrolliert und wie dieser aufgebaut ist.

    Sinnvoll wäre eine basisdemokratische Förderation nach dem Prinzip der Räterepublik.
    Auch das ist blödsinn. Es gibt und gab nie eine Kontinuirlität hin zu einem Weltstaat. Es entstanden immer mal wieder Großreiche und Imperien in der Geschichte, welche jedoch nach einiger Zeit wieder zerfielen. Deine geliebte UdSSR ist da ein gutes Beispiel. Sie zerfiel größtenteils zu Nationalstaaten. Womit auch der Beweis für genanntes erbracht wäre.
    Das es irgendwann mal zu einen Weltstaat kommt ist durchaus möglich. Dies wird aber noch dauern bis die Menschheit in der Lage ist, den Weltraum zu erobern. Und dann wohl eher in der Form des HRRDN.
    Geändert von Arthas (31.08.2010 um 13:06 Uhr)

  7. #27
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Darf ich mir die Nachfrage erlauben, was mit "Nationen im heutigen Sinne" gemeint ist?
    Ich meinte Folgendes: Im Gegensatz zu den Zeiten in der Monarchie, haben heutige, demokratische Nationen den Anspruch ein selbstbestimmte Einheit zu sein.
    Die Regierung kann man heute (theoretisch) loswerden, einen Monarchen prinzipiell nicht.
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  8. #28
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Zitat Zitat von hephland Beitrag anzeigen
    nein, es wird bis auf weiteres keinen funktionierenden demokratischen supernationalen staat geben. demokratie braucht einen sich selbst so empfindenden souverän. und dafür gibt es zur nation keine alternative.
    Wieso braucht Demokratie deiner Meinung nach ein Souverän, also ein Gegenüber in Form anderer Staaten?

    Überhaupht... wo bitte gibt es Demokratie? Und wo gibt es echte Souveränität?

    Ich glaube kaum das sich die Form des Systems anhand von Größe des Gebietes festmachen lassen kann.
    Ob nun basisdemokratisches Dorf oder Weltstaat, ist bloß eine Frage der Organisation, und keinerlei anderer Kriterien.
    Mitglied der Linksfraktion

  9. #29
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    weil die träger demokratischer entscheidungsprozesse (die bürger nämlich (im sinne des citoyen, nicht des bourgeois)) eine innere bindung an die politische gemeinschaft brauchen. auf eu-ebene ist das z.b. nicht gegeben. bisher hat das maximal im rahmen der nation funktioniert. hierbei bevorzuge ich das modell der bekenntnisnation. die vorstellung der abstammungsgemeinschaft ist m.e. überholt und wenig charmant. bezogen auf deutschland geht das also in richtung "verfassungspatriotismus" .

  10. #30
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    Standard AW: Was ist die Nation?

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Das ist Unsinn.
    Nationen sind natürlich und entstehen von selbst. Auch das alte Germanien konnte man bereits als Nation bezeichnen. Nationen entstehen in einheitlichen Volks- und Kulturräumen. Und das es überhaupt keine Völker gibt ist ebenso Schwachsinn. Völker werden ethnisch und kulturell definiert.
    Nein, den sowohl die German als auch Gallier sahen sich nicht als Nationen, sondern nur ihren jeweiligen Stamm.
    Es war nur in Kriegszeiten üblich sich gegen äußere Feinde zu vereinen, ansonsten wurde munter aufeinander eingeprügelt.
    Es war eine Clan- und Stämmegesellschaft.

    Die Römer waren eine Nation, auf Grund gemeinsamer Ziele und Gesetze.
    Ihren Fortschritt uns diese gleichen Gesetze boten sie den Andren an...

    Die Ethnie spielte keine Rolle, den wer Rom akzeptierte hatte die gleichen Rechte, wie ein ethnischer Römer/Latiner.

    Die Sprache und Kultur spielt zwar eine Rolle, ist aber nur der erste Schritt in Richtung Nation, also bloß das Alpha, aber nicht das Omega der Nation.
    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Auch das ist blödsinn. Es gibt und gab nie eine Kontinuirlität hin zu einem Weltstaat. Es entstanden immer mal wieder Großreiche und Imperien in der Geschichte, welche jedoch nach einiger Zeit wieder zerfielen. Deine geliebte UdSSR ist da ein gutes Beispiel. Sie zerfiel größtenteils zu Nationalstaaten. Womit auch der Beweis für genanntes erbracht wäre.
    Das es irgendwann mal zu einen Weltstaat kommt ist durchaus möglich. Dies wird aber noch dauern bis die Menschheit in der Lage ist, den Weltraum zu erobern. Und dann wohl eher in der Form des HRRDN.
    Die Geschichte hat keine Kontinuität.

    Rück- und Fortschritt wechseln sich ab.

    Übriges wurde direkt im Anschluss an die UdSSR die GUS, Gemeindschaft unabhängiger Staaten gegründet.
    Sie ist der direkte Nachfolger....

    Das Großreiche wieder zerfallen ist kein Gegenbeweiß, sondern nur ein zeitlich begrenzter Rückschritt.
    Das Zusammenwachsen der Staaten und Nationen ist der nächste Schritt, der unaufhaltsam als nächter logischer Schritt erfolgt.

    Die Frage ist dabei nur wie dieses System aussehen wird.
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