Sonnenflecken schuld am Bibber-Winter Erleben wir die nächste Eiszeit?
Ein überlanger, frostiger Winter und jetzt der kalte, verregnete Mai-Anfang. Wissenschaftler sind sich sicher: Daran sind Sonnenflecken schuld.
Die zur Zeit nur wenigen Verfärbungen der Sonnenoberfläche deuten, laut Forschern auf ein klares Zeichen für eine neue kleine Eiszeit auf der Erde hin.
Klimaforscher Dominik Jung von wetter.net: „Einfach ausgedrückt kann man sagen: Viele Sonnenflecken sind ein Zeichen für eine heftige Aktivität der Sonne, mit verstärkter Strahlkraft. Gibt es stattdessen nur wenige Flecken, ist die Sonne weniger stark aktiv.“
Sonnenflecken entstehen, wenn Teile der Sonnenoberfläche abkühlen.
Die Sonne gibt stetig Energie in den Weltraum ab. Durch Magnetfelder, die den Energienachschub behindern, kühlen Regionen immer wieder aus, erscheinen dadurch im Kontrast zur 5500 Grad heißen Sonnenoberfläche dunkler.
Die dunkleren Flächen bezeichnet man als Sonnenflecken. Sie treten im Rhythmus von elf Jahren besonders häufig auf.
Was haben Sonnenflecken mit der Eiszeit zu tun?
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Annie und Edward Walter Maunder vom Royal Observatoriy in Greenwich (England), dass es in der Zeit zwischen 1645 bis 1715 kaum Sonnenflecken gab. Der Zeitraum fällt genau auf den Höhepunkt der so genannten kleinen Eiszeit (1350-1880). Während dieser Zeit waren die Sommer kühl und regnerisch und die Winter kalt und schneereich.
So, wie dieses Jahr bei uns! Erleben wir etwa eine neue kleine Eiszeit?
Dominik Jung: „Derzeit sind recht wenige Sonneflecken zu beobachten. Das bedeutet eine verringerte Strahlungsintensität der Sonne, sie heizt uns also weniger stark ein. Als es im Mittelalter die kleine Eiszeit gab war das ähnlich. Daher könnten wir auch jetzt wieder von einer kleine Eiszeit sprechen.“ Jung weiter: „Ein weiteres Zeichen ist, dass die Temperaturen derzeit unter den Durchschnittswerten liegen.“