Es ist interessant wieviele Leute eine Entscheidung oder besser gesagt Politik, die ihnen nicht passt am System festmachen.
Daraus resultiert bei diesen Leuten eine einfache Schlußfolgerung, nämlich die, das mit einem anderen System, die aus ihrer Sicht richtigen Entscheidungen getroffen bzw. die richtige Politik gemacht wird.
Die Schlußfolgerung ist leider falsch, aus zwei Gründen. Zum einen ist kein System eine Garantie für Entscheidungen und Politik in eine bestimmte Richtung, zum anderen ist der Term "richtig" in diesem Fall sehr relativ und hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. An dieser Relativität liegt es auch, das kein System ein Garantie für etwas bieten kann.
Es kann also nur darum gehen, inwieweit man die Richtung der Entscheidungen und der Politik beeinflussen kann.
In einer Diktatur oder eine Monarchie ist die Möglichkeit der Beeinflussung kaum gegeben, da man hier im Grunde genommen nur die Person oben gewaltsam ersetzen kann.
Bei der indirekten Demokratie ist die Möglichkeit schon mehr gegeben, da man durch die Wahlentscheidung beeinflussen kann, wie man vertreten wird.
Noch mehr ist die Möglichkeit bei der direkten Demokratie gegeben, da hier die Wahlentscheidung, die Politik bzw. die Entscheidung direkt betrifft.
Jedoch sind beide Formen mit dem Manko verbunden, das das Ergebnis von der Mehrheit bestimmt wird und die Meinung des Einzelnen ebenso keine Bedeutung hat.
Daraus wird ersichtlich, das auch diese Systeme keine Garantie für etwas bieten.
Jedoch hat der Einzelne bei diesen Systemen aber die Möglichkeit andere zu überzeugen, ihre Wahlentscheidung in gleicher Form zu treffen.
Eine Erkenntnis, die den zu Anfangs genannten "Systemkritikern" bewußt ist, sie handeln jedoch nicht danach.
Sie begehen zwei grundlegende Fehler.
Der erste grundlegende Fehler ist, das sie ihre Meinung automatisch als Meinung der Mehrheit sehen, und somit die Notwendigkeit jemanden zu überzeugen auf Grund ihres Denkens für sie nicht besteht. Daraus resultiert automatisch die Annahme, das wenn Entscheidungen nicht in einer bestimmten Richtung erfolgt, dies am System liegt.
Der zweite grundlegende Fehler entsteht dadurch, das sie Sichtweisen pauschal gleichsetzen und so nur in festen Bahnen denken und damit die falschen Argument wählen, wenn sie jemand für etwas überzeugen wollen bzw. Entscheidungen nur in feste Rahmen setzen.
Bestes Beispiel hierfür sind Probleme mit Ausländerkriminalität und Migranten, hier wird oft mit Extremen argumentiert, von wegen alle raus etc. pp.. Wer direkt mit Ausländerkriminalität in Konflikt geraten ist, der wird extremen Argumenten und Entscheidungen zur Problemlösung gerne folge leisten.
Jedoch gibt es auch Menschen, die die oben genannte Problematik auch sehen, jedoch auch die eingebürgerte, immer fleißige und zuvorkommende, sozial angagierte Aishe, Besitzerin der Änderungsschneiderei von nebenan oder den in der freiwilligen Feuerwehr sehr aktiven Machmud Ibn Saud kennen, der mit seinen Kameraden fröhlich christliche Feste feiert und sie zum Fest des Fastenbrechens einlädt.
Diese Menschen möchten auch kriminelle Ausländer und integrationsunwillige Migranten loswerden, aber nicht ihre Freund, Bekannten und geachteten Mitbürger namens Aishe und Machmud.
Es kann nicht um das System gehen, wenn es um die Demokratie geht, sondern nur um das Überzeugen verbunden mit dem Erkennen was wirklich von allen gewollt ist.