Mobbing von Bundeswehrsoldaten
Abstoßend
VON Markus Decker, 28.06.10, 20:26h, aktualisiert 28.06.10, 20:34h
Halle/MZ. Schikane gegen Bundeswehr-Soldaten im Auslandseinsatz mag kein Massenphänomen sein. Doch sie kommt vor. Und das ist schlimm genug. Schließlich ist sie auch ein Zeichen für die wachsende Isolierung der Bundeswehr in der Gesellschaft.
Dass in Wohnungen junger Männer und Frauen eingebrochen wird, während sie am Hindukusch im Auftrag des Bundestages den Kopf hinhalten, lässt sich nicht wirklich verhindern. Dies geschieht auch bei Urlaubern, deren Abwesenheit Kriminelle als Einladung betrachten. Bei daheim gebliebenen Partnern anzurufen, um sie fälschlicherweise über den Tod eines Soldaten zu "informieren", ist indes abstoßend.
Ähnliches gilt für die Feiern so genannter Anti-Militaristen, wenn Deutsche in Afghanistan gefallen sind. Es steht jedem frei, den Afghanistan-Einsatz für falsch zu halten. Dies tut mittlerweile auch der scheidende Isaf-Oberbefehlshaber Stanley McChrystal - und mit ihm viele deutsche Soldaten.
Man kann das zum Ausdruck bringen - etwa durch Kundgebungen. Doch Soldaten und ihre Angehörigen persönlich zu attackieren, ist verantwortungslos. Wer so etwas macht, sollte hart bestraft werden.