Stuttgart - Stuttgarts Stadtbild erzählt von vielen Verlusten. Derzeit erleben wir die fünfte Welle des Abrissfurors in unserer Stadt, die ihren Ruf als Abrisshochburg weiter festigt. Und dies in einem Land, in dessen Verfassung der Schutz des kulturellen Erbes verankert ist und das Denkmalschutz zur Staatsaufgabe erklärt.
Die
erste Welle der Zerstörung brachten die
Bomben des Zweiten Weltkriegs, die
zweite rollte nach 1945 über die Stadt, als
Ruinen großzügig beseitigt wurden und für die Stadtautobahnen der Grundriss der Stadt zerstört wurde. Die
dritte Abrisswelle kam Ende der 1950er Jahre. Viele der da noch
übrig gebliebenen, auch unter offiziellem Denkmalschutz stehende Gebäude, die wichtig für das Stadtbild waren,
verschwanden.
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Ein Geist, der sich von den 1980er Jahren an ausbreitete und der nur für eine wirtschaftliche Betrachtung offen ist, brachte die
vierte Welle. Unter ihren Opfern: die Gebäude an der Willy-Brandt-Straße, an der Hermannstraße das Industriedenkmal Gaskessel. Mit Mühe verhindert werden konnte der Abbruch des Bosch-Areals, des Alten Schauspielhauses, des Neuen Lusthauses.
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Nun rollt die
fünfte Welle. Beispiele finden sich nicht nur unter den berühmten, durch Stuttgart 21 bedrohten Kulturdenkmälern wie Hauptbahnhof und Schlossgarten, gefährdet sind auch 15 weitere Objekte wie das geschichtsträchtige Hotel Silber. Im Sinne des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) "sind Kulturdenkmale Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht".