Rückkehr nach Klein Jerusalem
Jahrzehntelang fanden sich Spuren der ehemaligen Bewohner nur noch auf Gedenktafeln. Nun blüht im Hamburger Grindelviertel wieder jüdisches Leben - koscheres und nichtkoscheres.
07. August 2010
Der Ton der Schulglocke beendet die Stille. Türen werden aufgerissen, Kinderstimmen hallen im hohen Flur, Turnschuhsohlen quietschen auf dem frisch gebohnerten Boden. Zwei Jungen mit Kippa auf den kurzen dunkelblonden Haaren laufen um die Wette in Richtung Pausenhof, rennen die Treppe hinab, wobei sie mindestens zwei Stufen auf einmal nehmen. Auf dem Weg passieren sie zwei große Gedenktafeln. Eine nennt die Namen der Schüler und Lehrer, die im Ersten Weltkrieg für Deutschland gefallen sind. Die andere erinnert an Schüler und Lehrer, die im Zweiten Weltkrieg von Deutschen ermordet wurden. Eingerahmt werden die Namen von zwei Vitrinen. Die Glasfenster geben den Blick auf bunte Basteleien frei, die die Schüler zum Pessachfest angefertigt haben.
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