Umfrageergebnis anzeigen: Wir sind kollekiv schuld!

Teilnehmer
74. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • JA

    10 13,51%
  • NEIN

    64 86,49%
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Thema: Kollektivschuld -ja/nein?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Progressiver Nationalist Benutzerbild von mggelheimer
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    "Ich bin von der Kollektivschuld des Deutschen Volkes, dem ich angehöre, fest überzeugt",
    R. Hochhuth.
    Dem Kühnen allein ist das Glück hold
    Clausewitz

  2. #2
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von mggelheimer
    "Ich bin von der Kollektivschuld des Deutschen Volkes, dem ich angehöre, fest überzeugt",
    R. Hochhuth.
    Ist dies zeitlich begrenzt? Was, wenn keiner mehr am Leben ist der zur damaligen Zeit gelebt hat? Kann "Schuld" vererbt werden?
    When the night is done the sun starts smiling
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    It‘s a lovelee dae – and the sun is shining
    Everywhere I go – I see children smilin‘

  3. #3
    Lotto Lothar Benutzerbild von Stammtischler
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    Das ganze Gerede um Schuld ist in unserer Zeit für den Arsch.
    Ich hab Schuld an Sachen, die ich gemacht habe, mehr nicht.
    Aber Schuldzuweisung ist halt ein gutes Mittel um eigene Fehler und Dummheiten zu überspielen.

    Wie sagte Michel schon so schön bei einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie in Tutzing:

    "Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff. Den Erben des judenmordenen Staates kommt gar nichts anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer"
    editiert. Henning als Mod.
    ProRatio-Initiative

  4. #4
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von Stammtischler
    "Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff. Den Erben des judenmordenen Staates kommt gar nichts anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer"
    Wenn Versöhnung sinnlos ist, warum dann freundschaftliche Beziehung zu einem Land (Israel) hegen und pflegen, wenn man nie moralisch auf gleicher Augenhöhe sein kann?

    Ich persönlich kann mir keine Schuld geben, meine Staatsangehörigkeit als Deutscher lässt dies auch nicht zu - also diese Diskussion finde ich ein wenig komisch!
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  5. #5
    GESPERRT
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    Zitat Zitat von Stammtischler
    Wie sagte Michel schon so schön bei einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie in Tutzing:

    "Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff. Den Erben des judenmordenen Staates kommt gar nichts anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer"
    ...und in dem Zitat kommt nirgendwo der Begriff "Schuld" vor, sondern (historische) "Verantwortung"!

    Und die bin ich gerne bereit zu tragen!

    MfG
    Stephan

  6. #6
    Progressiver Nationalist Benutzerbild von mggelheimer
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Ist dies zeitlich begrenzt? Was, wenn keiner mehr am Leben ist der zur damaligen Zeit gelebt hat? Kann "Schuld" vererbt werden?
    Musst du Hochhuth fragen. Keine Ahnung.
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  7. #7
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    Die Deutschen sind das Volk der Dichter und Denker.

  8. #8
    Progressiver Nationalist Benutzerbild von mggelheimer
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    Die Welt, 26. Juni 1999:

    Ist die Zeit schon vorbei, in der die Vertriebenen das insbesondere im linken Lager so klare Bild vom deutschen Tätervolk störten?

    Die Welt, 26. Juni 1999:

    Die Grünen haben sich eingeredet, dass die Deutschen das Tätervolk par excellence sind.

    Die Welt, 6. November 2004:


    Das Wort Tätervolk genügt, und schon verwandelt man alle Deutschen, die je gelebt haben und jemals leben werden, zwar nicht in Nazischergen, aber doch in etwas Ähnliches.

    Die Welt, 13. Dezember 2004:

    Im Land der Täter muß man Opfer sein, um gut zu leben.

    junge welt, 16. August 2003:

    Die deutschen Zeitgenossen des Weltkrieges werden aus einer Täter- in eine Opferkolonne umformiert.

    Hannoversche Allgemeine, 20. Januar 2004:

    Die Deutschen sind ein Tätervolk.

    Die Zeit, 6. November 2003:

    Wenn es kein Tätervolk gibt - aus welchem Volk kamen dann die Täter des Holocaust?

    Die Zeit, 6. November 2002:

    Der Jude als Opfer hat als seinen Widerpart den Deutschen als Täter.

    Der Spiegel, 29. November 2004:

    In "Napola" frischt Regisseur Dennis Gansel die Jugenderinnerungen des Tätervolks auf.

    Jungle World, 6. November 1997:

    Anstatt mit dem TäterInnenvolk, das für Auschwitz verantwortlich war, zu brechen, wurden eben dieses umgarnt, verteidigt und geschützt.

    Paul Spiegel, Zentralrat der Juden in Deutschland:

    Der Irrsinn des Holocaust betrifft nicht nur uns Juden, sondern natürlich auch das Volk der Täter und deren Nachkommen.

    Blick nach rechts (SPD), 9.April 2003:

    Aus dem Volk der Täter soll das Volk der Opfer werden.

    Informationen zur Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen, 2/98:

    Eine explizite Wahrnehmung von Deutschen als Volk der Täter ist aus israelischer Perspektive naheliegend.

    Westdeutscher Rundfunk, Nachtkultur, 29. März 2000:

    Die erste Beschäftigung der Deutschen mit der eigenen Vergangenheit findet unfreiwillig statt: Sie gehört zum Umerziehungsprogramm der Sieger, die dem Volk der Täter das Grauen vor Augen führt.

    Sebastian Edathy, SPD-MdB:

    Wir sind das Volk der Mörder und Henker.

    Deutsch-Israelische Gesellschaft, 21. Februar 2003:

    Dass die Schoa, diese geschichtlich beispiellose, perfekte Massenvernichtung von 6 Millionen Juden durch die national-sozialistischen Schergen auch heute noch das "Volk der Opfer" und deren Verhältnis zum "Volk der Täter" belasten muß, ist jedem geschichtsbewußten Zeitgenossen auch 58 Jahre nach Kriegsende klar.

    Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter, Psychoanalytiker:

    Jedenfalls ist es nur peinlich, wenn Deutsche als Tätervolk sich auf die Opfer Hitlers berufen.

    Adolf Muschg, Schriftsteller:

    Das hat natürlich mit der deutschen Geschichte und ihrer Selbstqualifikation als Täternation zu tun.

    Prof. Dr. Hans Buchheim, Universität Mainz:

    Öffentlich ist die Auseinandersetzung mit jenem Verbrechen , weil es sich um eine öffentliche Angelegenheit handelt: der Umgang des Volkes der Täter mit der Tat.

    Aus Politik und Zeitgeschichte (Bundeszentrale für politische Bildung) 35-36/2002:

    Die Deutschen, das "Volk der Täter".

    Freitag, 19. September 2003:

    Das Volk der Täter schrumpft auf ein Maß, das nicht mehr gefährlich sein kann - Impotenz mangels Masse.

    Amazon.de-Redaktion:

    Wer aus dem Volk der Täter könnte wie Kershaw daran zweifeln, dass Hitler ein perverser Psychopath war?

    Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation:

    Auch unsere Nachfahren müssen wissen, daß unser Volk ein Volk der Täter war.

    Stern, 18. Juli 1996:

    Nun wird es (Goldhagens Buch Hitlers willige Vollstrecker) - am 6. August - auch im Land der Täter erscheinen.

    stern.de, 27. Januar 2005:
    Ein deutscher Gast ist in Auschwitz immer in einer besonderen Rolle, kommt er doch aus dem Land der Täter.

    Südwest Presse, 10. Mai 2005:

    Darf, wer weiß, dass er als Repräsentant des Verbrechervolkes des Zweiten Weltkriegs solchen zu erwartenden Worten nicht widersprechen kann, anreisen, um zu schweigen?

    Prof. Dr. Julius Schoeps, Moses Mendelssohn Zentrum, Potsdam:

    Goldhagen behauptet, daß die Deutschen nichts anderes im Sinn gehabt hätten, als die Juden umzubringen. Darüber kann man sicherlich diskutieren.

    Prof. Dr. Wolfgang Wippermann, Freie Universität Berlin:

    Die Deutschen waren keineswegs nur "willige Vollstrecker" des Hitlerschen Antisemitismus, sondern seines globalen rassistischen Programms. Daher ist Goldhagen nicht radikal genug.
    Dem Kühnen allein ist das Glück hold
    Clausewitz

  9. #9
    Lotto Lothar Benutzerbild von Stammtischler
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    Zitat Zitat von mggelheimer
    Sebastian Edathy, SPD-MdB:

    Wir sind das Volk der Mörder und Henker.
    jetzt wird die SPD auch noch ehrlich. Das wird die CDU freuen, dass die SPD so kritisch zu sich steht.
    editiert. Henning als Mod.
    ProRatio-Initiative

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Lord Solar Plexus
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Die Umfrage ist anonym - also Ehrlichkeit beim Abstimmen ist Pflicht!
    Ich wollte eigentlich aus Trotz 'ja' anklicken, weil ich die Frage erst nicht verstanden habe und dann so offensichtlich fand wie 'Ist blau schwarz, ja oder nein'. Aber meinethalben, wenns irgendwie wichtig ist: Nein.

    Zitat Zitat von sunbeam
    Weil generell eine Kollektivierung unsinn ist, oder nur in diesem bestimmten Fall?
    Weil man nur Schuld an eigenem Handeln oder Nichthandeln sein kann. (Gut, mit einigen zivilrechtlichen Ausnahmen wie 'Eltern haften für ihre Kinder'). Ich etwa bin zwar an vielem schuld, aber nicht an KZs. Nulla poena sine lege - und selbstverständlich erst recht ohne Verbrechen. Damit ist die Sache wohl gegessen.

    Zitat Zitat von mggelheimer
    "Ich bin von der Kollektivschuld des Deutschen Volkes, dem ich angehöre, fest überzeugt",
    R. Hochhuth.
    Tja, das ist ein enormes Problem. Führen wir die Logik des Herrn Arroganz, äh, Hochmuth doch mal aus: 2005 wird ein Mord begangen. Der Täter gehört dem Volk x an. Demzufolge sind also alle Angehörigen des Volkes x schuldig. Zur Strafe greifen wir uns also irgendeinen beliebigen. Damit ist Hochmuths Ansicht ad absurdum geführt.

    Zitat Zitat von sunbeam
    Ist dies zeitlich begrenzt? Was, wenn keiner mehr am Leben ist der zur damaligen Zeit gelebt hat? Kann "Schuld" vererbt werden?
    Prinzipiell ja, im abstrakten Sinne von Verantwortung und Rechtsnachfolge. Das ist aber mehr eine pragmatische Frage des Ansprechpartners, etwa bei Reparationen, nicht eine Frage nach dem Urheber eines Verbrechens. Deswegen saßen Repräsentanten der BRD bei der Londoner Konferenz und nicht Repräsentanten von Tahiti - letzteres war eben nicht Rechtsnachfolger.

    Zitat Zitat von mggelheimer
    Die Welt, 26. Juni 1999:
    Mein Gott, wenn es nicht so viel wären, könnte ich jeden einzelnen Beleg entweder in den Kontext setzen, erläutern, richtigstellen oder entkräften.
    Quidquid agas prudenter age et respice finem.

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