Ansfeldener Bürgermeister nahm sich das Leben

Walter Ernhard (56), SPÖ-Bürgermeister von Ansfelden bei Linz, hat am Mittwoch Selbstmord verübt. Er erhängte sich in seiner Gartenhütte, seine Ehefrau entdeckte die Leiche. Das als streitbar bekannte Stadtoberhaupt war erst vor kurzem in die Schlagzeilen geraten: Ernhard, zuletzt gesundheitlich angeschlagen, erhielt von einem vorerst Unbekannten eine Pralinenschachtel mit zwei toten Mäusen.


APA (Rubra)




Seine Ehefrau sei weg gewesen und habe, als sie am Nachmittag wieder nach Hause kam, Abschiedsbriefe gefunden, berichtete Sicherheitsdirektor Lißl im Gespräch mit der APA. Daraufhin habe sie sich auf die Suche nach ihrem Mann gemacht und die Leiche entdeckt. Mögliche Motive für den Selbstmord waren vorerst nicht bekannt. Ernhards Familie wird vom Kriseninterventionsteam betreut.

Anfang Februar hatte der Bürgermeister ein Paket erhalten, in dem sich eine Pralinenschachtel mit zwei toten Mäusen befand. In einem der Sendung beigelegten Brief machte der Absender Ernhard u.a. für Ansfeldens schlechte Finanzlage verantwortlich. Dieser zeigte sich damals menschlich tief verletzt. "Der Wertewandel, in dem wir uns momentan befinden, macht vor nichts Halt", sagte er.

In der SPÖ Oberösterreich herrschte am Mittwoch tiefe Betroffenheit über das plötzliche Ableben des Stadtoberhaupts. "Es ist tragisch, dass er aus dem Leben geschieden ist", erklärte Landesgeschäftsführer Christian Horner in einer ersten Reaktion. Das ganze Mitgefühl gelte den Angehörigen, denen man Unterstützung und Hilfe in diesem schweren Moment angeboten habe.

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